Ivan Ballinari: “Der Lohn für eine glänzende Saison”

Am Ziel der 20. Rally Ronde del Ticino war Ivan Ballinari einer der glücklichsten Menschen. Umjubelt vom lokalen Publikum, fuhr „Bally“ mit seinem Ford Fiesta R5 vom Lugano Racing Team als Gesamtzweiter über die Rampe. Nur geschlagen von Kevin Gilardoni, dessen Fiesta WRC ein paar PS mehr unter der Haube hatte.

Es war ein anderer Grund, der dem Tessiner sichtlich Freude bereitete. Navigiert von seinem treuen Beifahrer Paolo Pianca, gewann der 39-Jährige die Wertung zur Schweizer Rallyemeisterschaft. Mit dem ersten Saisonsieg vor dem Heimpublikum führte Ballinari dem bisher dominierenden Meister Sébastien Carron die erste Niederlage seit eineinhalb Jahren zu.

"Ein Sieg im Tessin ist natürlich für alle schön. Doch wenn man auf diesen Strassen aufgewachsen ist, dann hat er eine ganz besondere Bedeutung. Es war toll, so viele Zuschauer bei dieser Rallye am Streckenrand zu sehen. Auf der ersten Prüfung vom Freitagabend müssen es Tausende gewesen sein. Für mich ist das ein klares Signal, dass unser Sport überall präsent sein müsste, egal wem das passt und wem nicht“, äusserte sich Ballinari im Interview mit Motorsport.com Schweiz.

Sébastien Carron für einmal hinter sich gelassen zu haben (wenngleich dieser einen Leistungsabfall an seinem Ford Fieata R5 bemängelte, Red.), erfüllt das Duo Ballinari/Pianca mit gewissem Stolz. „Er war sicher der Fahrer, den es zu schlagen galt. Vor ein paar Wochen gab Grégoire Hotz als achtfacher Schweizer Rallyemeister an, dass er sich dazu in der Lage fühle. Nun waren es halt wir, die das getan und bewiesen haben.“

Der Tessiner unterstreicht, dass dies das Resultat seiner Entschlossenheit, Abgeklärtheit und Konzentration auf höchstem Level sei. Kann er diesen Heimsieg in einem Wort beschreiben? „Dazu ist er zu schön und zu wichtig“, wendet Ballinari ein. „Er ist sicher der gerechte Lohn für eine bisher glänzende Saison.“

Und was fällt dem Ticino-Sieger zu Paolo Piancia? „Er ist für mich schlichtweg die Nummer eins. Wir haben zusammen Spass wie kleine Kinder auf dem Jahrmarkt.“

Dem pflichtet Ballinaris Copilot bei, ehe er das Schlusswort ergreift: „Ein grosser Dank gehört unserem Einsatzteam Roger Tuning. Sie haben sich auf die beste Weise vorbereitet. In Zukunft wird man von ihnen in der Schweiz noch viel hören.“