Jonathan Rea: Alvaro Bautistas Wechsel zu Honda keine schlechte Entscheidung
Superbike-Rekord-Weltmeister Jonathan Rea kommentiert Alvaro Bautistas Wechsel von Ducati zu Honda und zeigt Verständnis für diese Entscheidung
Vor einem Jahr Alvaro Bautista eroberte die Superbike-WM im Sturm, warf durch eine Reihe von Stürzen im Sommer den sicher geglaubten Titel aber weg. Wenig später gab Ducati die Trennung am Saisonende bekannt. Bautista hatte sich mit Honda geeinigt. Für WSBK-Champion Jonathan Rea war das aus sportlicher Sicht eine gute Nachricht, denn sein größter Gegner hatte sich für einen riskanten Wechsel entschieden.
"Irgendetwas lief da hinter den Kulissen ab, denn es wirkte wie eine Traumpaarung", grübelt Rea im Podcast 'Gas It Out' und wundert sich, warum Bautista die vielversprechende Ehe mit Ducati so schnell beendete.
"Man muss sich nur anschauen, was er vollbracht hatte. Es spielt keine Rolle, wie gut man ist, aber er kam aus der MotoGP und fand ein komplett anderes Motorrad vor, das komplett andere Gefühle und Eindrücke vermittelte. Die Reifen waren auch völlig neu für ihn. Und trotzdem deklassierte er uns in den ersten Rennen", erinnert sich Rea.
Insider sehen vor allem in der besseren Bezahlung den Grund für den riskanten Wechsel. "Mein Management sprach vermutlich in jedem Jahr mit Ducati. Ich weiß also, wie gut das Paket ist, das Chaz (Davies) vereinbart hat. Er bekommt den Großteil des Budgets."
Jonathan Rea und Alvaro Bautista gewannen im Vorjahr 33 von 37 Rennen
Foto: Ducati
"Alvaro fühlte sich wohl nicht richtig wertgeschätzt, indem er nur den Rest des Fahrerbudgets bekam. Dann kam Honda mit einem lukrativen Angebot", bemerkt Rea. "Wenn man auf etwas ein HRC-Logo klebt und sie klarstellen, dass sie es ernst meinen, dann denkt man, dass sie es hinbekommen. Vielleicht wird das nicht 2020 passieren, doch ich denke, dass sie versuchen werden, zu gewinnen. Ich denke nicht, dass es so eine schlechte Entscheidung ist."
Rea fuhr selbst jahrelang für Honda. Von 2009 bis 2014 holte der Nordire 15 Laufsiege und wurde 2014 WM-Dritter. Doch damals erhielt Reas Team keinerlei Unterstützung von Honda. "Es wurde komplett unterschätzt, was das Ten-Kate-Team leistete. Sie bekamen Geld, um das Motorrad zu entwickeln. Aber es gab keine technische Unterstützung. Das war schwierig", blickt er zurück.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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