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Sandro Cortese exklusiv (Teil 2): "Haben keine Daten von Rea oder Lowes"

Im zweiten Teil des Exklusiv-Interviews äußert sich WSBK-Pilot Sandro Cortese zur wochenlangen Ungewissheit im Winter und zum Kawasaki-Debüt in Australien

Nach dem WSBK-Saisonfinale in Katar im Oktober 2019 schien Sandro Corteses Wechsel zu Ten-Kate-Yamaha nur noch Formsache zu sein. Sowohl Cortese als auch das holländische Traditionsteam rechneten mit einer Einigung vor Weihnachten. Doch der Traum platzte und Cortese stand ohne Job für die Saison 2020 da.

Kurz vor dem Saisonstart öffnete sich bei Pedercini-Kawasaki eine neue Tür. Cortese nahm das Angebot an und unterschrieb kurz vor dem ersten Renn-Wochenende beim privaten Kawasaki-Team. Im zweiten Teil des Exklusiv-Interviews (hier geht es zum ersten Teil) spricht der 30-jährige Berkheimer über das erste Rennen als Kawasaki-Pilot und die schwierige Zeit im Winter 2019/2020.

Frage: "Auf Phillip Island haben Sie den Sprung ins kalte Wasser gut gemeistert. Neues Motorrad, neues Team und dann auch noch die Nachwehen der Schulter-Operation. Was war die größte Hürde in Australien?"

Sandro Cortese: "Es war in Summe eine große Herausforderung. Ich kam ohne Erfahrungswerte nach Australien und selbst der Test war nicht besonders aussagekräftig. Es befand sich Öl auf der Strecke. Zudem regnete es immer wieder."

"Wir konnten nicht viel über das Motorrad lernen. Das Team war komplett neu zusammengewürfelt. Wir haben rückblickend eine sehr solide Arbeit geleistet. Ich hatte kaum Hoffnungen, im ersten Rennen stark zu sein. Man konnte nicht viel erwarten. Das erste Rennen war mein erster Longrun mit diesem Motorrad. Es diente dazu, Daten zu sammeln. Der Verlauf des Wochenendes war insgesamt sehr positiv."

Sandro Cortese

Sandro Cortese gewöhnte sich schnell an die Kawasaki ZX-10RR

Foto: Kawasaki

Frage: "Binnen kürzester Zeit konnten Sie mit der Yamaha R1, der Ducati Panigale V4R und der Kawasaki ZX-10RR drei verschiedene Superbikes fahren. Im Vergleich zur Yamaha ist die Kawasaki ähnlich, hat aber doch einen anderen Charakter, oder?"

Cortese: "Der Motor der Kawasaki ähnelt dem der Yamaha. Aber ich muss sagen, dass ich mich mit der Kawasaki sehr schnell anfreunden konnte. Ich habe mich sofort heimisch gefühlt."

Frage: "Bei Yamaha können die verschiedenen Fahrer und Teams auf die Daten der Markenkollegen zugreifen. Ist das bei Kawasaki auch so?"

Cortese: "Nein. Bei Kawasaki muss man alles selbst machen. Wir haben keine Daten von Jonathan Rea oder Alex Lowes. Bei Yamaha war das der Fall. Wir konnten uns gut bedienen. Jetzt müssen wir selbst schauen, dass wir uns eigene Daten erarbeiten."

Frage: "Erklärt das, warum die privaten Kawasakis in den vergangenen Jahren so weit vom Niveau der Werksmaschinen entfernt waren, während es bei Yamaha geringere Unterschiede zwischen den verschiedenen Teams gab?"

Cortese: "Es liegt nicht in meiner Hand, das zu beurteilen. Ich bin noch zu neu. Bisher konnte ich nur wenige Tage mit den Technikern zusammenarbeiten. Wir müssen noch herausfinden, was wir machen können oder wie uns geholfen werden könnte."

Frage: "Und welche technischen Unterschiede gibt es im Vergleich zu den Werks-Kawasakis?"

Cortese: "Wir haben den Stand von Phillip Island 2019 mit einem 2020er-Motor. Wir hätten in Doha einen neuen Rahmen und das 2020er-Fahrwerk bekommen. Jetzt müssen wir abwarten, in welche Richtung es geht."

Frage: "Im Winter war ungewiss, wie es bei Ihnen in der Saison 2020 weiter geht. Es deutete alles darauf hin, dass es eine Einigung mit dem Ten-Kate-Team geben wird. Doch dann vergingen die Wochen, ohne dass es weitere Neuigkeiten gab. Später zeichnete sich ab, dass das holländische Yamaha-Team nur einen Fahrer ausrüsten wird."

Cortese: "Über dieses Thema möchte ich nicht mehr sprechen. Es hat mich so viele Nerven gekostet. Es war so eine riesige Enttäuschung. Bis Dezember wurde alles zugesichert. Ich habe mit dem Thema abgeschlossen. Jetzt bin ich glücklich mit der Situation."

Sandro Cortese

Sandro Cortese plante ursprünglich, auch 2020 auf einer Yamaha R1 zu sitzen

Foto: LAT

Frage: "Zwischenzeitlich war sogar eine Rückkehr in die Moto2-WM denkbar. Wie fortgeschritten waren diese Verhandlungen?"

Cortese: "Teilweise war es schon sehr konkret. Ich bin immer der Meinung, dass es so kommt, wie es kommen muss. Und mit meinem jetzigen Team bin ich sehr zufrieden. Ich würde es genau wieder so machen."

Frage: "Selbst in der MotoGP öffneten sich im Winter einige Türen. Wäre ein Test mit einer MotoGP-Maschine reizvoll gewesen?"

Cortese: "Es ist natürlich reizvoll, aber es bringt einem wenig. Klar, man hat die Erfahrung gesammelt und konnte ein MotoGP-Motorrad bewegen. Man sagt dann, dass es schön war, aber mehr passiert nicht. Ich möchte das richtig machen, was ich anpacke. Ich habe genug Erfahrung und bin Realist genug, um zu wissen, dass ich nicht mehr in der MotoGP fahren werde."

"Vielleicht wäre es eine Option, in Zukunft als Testfahrer zu arbeiten. Dann hat man die Aufgabe, zu entwickeln. Das ist dann der Beruf, den man ausübt. Aber nur eine Stunde das Motorrad fahren? Klar, es wäre cool und sicher eine tolle Erfahrung. Doch mehr hat man davon nicht."

Frage: "Werden Sie dank der Zwangspause bei vollen Kräften sein, wenn es wieder losgeht?"

Cortese: "Im Moment fühle ich mich sehr wohl und kann Zuhause mein Training ausüben. Ich habe alles, was man braucht, um fit zu bleiben. Ich hoffe, dass es in den nächsten Monaten wieder bergauf geht. Bis dahin appelliere ich an die Leute: Bitte bleibt Zuhause und verzichtet auf soziale Kontakte."

Mit Bildmaterial von Kawasaki.

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