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RoboRace: “Dieses Auto ist aus der Zukunft und es ist jetzt da"

Das fahrerlose Rennauto ist da – aber es sieht so aus, als sollten die Rennen noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. Charles Bradley recherchiert.

RoboRace-Auto

Foto: : RoboRace / Daniel Simon

RoboRace DevBot
Roborace-Testauto DevBot 2
Roborace-Testautos DevBot 1 und DevBot 2
Denis Sverdlov, Roborace CEO
Roborace-Testautos DevBot 1 und DevBot 2
Roborace-Testauto DevBot 1
RoboRace-Auto
RoboRace-Auto
Denis Sverdlov, Gründer von Kinetic, mit Formel-E-Serienchef Alejandro Agag
Präsentation: RoboRace
RoboRace-Auto
RoboRace-Auto
RoboRace-Auto
RoboRace-Auto
Präsentation: RoboRace
RoboRace DevBot
RoboRace DevBot
Roborace
Roborace

Bei RoboRace geht es um die Zukunft. Man kann es mögen oder nicht, autonome Autos – diejenigen, die selbst fahren, ohne Echtzeiteingaben durch einen Menschen – werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen im Straßenverkehr.

Und, so lautet das Klischee, sobald man zwei Autos gebaut hat, gibt es ein Rennen.

Im 19. Jahrhundert, als der Motorsport noch in den Kinderschuhen steckte, gab es ein großes Ziel: zu beweisen, dass Autos zuverlässig und sicher sind.

Und dann wurde der Wettbewerb geboren, um zu sehen, wer die beste Maschine bauen und am schnellsten fahren könnte. Mit dem fahrerlosen Auto wiederholt sich diese Geschichte.

RoboRace ist eine Plattform mit ähnlichen Zielen: Einerseits will die Rennserie beweisen, dass die Technologie sicher ist. Andererseits soll ein Wettbewerb geschaffen werden, um den Schnellsten zu küren.

RoboRace-Chef Denis Sverdlov hat eine klare Vision von der Zukunft des Automobils: “Ich glaube wirklich, bis zum Jahr 2025 sehen wir eine Menge fahrerlose, völlig autonome Autos. Mit der vorhandenen Technik ist das absolut möglich", sagt Sverdlov im Gespräch mit Motorsport.com.

"Natürlich wird es einige Zeit dauern, neue Gesetze zu schaffen, aber das ist die Zukunft. Sie ist bereits hier. Dieses Auto ist aus der Zukunft, und es ist hier. Also passiert es jetzt."

Was ist RoboRace?

Das neue "Robocar" ist, einfach ausgedrückt, der weltweit 1. rein fahrerlose Elektro-Rennwagen. Es ist die Basis für einen geplanten Wettbewerb – wahrscheinlich innerhalb der nächsten 2 Jahre –, bei dem Computer-Programmierer und nicht die Fahrer Kopf an Kopf darum kämpfen, der Beste zu sein.

"Wir wollen die RoboRace-Serie als Plattform nutzen, damit die branchenführenden Technologie-Unternehmen in diesem durch den Wettbewerb bestimmten Umfeld unter Zeitdruck testen und auch lernen können, ihre Technologien zu verbessern", sagt Sverdlov.

"Der neueste Stand der Informationstechnologie sind Echtzeitsysteme, Lernfähigkeit, künstliche Intelligenz, Computer-Vision. Es ist die ultimative Plattform für Entwicklung."

Bisher drehte sich das Projekt um ein elektrisch angetriebenes Ginetta-LMP3-Chassis mit der Bezeichnung DevBot, das im autonomen Modus um einige Rennstrecken gefahren ist. Kürzlich hat es Gesellschaft von einem 2. Auto bekommen. Beide fuhren gemeinsam um den Formel-E-Kurs in Buenos Aires, bis ein Auto einen Unfall hatte. Alles Teil des Lernprozesses...

"DevBot ist wichtig für die gesamte Entwicklung. Es gibt eine Phase, in der es einen Kampf der Algorithmen gibt. Dieser Test soll idealerweise in einer realen Umgebung stattfinden", ergänzt Sverdlov. "Für diesen Zweck brauchten wir zunächst einen Fahrer, um es zu kontrollieren und es zu trainieren, und dafür hatten wir den DevBot."

"Das [Robocar] ist aber das Auto, bei dem wir keinen Fahrer mehr haben. Man speist die Algorithmen ein und es fährt. Schließlich wollen wir mindestens 10 Teams haben, die miteinander konkurrieren, und es werden großartige Rennen."

Um das zu tun, braucht RoboRace Teams – am wahrscheinlichsten Technologie-Unternehmen, die sie nicht nur unterstützen, sondern die auch Computerspezialisten bereitstellen, die die neuen "menschlichen" Stars dieser Show werden.

"Wir haben mehr als 100 Anfragen für ein Team", sagt Sverdlov. "Aber ich denke, es wird einige Zeit dauern, bis alle einen Platz haben und verstehen, was es ist. Oder wie viel sie an Zeit und Ressourcen investieren müssen. Wie wichtig es für sie ist, sodass sie alles, was sie hier entwickeln, auch für andere Projekte wiederverwenden können."

"Es wird einige Zeit dauern. Und bis wir echte Rennen sehen, wird unser internes Team – wir nennen es "Demo-AI-Fahrer" – verschiedene Shows kreieren. So können wir zeigen, wie die Technologie funktioniert."

Wann sehen wir ein "richtiges" Rennen?

Wie sieht also der Zeitplan aus, bis wir ein echtes, voll-autonomes Rennen zwischen mehreren Autos und Teams sehen?

"Wenn es innerhalb der nächsten 2 Jahre passieren würde, wäre das ein gutes Ergebnis", antwortet Sverdlov. "Es dauert seine Zeit, diese fortschrittlichen Algorithmen zu entwickeln."

"Es ist eine Sache, für Straßenautos zu entwickeln, die 50 oder 65 km/h fahren, aber wir sprechen hier von etwa 320 km/h. Natürlich kann man dafür die gleichen Techniken verwenden wie für Straßenwagen, aber die Geschwindigkeiten hier – und alle Bedingungen – sind viel extremer. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen."

Es wird auch einige Zeit dauern, ein Publikum zu überzeugen, das seit mehr als 100 Jahren gewöhnt ist, Menschen zu beobachten, die Rennwagen fahren. Wie wird RoboRace bei diesen Fans ankommen?

"Ich glaube nicht, dass es darum geht, sie zu überzeugen", sagt Sverdlov. "Ich denke, es geht darum, etwas zu demonstrieren. Es braucht echte Rennwagen. Viele traditionelle Fans sagen, das ist kein echter Rennsport, weil es keinen menschlichen Faktor gibt, keine menschlichen Fehler, keine menschliches Risiko."

"Die Wirklichkeit ist: Die Software-Entwickler, die das entwickeln, können Fehler machen. Bei vielen Elementen der Strategie – zum Beispiel, wie man Kollisionen vermeidet – ist so viel Intelligenz involviert, dass man nicht sagen kann, es sei nicht menschlich."

"Es ist menschlich, aber Menschen fahren die Autos nicht – sie erstellen Algorithmen zum Fahren, sie lehren den Roboter, der beste Fahrer zu sein. Ich sehe da eine Menge Dramen und ich sehe ein menschliches Element."

"Ich denke, wir werden Veränderungen in der Motorsport-Industrie im Allgemeinen sehen. Ich denke, für einen fairen Wettbewerb zwischen Fahrern braucht es das gleiche Auto als Basis, mit dem man seine Fähigkeiten beweisen kann. Es geht daher nicht um die Budgets der Teams, die die Autos bauen. Das ist eine Sache."

"Eine andere Sache ist die Technologie. Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Zukunft der Automobilindustrie elektrisch ist, mit fahrerlosen Autos. RoboRace ist die Plattform, auf der diese Technologien entwickelt und getestet werden können."

Maschine gegen Mensch

Da entsteht natürlich eine verlockende Möglichkeit: ein autonom fahrendes Auto gegen eines von Menschenhand gesteuertes antreten zu lassen. Umso mehr, wo der DevBot ein Cockpit hat und von einem Menschen gefahren werden kann.

"Ich denke, wir werden schneller bereit sein, als wir denken – ich denke, wir werden es sehr bald sehen", sagt Sverdlov. "Es wäre eine ganz andere Art von Wettbewerb. Denn wenn der Fahrer in einem Auto sitzt, riskiert er sein Leben, und dieses Auto nicht. Es ist also jetzt schon kein fairer Wettbewerb – der Level an Risiko, das jedes Auto verkraften kann, ist unterschiedlich."

"Aber in Bezug auf die Fähigkeiten des Fahrers: Wir können auf jeden Fall einen Fahrer sehen, der eine Runde fährt und dann dieses Auto, das eine Runde fährt. Und die Frage ist: Wer fährt diese Runde schneller?"

"Das Computer-Gehirn rechnet in jeder Millisekunde. Das ist viel, viel schneller als bei jedem Menschen. Die Herausforderung ist, dass das Auto die entsprechende Hardware hat, das zu tun."

Was kommt also als Nächstes?

Die Enthüllung des Robocars auf dem Mobile-World-Congress in Barcelona in dieser Woche war ein wesentlicher Schritt, damit das RoboRace Realität wird.

"Die größte Herausforderung war, das Auto zu bauen", sagt Sverdlov. "Wir haben hier die höchstentwickelte Technologie in einen ganz kleinen Körper gepackt."

"Es sieht groß aus, aber der Raum, den wir verwenden können, ist wirklich winzig. Ich denke, der nächste Schritt ist die Weiterentwicklung. Es sind die ersten kleinen Schritte. Wir sehen, wie sich die Algorithmen entwickeln. Und dann wird es noch viel mehr Fortschritte geben."

Und die nächste Herausforderung?

"Ich glaube nicht, dass wir jetzt Herausforderungen haben", fügt er hinzu. "Das ist nur der Anfang einer sehr schönen Reise."

Das Gespräch führte Filip Cleeren

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