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Kommentar: Road Racers – Aus anderem Holz geschnitzt

John McGuinness will zurück auf das Motorrad. Eine Legende, ein Held, ein Tier. Who-the-Fuck is Cristiano Ronaldo?

John McGuinness, Honda Racing, Honda

Foto: : Toni Börner

John McGuinness, Honda Racing, Honda
John McGuinness, Jackson Racing, Honda
John McGuinness, Honda CBR1000RR
John McGuinness, Honda CBR1000RR
Ian Hutchinson, BMW
Ian Hutchinson, BMW
Ian Hutchinson, BMW
Ian Hutchinson, BMW
Ian Hutchinson, Tyco BMW, BMW
Ian Hutchinson, Tyco BMW, BMW
William Dunlop, Yamaha
Michael Dunlop, Suzuki
Michael Dunlop, Suzuki
Michael Dunlop, Suzuki

John McGuinness will zurück auf das Motorrad. Der 23-fache TT-Sieger, der – wie er selbst weiß und sagt – niemandem mehr etwas beweisen muss. Einfach, weil er Spaß daran hat, weil er selbst denkt, dass in ihm noch etwas schlummert. Und egal, ob er nun noch mal ein Rennen gewinnt oder auf das Podest fährt: Allein der Wille, noch mal aufzusteigen verdient mehr als Respekt. Er ist einer der größten und besten Rennfahrer des Zirkus'.

Natürlich hinken solche Vergleiche immer – Jeder, der Erfolg hatte, soll als "Größter und Bester aller Zeiten gelten". Die Superlative gehen halt einfach aus, wenn man sie permanent verwendet. Nüchtern betrachtet bleibt Joey Dunlop der Größte aller Zeiten – hat mehr Siege errungen. Verdreht man es weiter, ist Dave Molyneux der Größte, schließlich hatte er pro Jahr im Seitenwagen nur zwei Anläufe, um dermaßen viel Siege anzuhäufen.

Blicken wir in unserer Motorrad-Nische doch lieber darüber hinaus. Der Motorrad-Rennsport schreibt Helden, wie sie sonst kaum irgendwo zu finden sind. Schon gar nicht beim Volkssport Fußball. Volkssport geworden, weil er von jedem verstanden werden kann – ist auch das spätestens seit der Einführung von passivem Abseits, Freistoß-Spray und Videobeweis wohl kaum mehr zu halten.

Geschichten über Helden im Rennsport, es gibt sie zuhauf – und wir alle erinnern uns daran. Jüngst, wie Leon Haslam mit gebrochenen Knochen ins Parc-Ferme des BSB-Finales humpelte anstatt zum Arzt zu gehen, und seinem Kontrahenten Shane Byrne lieber erst Mal zum Titel gratulierte.

Oder eben im Road Racing, wie Ian Hutchinson 2010 alle 5 Solo-TT-Rennen der Woche gewann und sich wenig später das Bein in Silverstone auf einer "sicheren" Rennstrecke brach. Bis da hin hatte er 8 TT-Siege auf dem Konto, geschalten, herkömmlich, mit dem linken Bein. Danach gewann er 8 weitere TTs. Geschalten mit dem rechten Bein. Und brach sich dieses Jahr schließlich die beinahe-amputierte Flosse erneut.

McGuinness und Hutchinson, seit diesem Jahr Leidgenossen, die sich auf Twitter leidenschaftlich gern Bilder hin und her schicken, um wie viele Millimeter der Exateur des jeweils anderen endlich geschrumpft ist.

Dieses Comeback und auch viele einzelne Siege, wir erinnern uns alle immer wieder gern daran. Schießt du im Fußball ein absolut spektakuläres Tor, erinnern sich nur Hardcore-Fans und Youtube in Best-of-Videos daran. Vom Regen-Fight Marc Marquez vs. Andrea Dovizioso in Japan vor wenigen Tagen können wir alle noch unseren Enkeln berichten, als seien wir direkt dahinter her gefahren. Von Australien am letzten Wochenende ganz zu schweigen.

Mit gebrochenen Knochen auf das Motorrad zu steigen, es ist mittlerweile pervers und abartig "normal" geworden. Und trotzdem sind genau das die Geschichten, die sich uns die Nackenhaare aufstellen und diesen Sport lieben lassen. Helden. Männer. Eier.

Einen gewissen Cristiano Ronaldo kennt jeder, auch die, die mit Fußball nichts am Hut haben. Und jeder kennt ihn als Heulsuse und Jammerlappen auf dem Platz. Sicher ein begnadeter Fußballer, ein Talent und sozial sehr engagiert (momentan wohl auch beim Steuern hinterziehen) und gerade zum fünften Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Aber welche wirklich heldenhafte Geschichte kann man über ihn berichten? Eben.

Hinzu kommt die Vergütung: Im Fußball überschlagen sich Transfer- und Gehaltssummen weiterhin. John McGuinness bekam im Honda TT Legends Team ganze 500 Euro – wenn er die 24 Stunden beenden und durchfahren konnte.

Drei Siege fehlen McGuinness auf den 26er-Rekord von Dunlop. Und hier kommt eine weitere Komponente ins Spiel: Respekt! John hat selbst schon mehrfach gesagt, dass er den Rekord von Joey nicht angreifen will. Gleichziehen würde ihm aber ein jeder gönnen und wäre der verdiente Ruhm.

Joey Dunlop gewann im Alter von 48 Jahren seine letzte TT. McGuinness ist 45 Jahre alt. Hat also noch Zeit.

Und was uns die Geschichte gelehrt hat: Schreibe niemals einen Racer ab, der Motorradrennen fährt, weil er Motorradrennenfahren liebt. Auf Glamour und Kohle scheißt. Der einfach auf dem Bike sitzen will. Wie Joey Dunlop einst, wie Ian Hutchinson und wie John McGuinness.

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