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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Scott Redding

Scott Redding erlebt ein enttäuschendes WSBK-Wochenende mit BMW und verlässt Aragon als WM-18., während Ducati-Nachfolger Alvaro Bautista triumphiert

Liebe Freunde der Superbike-WM,

können Sie sich noch an den 2. März 2020 erinnern? Es war der Montag nach dem Saisonauftakt der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien). Damals qualifizierte sich Alvaro Bautista für die Hauptrolle in dieser Kolumne. Der Spanier fuhr bei seinem ersten Renn-Wochenende mit der Honda Fireblade hinterher.

Gut zwei Jahre später sitzt er wieder auf einer Ducati. Und kann in der Superbike-WM wieder Rennen gewinnen. Nach dem Saisonauftakt in Aragon führt der Spanier sogar die Fahrerwertung vor Jonathan Rea und Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu an.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista kann mit der Ducati Panigale V4R wieder Rennen gewinnen

Foto: Ducati

Ducatis Risiko, den mittlerweile 37 Jahre alten Spanier ins Werksteam zurückzuholen und damit Scott Redding vor die Tür zu setzen, zahlte sich aus. In Scott Redding sah Ducati laut Aussagen einiger Insider nicht den Fahrer, der die WSBK-Krone nach Borgo Panigale zurückbringen kann. Redding hatte 2020 und 2021 zwei Chancen. Diese konnte der Brite nicht nutzen.

Der Weg des Vize-Weltmeisters der Saison 2020 führte zu BMW. Das deutsch/britische Team zeigte bereits vor drei Jahren großes Interesse an Redding, als dieser in der BSB den Titel holte. Nachdem im Sommer 2021 das Aus bei Ducati feststand, erinnerte sich Redding an BMW und einigte sich binnen kürzester Zeit auf einen Wechsel.

Großer Frust im Lager von BMW-Neuzugang Scott Redding

Mit der M1000RR erlebte Redding einen desaströsen Start in die Saison. Redding sammelte in Aragon nur einen WM-Punkt aus drei Rennen und musste mit ansehen, wie sein Nachfolger bei Ducati zu alter Stärke fand und als WM-Leader zur zweiten Station reist.

Scott Redding

Scott Redding kann das Potenzial der BMW M1000RR noch nicht nutzen

Foto: Motorsport Images

Vermutlich waren es die vierten Plätze beim Ducati-Heimspiel in Misano 2021, die Redding seinen Platz bei Ducati kosteten. Vor den versammelten Ducati-Managern stand Redding klar im Schatten von Teamkollege Michael Rinaldi, der zwei der drei Rennen gewann.

Jonathan Rea, Scott Redding

Misano 2021: Beim Ducati-Heimspiel verpasste Scott Redding das Podium

Foto: Motorsport Images

Deshalb ist die Darstellung falsch, Redding hätte sich für BMW und gegen Ducati entschieden. Richtig ist meiner Meinung nach, dass er nicht viele Alternativen hatte. Verbal hätte sich Redding vor dem ersten Test mit der BMW aber vielleicht etwas mehr zurückhalten und nicht gleich von Siegen und WM-Titeln sprechen sollen.

Gleiches Schicksal wie Alvaro Bautista bei Honda?

Ich war etwas skeptisch, dass Reddings Stil mit dem Charakter der BMW M1000RR harmoniert. Aus der MotoGP, der WSBK und der BSB war Redding das V4-Konzept gewöhnt. Einen Reihen-Vierzylinder fuhr der Brite zum letzten Mal in der Moto2.

Wie schwierig der Wechsel vom MotoGP-ähnlichen V4-Konzept zu einem klassischen Reihen-Vierzylinder-Motor ist, konnte man 2020 und 2021 gut bei Alvaro Bautista beobachten. Von einem WM-Anwärter entwickelte sich der Spanier zu einem Fahrer, der teilweise zu kämpfen hat, es in die Top 10 zu schaffen.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista erlebte bei Honda zwei schwierige Jahre ohne Siege

Foto: Motorsport Images

Bereits beim Testtag in Aragon am Montag deutete sich an, dass Redding die eigenen Erwartungen nicht erfüllen kann. Doch selbst nach dem verkorksten zweiten Testtag am Dienstag sprach Redding nach zwei Stürzen und großem Rückstand noch von möglichen Top-6-Ergebnissen. Kampfgeist gut und schön, aber die Top 6 waren am Renn-Wochenende illusorisch.

Schon im ersten Freien Training wirkte Redding frustriert und schlug auf den Tank seiner BMW. Seine Markenkollegen waren in Aragon deutlich stärker. Selbst BMW-Ersatzpilot Ilya Mikhalchik, der erst zwei Tests mit der WM-Version der M1000RR hatte, konnte konstant schneller fahren als der hoch gehandelte Neuzugang.

Scott Redding zieht sich zurück und gibt keine Interviews

Nach Platz 15 in Lauf eins, einem zwölften Platz im Sprintrennen und einem Ausfall in Lauf zwei sagte Redding am Sonntag alle Interviews ab. Bis zum zweiten Renn-Wochenende der neuen Saison hat der Brite zwei Wochen Zeit, um sich neu zu sortieren.

Scott Redding

Scott Redding wollte am Sonntagabend nicht mit den Medien sprechen

Foto: Motorsport Images

Assen war in den vergangenen Jahren eine BMW-Paradestrecken. Doch ein Kandidat für Siege wird Redding deshalb nicht sein, befürchte ich. Und genau das ist es, was Redding normalerweise antreibt: Der Brite fährt nicht, weil ihm Motorradfahren so viel Freude bereitet. Er fährt für das Gefühl, das er nach Siegen oder Podestplätzen empfindet.

Um mit der BMW M1000RR ein Kandidat für Siege zu sein, muss Redding hart arbeiten. Körperlich ist der leidenschaftliche Rennrad-Racer ein harter Hund. Hat er diese Ausdauer auch mental? In der MotoGP-Saison 2018 gab es während Reddings Zeit bei Aprilia einige verbale Ausrutscher. So etwas würde BMW nicht dulden. Das ist sicher.

Verliert Scott Redding nach weiteren Rückschlägen die Lust?

Ich hoffe sehr, dass Redding sein wahres Potenzial auch auf der BMW zeigen kann. Ich sehe aber auch eine gewisse Gefahr, dass er bei ständigen Rückschlägen die Lust verliert und sich auf andere Dinge konzentriert, wie zum Beispiel sein Rennrad-Team.

Scott Redding

MotoGP 2018: Scott Redding erlebte bei Aprilia eine schwierige Saison

Foto: LAT

Ducati-Nachfolger Alvaro Bautista sprach in Aragon auch über Scott Redding. Bautista kann sich sehr gut in den Briten hineinversetzen und weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, wenn das Motorrad nicht zum eigenen Stil passt.

Kann Redding auch mit der BMW M1000RR um WSBK-Siege kämpfen? Oder befindet sich die Karriere des Briten in einer Sackgasse? Sagen Sie es mir auf Facebook unter "Sebastian Fränzschky - Motorsport-Journalist". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Sportliche Grüße aus Spanien,

Sebastian Fränzschky

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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