Carron: "Ich träume von der Tour de Corse; in Zukunft nicht nur Rallye...“
Der dreifache Schweizermeister hat mit Motorsport.com über die vergangene Saison und seine Pläne gesprochen. "Die Rallye Korsika wäre ein Traum. Ich suche jemanden, der mich finanziell unterstützt.“
Foto: : Jürg Kaufmann
Nach dem dritten Titel in der Schweizer Rallye-Meisterschaft setzt Sébastien Carron seine Ziele für die kommende Saison höher. Der Walliser wird sich nicht auf eine erneute Verteidigung des Titels konzentrieren, sondern will den Schritt in die WRC wagen.
Im Interview mit Motorsport.com erklärte er auch, wie es ihm bei der Rallye du Chablais gelang, zumindest für kurze Zeit vor seinem Idol Sébastien Loeb zu bleiben.
Wie sieht die Gefühlslage bei Sébastien Carron nach dem Gewinn des dritten Titels aus?
"Ich bin immer noch begeistert. Die Schweizer Meisterschaft zum dritten Mal zu gewinnen, ist fantastisch! Es war eine unglaubliche Saison für unser Team. An dieser Stelle möchte ich mich bei jedem einzelnen Mitglied des Teams bedanken.“
Gab es etwas in dieser Saison, an das Sie sich noch lange erinnern werden?
"Die schönste Erinnerung wird immer die Rallye du Chablais bleiben, bei der ich das Privileg und die Ehre hatte, mit einem gewissen Sébastien Loeb zu kämpfen. Ich denke, es war etwas ganz Besonderes für alle Teilnehmer, gegen ein "heiliges Monster“ wie Sébastien antreten zu dürfen!“
Und für einige Zeit gelang es Ihnen sogar, ihn hinter sich zu halten...
"Das war wirklich verrückt! Am Ende der ersten Wertungsprüfung lag ich an der Spitze. Ich dachte sofort, Loeb hätte einen Fehler gemacht, doch das verneinte er. Am Samstagmorgen vor ihm loszufahren, war etwas Wunderbares. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich vor meinem sportlichen Idol lag. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte keine Gänsehaut gehabt!“
Doch danach holte der neunfache Weltmeister zum entscheidenden Schlag aus...
"Es war unglaublich. Er konnte den ganzen Rückstand wettmachen und gewann die Etappe. Aber es hat schliesslich seinen Grund, warum er mein Idol ist! Ich musste mich dem Marsmenschen beugen, aber mit ihm das Podium zu teilen und von ihm Komplimente zu erhalten, war etwas Magisches!“
Gab es einen Punkt, an dem Ihnen Zweifel an einer erfolgreichen Verteidigung des Titels kamen?
"Um ehrlich zu sein, nein. Nachdem ich die ersten drei Saisonläufe gewonnen hatte, wusste ich, dass ich eine gute Grundlage gelegt hatte. Es genügte, in der Folge einfach keine Fehler zu machen, um mir bereits vor dem Lauf im Wallis erneut den Titel zu sichern. Ich muss jedoch sagen, dass ich in der vergangenen Saison einige harte Konkurrenten hatte, was nicht in jedem Jahr der Fall war.“
Im Verlaufe der Saison waren Sie mit verschiedenen Copiloten unterwegs. Gibt es einen, bei dem Sie sich besonders wohl fühlten?
"Eigentlich nicht. Sowohl mit Vincent Landais, einem erfahrenen Mann aus der WRC2, als auch mit Jérôme Dégout, der 2016 mit Sylvain Michel Französischer Meister wurde, fühlte ich mich sehr wohl. Sie sind hochprofessionelle Copiloten und gute Freunde ausserhalb des Cockpits.“
Und jetzt ist der vierte Titel – der dritte in Folge – das grosse Ziel?
"Um ehrlich zu sein, würde ich gerne auch in anderen Meisterschaften an den Start gehen. Wir haben versucht, ein Programm für die Teilnahme an der Tour de Corse auf die Beine zu stellen, aber meine Sponsoren ziehen es vor, an Schweizer Wettbewerben teilzunehmen. Ihnen bringt die Teilnahme an einer WRC nichts. Also bin ich immer noch auf der Suche nach einem Partner, der mir dabei hilft, meinen Traum zu realisieren, aber ich bin mir bewusst, dass das nicht einfach wird. Das einzige gesetzte Datum bleibt also weiterhin die Rallye Pays du Gier 2018, die ich sehr mag und bei der es keine Überschneidungen mit der Rallye auf Korsika geben würde, falls ich das nötige Budget auftreiben könnte.“
Muss es immer die Schotterstrasse sein? Wovon träumt Sébastien Carron sonst noch?
"Meine Lieblingsdisziplin bleibt die Rallye. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft wäre natürlich ein Traum, aber ich würde auch gerne auf der Rundstrecke fahren. Es wäre grossartig, wenn ich mich eines Tages der Herausforderung der beiden legendären Rennstrecken Spa und Monza stellen könnte.“
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