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Kein Druck nach Wackler: Wenn der Fahrer beim Bremsen ins Leere greift

Bremsversagen durch Fahrwerksunruhe verursacht: Die Fahrer kennen die Gefahren und gehen unterschiedlich mit diesem Phänomen um

Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team

Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team

Gold and Goose / Motorsport Images

Heftige Vorderradwackler können dazu führen, dass der Fahrer beim nächsten Bremsvorgang mehrfach pumpen muss, um einen ausreichenden Bremsdruck aufzubauen. Dieses Phänomen ist den Profis bekannt. Die meisten Fahrer sind sich der Gefahren bewusst und versuchen, vor dem Bremspunkt zu ertasten, ob ausreichend Bremsdruck vorhanden ist, um am Limit zu bremsen. Doch was passiert, wenn ein Motorrad auf der Geraden so unruhig wird, wie es bei Marco Melandris Ducati in diesem Jahr der Fall war?

"Es war etwas, das man nicht so gern sieht. Er hatte wirklich Probleme damit", kommentiert Ex-Teamkollege Chaz Davies, als wir ihn auf die Probleme von Melandri ansprechen. "Es gibt einige Kurven, die prädestiniert sind für Wackler. Doch in solch einem Fall muss der Fahrer daran denken, die Bremse zu testen, bevor der Bremspunkt näher kommt", schildert Davies.

"In Misano und auf Phillip Island gibt es jeweils eine Kurve, in der ich dieses Problem habe. Jedes Mal vor dem nächsten Bremspunkt kontrolliere ich, ob die Bremse anspricht. Man muss sie nicht fest ziehen. Es reicht, wenn man spürt, dass sie anspricht. Dann kann man mit voller Zuversicht in die Kurve bremsen", so Davies.

Extreme Abstimmungen sorgen für Unruhe

"Es sah gefährlich aus, soviel steht fest", blickt WSBK-Ikone Ronald ten Kate auf Melandris Schrecksekunden zurück. "Besonders wenn die Rennen hart umkämpft und die Abstände eng sind, dann ist solch ein Problem wirklich kritisch. Es wirkt sich auch auf die Bremsen aus, denn solche Wackler drücken die Bremsbeläge und somit auch die Kolben nach außen."

 

Brembo reagierte vor einer Weile und präsentierte Bremssättel, die das Problem begrenzen sollen. "Wir verfügen über diese Bremssättel", bemerkt Kawasaki-Ingenieur Marcel Duinker. "Wir machten damit positive Erfahrungen. Doch das Problem wird nur minimal verringert."

Melandris Wackler sorgten im WSBK-Paddock für Unverständnis. "Es war genau so wie damals auf der BMW. Ich erkannte keinen Unterschied", vergleicht Ronald ten Kate. "Von außen sah es danach aus, als ob er eine bestimmte Abstimmung verlangt. Ich kenne die Daten von Ducati aber nicht. Ich weiß aber, dass es für ihn kein unbekanntes Problem war. Es war vermutlich ein bisschen extremer als zu BMW-Zeiten."

Melandris Gegner machen sich keine Sorgen

"Marco hatte bereits in der vergangenen Saison solche Probleme", erklärt Weltmeister Jonathan Rea. "Doch damals fuhr er nicht an der Spitze und deshalb sprach niemand darüber. Ich fuhr in Thailand hinter ihm und dachte, dass er bremsen sollte. Doch er fuhr weiterhin am Limit. Ich rechnete damit, dass seine Bremsbeläge nach außen gedrückt waren, doch es hielt ihn nicht davon ab, am Limit zu bremsen."

 

Besorgt waren Melandris Gegner aber trotz intensiver Rad-an-Rad-Duelle nicht. "Mich hat das nicht allzu stark interessiert. Wir hatten unsere eigenen Probleme", kommentiert Kawasaki-Pilot Tom Sykes. "Er ist ein Weltklassefahrer und bei solch einem Problem sollte er in der Lage sein, die Bremse ein Mal mehr zu pumpen. Für mich war es kein Problem."

Eugene Laverty erinnert an Michele Pirros Sturz in Mugello

Eugene Laverty zählt zu den Piloten mit der größten Erfahrung im Feld. "Ich hatte dieses Problem sehr oft. Die Fahrer erleben das immer wieder und wissen, wenn es passiert. Wenn man einen Wackler hat, der intensiv genug ist, dann realisiert man schnell, dass die Bremse nicht funktioniert. In dem Fall muss man zwei oder drei Mal pumpen", schildert er.

Beim Thema Bremsversagen fällt Laverty nicht nur Melandri ein. Auch in der MotoGP gab es einen Zwischenfall, bei dem fehlender Bremsdruck beim ersten Versuch zu einem Unfall führte. "Ich sah den Zwischenfall mit Michele Pirro. Es verlief ziemlich unglücklich. Ihm fehle die Zeit, um in Ruhe ein zweites Mal zu pumpen. Beim ersten Pumpen verzögerte das Motorrad nicht. Deshalb griff er sehr stark zu, als er erneut in die Bremse griff. Vermutlich griff er stärker zu als normal. Deshalb flog er ab", nennt Laverty ein prominentes Beispiel.

 

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