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Kolumne von Cyndie Allemann: “Eine Frau müsste es auf dem gleichen Weg wie ein Mann schaffen”

Unsere Chronistin äussert sich zur kürzlich angekündigten W Series, in der ausschliesslich weibliche Piloten an den Start gehen sollen. Die Rennen werden ab der kommenden Saison im Rahmen der DTM ausgetragen.

The W Series car

Foto: : W Series

Kolumne Cyndie Allemann

Cyndie Allemann (4. April 1986 in Moutier) ist eine Schweizer Rennfahrerin und Moderatorin für "GRIP - das Motormagazin" beim TV-Sender RTL2. Zudem besitzt sie ein Kartteam mit dem Namen Spirit Karting AG. Im Kartsport begann Allemann 1994 ihre Motorsportkarriere und war dort bis 2003 aktiv. 2004 wechselte sie in den Formelsport und wurde Sechste der Schweizer Formel Renault. 2005 fuhr sie die komplette Saison der Deutschen Formel Renault und belegte Gesamtrang zwölf. 2010 trat sie für Matech Competition im Ford GT1 bei zwei Rennen der FIA-GT1-WM an. Ausserdem debütierte sie bei den 24 Stunden von Le Mans.

Diesmal kann ich mit einer guten Nachricht beginnen: Es ist sehr erfreulich, dass die FIA die Frauen unterstützen will, und dass dabei mit David Coulthard sogar ein ehemaliger Formel-1-Pilot mitmischt. Es ist natürlich grossartig, wenn sich jemand wie er einem solchen Projekt annimmt! 

Weiterlesen:

Allerdings kann ich als Frau nur immer wieder wiederholen, dass es endlich eine weibliche Pilotin an die Spitze schaffen müsste, die den gleichen Weg wie die Männer gegangen ist. Ich habe hier schon einmal geschrieben, dass ich überzeugt bin, dass eine Frau grundsätzlich dieselben Fähigkeiten und von daher dieselben Möglichkeiten wie ein Mann hat. Man müsste den Frauen nur die gleichen Chancen geben wie den Männern – auf und vor allem neben der Strecke…

La monoplace W Series

La monoplace W Series

Photo de: W Series

Die Gefahr der Stigmatisierung

Die Gefahr der W Series ist klar: Es wird immer Leute geben, die sagen, dass das Niveau in der Serie nicht allzu hoch sein könne, da schliesslich nur Frauen am Start sind. Wie gross ist also der Wert einer solchen Meisterschaft?

Die Grundidee ist sicherlich nicht schlecht, und sie hat durchaus ihre Berechtigung, wenn man sie als Sprungbrett betrachtet. Aber eigentlich ist es doch schade, dass so eine Meisterschaft überhaupt nötig ist. Meiner Meinung nach ist es traurig, dass es so weit kommen musste.

Ich hätte eigentlich den Eindruck gehabt, dass in der Gesellschaft ein Wandel stattfindet, der es einer Frau ermöglichen sollte, bis ganz nach oben zu kommen, ohne dass solche Massnahmen nötig sind. Aber offensichtlich ist das nicht der Fall. 

Weiterlesen:

Und nehmen wir mal an, dass dieses Sprungbrett wirklich mal funktioniert, und eine Frau den Sprung in die Formel 1 schafft – wäre damit das Problem wirklich gelöst? Wäre es nicht eher so, dass diese Frau mit ganz anderen Massstäben gemessen würde als ihre männlichen Kollegen, ganz einfach weil sie diesen Weg gegangen ist? Ich könnte mir das auf jeden Fall sehr gut vorstellen.

 

Die intelligente Wahl der DTM als Partner

Es ist allerdings eine sehr gute Idee, die Serie im Rahmenprogramm der DTM fahren zu lassen, denn auch wenn sich Mercedes aus der Tourenwagen-Meisterschaft zurückgezogen hat, so rückt mit Aston Martin Racing doch ein hochklassiger Ersatz nach und der Wettbewerb wird weiterhin sehr eng und spektakulär bleiben.

Zudem hatten die Hersteller in der DTM bereits vor Jahren die Abmachung, dass jeder von ihnen eine Frau einsetzt, und von daher macht es Sinn, die beiden Serien nun zu verknüpfen. 

Weiterlesen:

Es wäre im Übrigen sowieso Zeit, dass wieder Frauen in der DTM fahren – sie waren immer sehr beliebt! Für die Siegerin der W Series sollte ein solches Engagement ja bezahlbar sein, also warum nicht? Immerhin ist die DTM noch immer ein grossartiges Schaufenster und vergleichsweise leicht erreichbar.

La monoplace W Series

La monoplace W Series

Photo de: W Series

Eindrückliche Strukturen mit grossem Budget

Um das Thema W Series abzuschliessen: Das wirklich eindrückliche an der Serie sind meiner Meinung nach die Strukturen.

Das Auswahlverfahren, mit dem man die 18-20 Teilnehmerinnen finden will, ist sehr fortschrittlich (Tests auf den Strecken, Simulatoren, Fitnesstests, usw – Anmerkung der Redaktion) und erweckt durchaus den Eindruck, dass die FIA es wirklich ernst meint. Es wird alles dafür getan, dass tatsächlich alle eine Chance bekommen, auch wenn sie kein Budget mitbringen und noch über keinerlei Kontakte in der Szene verfügen. 

Weiterlesen:

Das Budget, das man für diese Serie bereitgestellt hat, muss sehr hoch sein, und von daher ziehe ich meinen Hut vor der FIA.

Es bleibt nun aber zu hoffen, dass das Starterfeld entsprechend mit wirklich talentierten Mädchen bestückt ist, und dass nicht nur fünf oder sechs von ihnen tatsächlich konkurrenzfähig sind…

Andernfalls wäre das ein Armutszeugnis für die W Series.

 

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