Eiszeit bei Kawasaki: Sykes und Rea kollidieren in Brünn
Im Sonntagsrennen kommt es zu einem kontroversen Zusammenstoß der beiden Kawasaki-Piloten: Rea und Sykes schieben jeweils dem anderen die Schuld zu.
Foto: : Gold and Goose / Motorsport Images
Das Verhältnis zwischen Jonathan Rea und Tom Sykes war noch nie besonders gut. Nachdem es zuletzt vergleichsweise friedlich zuging, gab es beim Rennwochenende in Brünn neuen Zündstoff. Im zweiten Rennen gerieten Sykes und Rea in der dritten Runde aneinander. Rea landete im Kies, Sykes konnte weiterfahren. Die Stewards untersuchten den Vorfall, stuften ihn aber als normalen Rennunfall ein und vergaben keine Strafen. Doch vor allem Rea sah die Sache anders. Der Weltmeister unterstellte seinem Teamkollegen Absicht.
Was war passiert? In der Schikane vor der Bergauf-Geraden attackierte Rea den vor ihm fahrenden Sykes und zog nach der Linkskurve innen vorbei. Durch den Geschwindigkeitsüberschuss musste Rea eine weite Linie wählen. Sykes fuhr weiterhin auf der Ideallinie und schob sich innen neben die Kawasaki mit der Nummer 1. Als Rea wieder auf die Ideallinie zurückkam, kollidierten beide.
"Es ist absolut eindeutig", sucht Rea die Schuld beim Weltmeister von 2013 und fragt sich, "was in Sykes Kopf vor sich geht". Sykes sieht die Sache anders und ist überzeugt, dass Rea einen Fehler machte und dann zu schnell wieder auf die Ideallinie zurückkehrte.
"Er machte ein unkalkulierbares Überholmanöver und fuhr eine weite Linie. Ich konzentrierte mich auf den Kurvenausgang. Er wollte wieder zurück auf die Ideallinie, doch da war ich. Die Leute können sagen, was sie wollen. Es war ein Rennvorfall", kommentiert Sykes.
Er verweist auf die Onboard-Aufnahmen: "Man sieht, dass er bei seinem Manöver viel zu schnell ist. Die Schräglage meine Maschine ändert sich nicht. Es gibt einige Bodenwellen. Dadurch wackelt die Kamera, doch meine Schräglage ändert sich nicht."
"Es ist klar, dass er einen Fehler machte. Wenn man jemanden innen überholt und dann auf die Linie zurückkehrt, muss man immer schauen, (dass genug Platz ist,) denn in den ersten Runden gibt es keine Lücken."
"Ich soll Schuld sein?", wundert sich Rea. "Wie hätte ich von der Außenseite einen Sturz verursachen sollen?", fragt sich Rea. Ich möchte nicht zu viel darüber reden. Im Rennsport kommt so was vor. Schlaue Leute wissen, was passiert ist."
Laut Rea hatte Sykes genug Platz und hätte weiter innen fahren können. "Seine Absichten waren eindeutig. Ich kann nicht verstehen, warum sein Kopf ihm nicht sagte, dass er mir mehr Platz lassen sollte, als ich schon vorbei war. Ich kann die Schuldzuweisungen nicht akzeptieren. Es ist verrückt, mich verantwortlich zu machen. Manchmal verstehe ich diesen Kerl nicht."
Im Lager von Kawasaki herrscht nach dem Vorfall in Tschechien Eiszeit. In der Runde nach dem Sturz stellte sich Rea demonstrativ an den Streckenrand und applaudierte Sykes, als der vorbeifuhr.
Rea zeigt kein Interesse, mit Sykes zu diskutieren. "Nein, ich muss nicht mit ihm sprechen", meint Rea. "Er weiß genau, was passiert ist." Sykes bietet Rea ein Gespräch an, wird den direkten Dialog aber nicht von sich aus suchen: "Wenn er möchte, dann erkläre ich ihm meine Sicht der Dinge", so Sykes.
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