"Bautista ist ein Problem für mich" - Razgatlioglu wartet weiter auf einen Sieg
Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu geht als Favorit ins erste WSBK-Rennen in Assen, muss aber weiterhin auf den ersten Sieg als Titelverteidiger warten

Auch im vierten Rennen der laufenden WSBK-Saison (zum Rennbericht von Lauf 1 in Assen) musste sich Toprak Razgatlioglu mit einem dritten Platz zufriedengeben. Der Superbike-Champion startete von der Pole ins erste Assen-Rennen und war nach seiner souveränen Vorstellung in der Superpole der klare Favorit für den Sieg.
Doch Ducati-Pilot Alvaro Bautista störte den Rhythmus von Razgatlioglu, der hinter Jonathan Rea und Bautista als Dritter ins Ziel kam.
"Ich wollte hier gewinnen", bemerkt Razgatlioglu und sucht nach dem Grund für Platz drei: "Im Vergleich zum vergangenen Jahr konnten wir uns verbessern. Ich bin schnell. Es ist aber ein Problem für mich, dass Alvaro zur Gruppe stieß. Im ersten Sektor ist er langsam. Doch auf den Geraden fährt er mir davon."

Toprak Razgatlioglu (1) realisierte zeitig, dass er seinen Gegner nicht davonfahren kann
Foto: Kawasaki
"Ich probierte in den ersten Runden, zu entkommen. Doch Jonathan folgte mir. Danach nahm ich Tempo heraus und folgte ihm, um den Hinterreifen zu schonen", berichtet Razgatlioglu. "Dann kam Alvaro nach ein paar Runden dazu. Das war ein Problem für mich, denn in den beiden ersten Sektoren war er langsam. Auf der Geraden ließ er mich aber stehen."
Toprak Razgatlioglu will seine Strategie am Sonntag ändern
"Mein Plan war es, ihnen zu folgen und in den letzten Runden zu kämpfen. Das war aber nicht möglich. Alvaro war nur im letzten Sektor richtig schnell", stellt der Yamaha-Werkspilot fest, der mit einer Sekunde Rückstand als Dritter über den Zielstrich fuhr.
"Die Abstimmung ist gut, aber vielleicht ändern wir den Vorderreifen", schaut Razgatlioglu auf die beiden Rennen am Sonntag. "Am Sonntag werde ich um den Sieg kämpfen und meinen Plan ändern. Vielleicht versuche ich, in den ersten Runden zu entkommen", grübelt der Türke.
Jonathan Rea hat die passende Antwort für Alvaro Bautistas Angriff
Jonathan Rea holte sich im ersten Rennen den Sieg. Der Kawasaki-Pilot wusste genau, wie er auf Alvaro Bautistas Attacke reagieren muss, um am Ende zu triumphieren. "Mein Plan war, sofort zu kontern, wenn er mich überholte. Das machte ich", erklärt der Rekord-Weltmeister.

Jonathan Rea zog das Tempo in den finalen Runden etwas an
Foto: Dominik Lack
"Ich ermöglichte ihm keine weitere Chance, weil ich sauber bis ins Ziel fuhr und keine Fehler machte", schildert Rea und fügt hinzu: "Dieser kleine Weckruf reichte aus, damit ich mich an der Spitze behaupten kann." In der Meisterschaft übernahm Rea erneut die Führung.
Alvaro Bautista verzichtet auf unnötiges Risiko
Bautista startete von Position fünf ins Rennen und kämpfte sich im Laufe des Rennens an die Spitze. Am Ende lief es auf ein Duell mit Rea hinaus, bei dem Bautista zurücksteckte. "Ich war in der Schikane nah an Jonathan dran. Doch diese Stelle war nicht meine Stärke. Er jedoch war dort sehr stark", erklärt Bautista.

Alvaro Bautista kämpfte mit dem starken Wind in Assen
Foto: Motorsport Images
"Ich entschied mich für die sichere Variante und spekulierte, ob Jonathan einen Fehler macht. Doch er machte es sehr gut und ich wurde Zweiter. Ich riskierte nicht mehr als nötig", schildert der Ducati-Pilot. "Der Wind war keine Hilfe. Klar, es ist für alle gleich. Aber ich bin ein bisschen leichter und deshalb habe ich damit stärker zu kämpfen", bemerkt Bautista.
Was laut Alvaro Bautista anders ist als vor drei Jahren
Vor drei Jahren hatte Bautista leichtes Spiel, seinen Gegnern in Assen zu entkommen. Haben die anderen Hersteller größere Verbesserungen erzielt als Ducati? "Die anderen Hersteller machten Fortschritte. Das gilt aber auch für Ducati", stellt Bautista klar.

WSBK 2019: Alvaro Bautista fuhr seinen Gegnern davon
Foto: LAT
Der Spanier präzisiert: "Die Performance, wenn alles stimmt, ist ähnlich wie 2019. Doch dafür wurde die Balance besser. Das Motorrad ist ausgeglichener. Es ist einfacher, die Performance bei allen Bedingungen abzurufen. Es ist nicht wie vor drei Jahren, als es entweder superschnell oder superproblematisch war. Wir sind jetzt schnell und konstant."
Am Sonntag gibt es zwei weitere Rennen. Das Sprintrennen wird um 11:00 Uhr gestartet. Lauf zwei beginnt nach der MotoGP um 15:15 Uhr (zur TV-Übersicht).
Mit Bildmaterial von Yamaha.
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