Superbike-WM Italien: Chaz Davies gewinnt den ersten Imola-Lauf nach Abbruch

Chaz Davies hatte aber nie Zweifel aufkommen lassen. Bereits den Start hatte der Ducati-Pilot gewonnen und nach der ersten Runde betrug der Vorsprung bereits über eine Sekunde.

Davies schaute nie zurück und sicherte sich den Sieg, am Ende nach Abbruch um runde sieben Sekunden vor WM-Leader Jonathan Rea auf Kawasaki und fast zehn Sekunden vor seinem eigenen Teamkollegen Marco Melandri. Platz vier ging an Tom Sykes.

Abbruch nach heftigem Abflug von Laverty

Auf der 13. Runde waren Sam Lowes und Eugene Laverty aneinander geraten. Yamaha-Pilot Lowes presste sich in der ultraschnellen Bergab-Rechts an Laverty vorbei, wo eigentlich kein Platz war. Dabei kam es zur Berührung zwischen den Beiden.

Durch den Kontakt löste sich das Schutzblech der Aprilia vorn und beim Umlegen auf die nächste Links verfing sich das Plaste-Stück im Vorderrad von Lavertys RSV4. Er hatte keine Chance und flog direkt vom Motorrad, seine Maschine fuhr mit Vollspeed weiter und krachte ungebremst in die Bande, wo die Aprilia in Flammen aufging.

Es wurde sofort abgebrochen.

Davies in eigener Welt

Chaz Davies, Ducati Team

Foto Gold and Goose / LAT Images

Davies gewann damit das erste Rennen, doch der Brite war eh in seiner eigenen Welt gefahren.

„Mein Start war mega und in der ersten Kurve habe ich schon alles gegeben und mich nicht mehr umgedreht“, so Davies im Parc-Ferme. „Ich habe mich einfach versucht zu konzentrieren und ein gutes Rennen zu fahren. Unser Motorrad hat heute einfach unglaublich gut funktioniert.“

"Das war die bestmögliche Platzierung, auf die ich heute hoffen konnte.“ - Jonathan Rea

WM-Leader Rea erkannte die Leistungen seines Kontrahenten wohlwollend an. „Das war ein richtig guter Tag, das war die bestmögliche Platzierung, auf die ich heute hoffen konnte“, gestand der Weltmeister nach Platz 2. „Chaz und Ducati sind heute in einer anderen Welt gefahren. Aber morgen ist ein neuer Tag und dann schauen wir mal, ob wir es besser hinbekommen.“

Für die zweite Ducati auf dem Podest sorgte Melandri, doch der hatte alle Hände voll zu tun, um Sykes hinter sich zu halten. „Das war ein gutes Ergebnis für mich“, so der Italiener. „Ich hatte aber das ganze Wochenende Probleme mit dem Motorrad, in manchen Kurven konnte ich nicht einlenken. Da hatte ich alle Hände voll zu tun, um Tom hinter mir zu halten, aber nach ein paar Runden wurde es wieder besser. Ich will aber ganz klar mehr.“

Stefan Bradl, Honda World Superbike Team

Foto Gold and Goose / LAT Images

Xavi Fores rundete die Top-Five ab und brachte damit noch eine dritte Panigale unter die ersten fünf. Leon Camier holte auf der MV Agusta Platz sechs. Michael van der Mark, Alex Lowes und Roman Ramos belegten die Plätze sieben bis neun.

Stefan Bradl fuhr zu Platz zehn und sammelte damit ordentlich Punkte.

In Runde drei stürzte Leandro Mercado, dem Aprilia-Privatier rutschte das Vorderrad weg.

Ende der vierten Runde kam Nicky Hadyen an die Box und deutete Gasprobleme an.

Jordi Torres ging aufgrund einer Lebensmittelvergiftung nicht an den Start, auch Riccardo Russo sah das Ziel nicht.