Die finanziellen Folgen der Coronakrise: Rennen absagen oder verschieben?
Vor allem die privaten Teams leiden unter den Folgen der Pause: Wäre den Teams eher geholfen, wenn die Rennen nachgeholt werden oder sind Absagen besser?
Aktuell kreiert die Ausbreitung des Coronavirus täglich neue Hiobsbotschaften. An eine Rückkehr zum Rennalltag ist in der Superbike-WM momentan nicht zu denken. Die Verantwortlichen gehen mit den Absagen und Verschiebungen von Rennen zu Rennen vor.
Laut aktuellem Stand beginnt die Saison Mitte Mai in Imola. Mit einem Blick auf die aktuell herrschenden Zustände in Italien und die weltweiten Ein-/Ausreisebestimmungen ist dieser Termin allerdings illusorisch. Auch hinter den folgenden Events in Aragon (Spanien) und Misano (Italien) stehen große Fragezeichen.
Die privaten Teams leiden im Moment stark. "Die Situation ist komplex. Gleichzeitig ist es schwierig, zu verstehen, welche Einbußen damit verbunden sind", bemerkt WSBK-Teamchef Manuel Puccetti gegenüber 'GPOne'.
Manuel Puccetti ist sich unsicher, ob Absagen oder Verschiebungen besser sind
Foto: LAT
Puccetti betont, dass es eine Situation ist, die es zuvor noch nie gab. Der Italiener reist bei den Europarennen mit 30 Leuten zu den WSBK-Events. Flüge, Hotels und Mietwagen werden gebucht, sobald der Kalender steht. "Die Kosten dafür betragen etwa 70.000 Euro", verrät Puccetti.
Im Falle der abgesagten Events nach dem Auftakt in Australien bleibt der Teamchef von Philipp Öttl auf den Kosten sitzen. Hotel und Flüge waren nicht mehr stornierbar. "Im Moment beläuft sich der Verlust für Losail und Jerez auf etwa 10.000 Euro", so Puccetti.
Die Dorna verfolgt momentan das Ziel, nach der Coronaauszeit möglichst viele Events nachzuholen. Aber ist das auch im Sinne der Teams? "Ich bin der Meinung, dass es gut ist, wenn die Rennen stattfinden. Dann können wir die Vereinbarungen mit den Unternehmen einhalten, die Geld investieren, um ihre Marke auf der Strecke zu sehen", bemerkt Puccetti.
"Gleichzeitig denke ich aber auch, dass Absagen in gewisser Weise gut wären, weil sie die Kosten senken. Ich bezweifle, dass alle Sponsoren mitziehen. An einem bestimmten Punkt ist es besser, ein Rennen weniger zu haben", grübelt der Italiener und fügt hinzu: "Wir erhalten weniger Geld, geben aber auch weniger Geld aus."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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