Slalom Frauenfeld: Philip Egli zeigt Nervenstärke
Geglückte Revanche: Der Zürcher holte beim populärsten Schweizer Slalom den dritten Tagessieg. Dafür hatte Interlaken-Sieger Yves Hängärnter ein Blackout.
Slaloms sind in der Schweiz nicht blosse Geschicklichkeitsveranstaltungen, sondern richtige Autorennen, bei denen es auf Technik, Mut, Fahrkönnen und nicht zuletzt auch auf die Tagesform ankommt.
Bei Philip Egli passte bei besten äusseren Bedingungen vor einer imposanten Zuschauerkulisse in Frauenfeld einfach alles, dafür erlebte Yves Hängärtner einen rabenschwarzen Tag.
Der Überraschungssieger von Interlaken fuhr auch auf dem 2,7 km langen Parcours auf dem Waffenplatz Frauenfeld brutto die absolut schnellsten Laufzeiten – allerdings nicht fehlerfrei. Im ersten Rennlauf kam Hängärtner auf der Anfahrt zur Brücke etwas quer und touchierte dabei eine Pylone.
Die Zeitstrafe (10 s) warf ihn um sechs Sekunden hinter Philip Egli und Marcel Maurer, seine beiden stärksten Konkurrenten aus der E2-Zweiliterklasse, zurück.
Vor dem zweiten Lauf gab es eine längere Unterbrechung, die am Nervenkostüm des Berners zerrte. „Ich hatte nach dem Start ein Blackout und fuhr schon die erste Torkombination völlig falsch an.
Danach wollte ich nur noch aufladen und heimfahren“, erklärte der Berner. Weil er seinen Tatuus-Honda FM nicht in den Parc fermé abstellte, wurde er deswegen disqualifiziert.
Überschwänglich dafür die Stimmung im Lager von Philip Egli. Der Zürcher manövrierte seinen Dallara F394-Opel fehlerfrei durch die 45 Tore und feierte so seinen dritten Tagessieg in Frauenfeld.
„Ich musste nach der Niederlage gegen Yves in Interlaken mehr angreifen. Doch im ersten Lauf fuhr ich zu aggressiv, daher nahm ich im zweiten etwas Gas zurück und war dennoch schneller“, freute sich der Vizemeister über die gelungene Taktik.
Zusammen mit drei Tourenwagenpiloten liegt Egli damit bereits wieder an zweiter Position der Meisterschaft hinter Titelverteidiger Martin Bürki (VW Polo E1).
Eglis Dauerrivale Marcel Maurer bekundete arge Bremsprobleme an seinem Tatuus-Renault. Nach Ausrutschern im Training er im Rennen etwas Tempo zurück und betrieb so mit dem zweiten Gesamtrang mehr als nur Schadensbegrenzung.
Den dritten Gesamtrang – ein Novum für ihn – eroberte Joel Burgermeister im kleinen TracKing-Prototyp mit 1000er-Suzuki-Motorradmotor vor Didier Planchamp (Tatuus-Renault) und Dani Fauler (TracKing).
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