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Carl Fogarty exklusiv (3/6): Die Ducati V4R weckt Erinnerungen an die 916

Im dritten Teil der exklusiven Interviewreihe spricht Carl Fogarty über Ducatis Durststrecke und macht die Fahrer für die enttäuschende Bilanz verantwortlich

Carl Fogarty, Ducati

Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images

Für Ducati ging in der abgelaufenen WSBK-Saison eine Ära zu Ende. Nach 31 Jahren verabschiedeten sich die Italiener vom V2-Konzept und treten 2019 erstmals mit einem Vierzylinder-Superbike an. Gleichzeitig war 2018 die sechste und letzte Saison der V2-Panigale, die ohne Titel ins Museum geschoben wird. Erstmals in Ducatis Superbike-WM-Geschichte konnte ein Modell keinen Titel einfahren. WSBK-Legende Carl Fogarty macht dafür aber nicht das Motorrad verantwortlich sondern die Fahrer. Fogarty bescherte Ducati in den 1990ern vier WM-Titel und schaut gespannt auf Neuzugang Alvaro Bautista, den er stärker einschätzt als Vizeweltmeister Chaz Davies.

Das Ende des legendären 90-Grad-V2-Motors erzeugt bei Fogarty keine emotionale Reaktion. "Vielleicht kehren sie eines Tages zurück", sagt der viermalige Superbike-Weltmeister im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Der V4 ist für Ducati ein aufregendes Projekt. Jeder will sehen, ob sie im kommenden Jahr Jonathan (Rea) und Kawasaki herausfordern können. Bautista ist der einzige Fahrer, der Jonathan den Titel streitig machen kann."

"Er ist stärker als Chaz", ist Fogarty überzeugt. "Chaz' Größe ist keine Hilfe. Ich weiß nicht, ob Bautista stark genug ist, um die Meisterschaft zu gewinnen, doch er ist stärker als Chaz. Es hängt von seiner Entschlossenheit ab, ob er wirklich gewinnen will. Wenn das der Fall ist, dann ist es möglich."

Ducati unterschätzt 2013 die Superbike-WM und blamiert sich

Wiederkehrende Rückschläge prägten die Ära der Panigale V2 in der Superbike-WM. Beim Debüt in der Saison 2013 war das Reglement alles andere als Zweizylinder-freundlich. Zudem verkalkulierte sich Ducati, als man das Projekt an die Alstare-Mannschaft von Francis Batta übergab. Es war schnell klar, dass Ducati wieder ein Werksteam benötigt, um die Panigale konkurrenzfähig zu machen.

Ducati 1199 Panigale R senza carena

Ducati 1199 Panigale R senza carena

Foto: Giacomo Rauli

Über die Jahre wurde das Projekt immer radikaler interpretiert. Ducati ging bei der Geometrie an die Grenzen und entwarf zusammen mit Akrapovic zwei spektakuläre Auspuffvarianten, die mit der Serienanlage nicht mehr viel gemeinsam hatten. Chaz Davies konnte von 2014 bis 2018 insgesamt 25 Rennen gewinnen. Und auch Marco Melandri gelangen mit der Panigale Laufsiege. Doch die Meisterschaft war für Ducati mit der finalen V2-Maschine nie richtig greifbar.

Fogarty macht die Fahrer verantwortlich

"Die Fahrer waren meiner Meinung nach nicht gut genug", ist Fogarty überzeugt. "Das Motorrad war gut genug, um zu gewinnen, doch die Fahrer nicht. Chaz fuhr das eine Jahr sehr gut. Er gewann die letzten sechs Rennen der Saison. Doch im ersten Teil der Meisterschaft machte er zu viele Fehler. Er stürzte zu oft", spielt "Foggy" die Saison 2016 an.

Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team, Xavi Fores, Barni Racing Team
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"Es ist bedauerlich. Das Motorrad war in meinen Augen gut genug, um in den vergangenen drei Jahren die Meisterschaft zu gewinnen. Sie waren aber nicht bei allen Rennen konstant und schnell genug", kritisiert Fogarty die Fahrer und Teamverantwortlichen.

Die Fahrer beklagten immer wieder, dass die Panigale nicht konstant schnell ist. "Es liegt an ihnen, das Paket konstanter zu machen. Sie hatten genug Zeit dafür", kommentiert Fogarty. "Ich kann verstehen, dass es im ersten Jahr noch nicht der Fall ist, doch bereits im zweiten Jahr sollte man konstant sein. Im dritten Jahr sollte man noch konstanter sein."

Die V4R lässt "Foggys" Augen leuchten

Nach der aus Ducati-Sicht enttäuschenden Panigale-V2-Ära wurde bereits bei den Wintertests ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit der V4R haben die Italiener ein neues Eisen im Feuer, das dank seiner MotoGP-Gene das wohl exotischste Superbike im Feld ist: Mehr als 230 PS in der Serie, Trockenkupplung und Winglets sprechen eine eindeutige Sprache. Ducati möchte den Titel zurück nach Bologna holen und Kawasakis Serie beenden.

 

"Es ist ein wunderschönes Motorrad, ein unglaubliches Motorrad", bemerkt Fogarty. "Ich bin richtig gespannt, zu beobachten, wie es im kommenden Jahr läuft. Das Motorrad sieht wie ein fantastisches Kunstwerk aus, genau wie die 916, als sie herauskam. Unglaublich."

Fogarty steckt große Hoffnungen in das neue Ducati-Superbike und schaut gespannt auf das Werksteam: "Es ist aufregend für die Superbike-WM, zu sehen, wie das Motorrad im kommenden Jahr einschlägt mit Bautista und Chaz."

Bike von Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Bike von Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Bike von Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team, Michael van der Mark, Pata Yamaha
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
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Seit 2011 ist Ducati in der seriennahen Meisterschaft ohne Titel. Mit insgesamt 14 Fahrer- und 17 Herstellertiteln ist Ducati aber nach wie vor der mit Abstand erfolgreichste Hersteller der WSBK-Geschichte.

Im vierten Teil der exklusiven Interview-Reihe mit Carl Fogarty sprechen wir über die Psychospiele des viermaligen Weltmeisters und beleuchten, warum er bei den Rennen keinen Spaß hatte.

Bisherige Stories:
Carl Fogarty exklusiv (1/6): Als die WSBK größer war als der Grand-Prix-Sport
Carl Fogarty exklusiv (2/6):  WSBK wegen Rea zu nett und zu vorhersehbar

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