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WM-Duell Rea vs. Razgatlioglu: Wird es wie bei Bayliss und Edwards 2002?

Kommt es zum Showdown im letzten Rennen? Wie die beiden Titelrivalen Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu den WM-Kampf nach Magny-Cours bewerten

Nur sieben Punkte trennen den aktuellen WM-Leader Toprak Razgatlioglu und den amtierenden Weltmeister Jonathan Rea nach dem Gastspiel der Superbike-WM 2021 in Magny-Cours. Eigentlich wären es 13 Zähler gewesen, doch nach einer Tracklimits-Strafe für Razgatlioglu schrumpfte sein Vorsprung wieder.

Die Ziellinie überquerte der Yamaha-Pilot in allen drei Rennen des Wochenendes als Erster. Kawasaki-Konkurrent Rea musste sich - nach teils engen Zweikämpfen - jeweils mit Rang zwei zufriedengeben. "Um ehrlich zu sein, hat es sehr viel Spaß gemacht", sagt der Nordire nach dem Schlagabtausch in Magny-Cours.

"Sobald der Grip des Reifens nachließ, bekamen wir in der Bremsphase ein paar Probleme. Wenn der Reifen frisch war - in den ersten zehn Runden - fühlte ich mich recht zuversichtlich, recht gut. Ich wusste also, dass ich im Sprintrennen eine gute Chance auf den Sieg haben würde", analysiert der Titelverteidiger.

Rea: Deshalb war er gegen Razgatlioglu machtlos

Am Ende gewann er das Rennen zwar, aber nicht so, wie man es sich vorgestellt hatte. Noch bevor die Strafe ausgesprochen wurde, lobte Rea in seinem Media-Debrief nach dem zweiten Hauptrennen die starke Form von Razgatlioglu in Magny-Cours.

"Gestern war sein Tempo am Ende unerbittlich", räumt der sechsfache Superbike-Champion ein. "Er spulte seine Rundenzeiten mühelos ab, während ich, sobald der Grip ab der Hälfte der Renndistanz nachließ, Mühe hatte, dranzubleiben - auch heute." Und das, obwohl am Set-up einige größere Änderungen vorgenommen wurden.

"Wir haben aber nicht gedacht, dass wir deshalb gewinnen können, sondern wir wollten einfach das Motorrad weiter verbessern und versuchen, einen Schritt zu machen", sagt Rea und erklärt: "Bei kühleren Bedingungen kann ich den SC1-Reifen verwenden, aber sobald es wärmer wird, fühle ich mich damit nicht mehr sicher."

Beinahe-Sturz beendet Reas Jagd auf den Sieg

"Er bewegt sich einfach zu sehr für meinen Fahrstil. Ich brauche die zusätzliche Stabilität, die der 508 bringt, weshalb ich beim Turning einige Kompromisse machen musste. Vor allem in den langsamen Kurven habe ich viele Meter verloren."

"In den schnellen Passagen war ich mutiger. Aber man kann nur bis zu einem gewissen Grad mutig sein, bevor man eine Verwarnung bekommt. Ich hatte eine Warnung sechs, sieben, acht Runden vor Schluss in Kurve 8. Ich hatte einen großen Vorderradrutscher. In diesem Moment war es an der Zeit, zu konsolidieren", blickt Rea zurück.

So triumphierte Razgatlioglu auch im zweiten Hauptrennen am Ende mit deutlichem Vorsprung. "Aber herzlichen Glückwunsch an ihn. Er hat mich wirklich dazu gebracht, an mein Limit zu gehen, mich zu verbessern, nach Antworten in der Box zu suchen und die Jungs dazu zu bringen, besser zu werden. Das ist gut", betont Rea.

WM-Duell bis zum letzten Rennen? "Ich hoffe es!"

"Ich habe das Gefühl, dass Alex (Lowes, Teamkollege; Anm. d. R.) und ich als Fahrer versuchen, uns gegenseitig zu helfen und unsere Kommentare zusammenzubringen, um das Motorrad weiterzuentwickeln. Es ist klar, dass wir wirklich einen Schritt machen müssen, wenn wir mit den anderen Herstellern kämpfen wollen."

Mit Blick auf die WM weiß Rea, dass er in diesem Jahr einen langen Atem braucht. "Es kommen noch ein paar Strecken, auf denen ich in der Vergangenheit okay unterwegs war, nicht großartig, wie Barcelona und Jerez. Aber letztes Jahr lief es in Estoril schrecklich und dieses Jahr gut", spricht er die nächsten Stationen an.

Auf die Frage, ob er einen Kampf bis zum letzten Rennen erwartet, sagt der Nordire: "Ich hoffe es. Ich dachte mir schon zu Beginn der Saison: Ich würde mir wünschen, eine Weltmeisterschaft in der letzten Runde des letzten Rennens zu gewinnen."

Rea nimmt Redding noch nicht aus der Rechnung

"Das Duell zwischen Troy Bayliss und Colin Edwards (2002) ist das ikonischste in der Geschichte der Weltmeisterschaft. Ich kann mich erinnern, wie ich die Rennen als kleiner Junge im Büro meines Vaters verfolgte und jede Kurve mitfieberte. Das will ich auch, aber gleichzeitig will man diesen Stress auch wieder nicht. (lacht)"

Damals entschied sich die Weltmeisterschaft am letzten Rennwochenende, in das Bayliss und Edward mit nur einem Punkt Unterschied gingen, denkbar knapp. Edwards gewann beide Rennen mit weniger als einer Sekunde Vorsprung und holte den Titel.

Toprak Razgatlioglu

Faire Gratulation: In Magny-Cours musst sich Rea dem Türken geschlagen geben

Foto: Yamaha

Rea weiß: "Es wird nicht einfach werden. Ich bereite mich auf einen Kampf mit Scott (Redding) und Toprak vor." Während Ersterer nach einem durchwachsenen Wochenende in Magny-Cours bereits 72 Punkte Rückstand hat, reitet Razgatlioglu weiter auf der Erfolgswelle, wobei der Türke selbstkritisch bleibt.

Razgatlioglu: "Kawasaki ist nicht wirklich stark"

"Dieses Wochenende war nicht einfach für mich", sagt der Yamaha-Pilot und verrät, dass er im zweiten Hauptrennen in einigen Kurven unter Chattering litt. "Ich verstehe es nicht, aber ich bin in vielen Kurven zu weit gefahren. Ich glaube, der Vorderreifen hatte keinen guten Grip, denn dreimal blockierte die Front."

"Als ich hinter Johnny fuhr, konnte ich ihn studieren und versuchte, seine Linien auszuprobieren. Aber ich fahre alleine viel besser. In den letzten Runden sind mir mit 1:37.2 und 1:37.3 gute Rundenzeiten gelungen. Doch es war kein einfaches Rennen."

Wie Rea macht sich auch der Yamaha-Pilot auf ein enges Titelduell gefasst: "Wir haben noch viele Rennen. Mal liegt er vorn und mal bin ich es. In diesem Jahr ist es schwierig einzuschätzen, wie es um Kawasaki steht. Sie sind nicht wirklich stark und haben ein großes Problem, nämlich die Rutscher am Vorderrad."

Was den Yamaha-Piloten 2021 so stark macht

"Die nächsten drei Stationen in Catalunya, Jerez, Portimao sind wirklich wichtig. Auch Johnny ist auf diesen Strecken sehr schnell, aber wir werden sehen. In dieser Saison gibt es an jedem Rennwochenende große Veränderungen in der Meisterschaft."

Für den Kampf sieht sich Razgatlioglu bestens gerüstet: "Mein Team und ich arbeiten jetzt viel besser zusammen. Wir kämpfen in jedem Rennen um den Sieg. Ich lerne auch die Reifen immer besser kennen. Johnny beobachte ich seit vielen Jahren. Er macht freitags immer eine Rennsimulation. Das versuche ich dieses Jahr auch."

Die kometenhafte Entwicklung des Türken ist der Konkurrenz nicht entgangen. "Toprak macht einen unglaublichen Job, genauso wie Yamaha. Sie haben ihr Paket verbessern und fordern Johnny heraus", bemerkt etwa Ex-Ducati-Werkspilot Chaz Davies.

Wie Davies und Bautista das WM-Duell bewerten

"Toprak und das Motorrad sind eine Einheit. Aber Johnny ist immer noch Johnny, er verliert nur wenige Punkte und ist immer noch dran. Kawasaki wird nicht aufgeben und hart arbeiten, um bis zum Schluss dabei zu bleiben", weiß der Waliser, der in der Vergangenheit selbst das eine oder andere harte Duell mit Rea austrug.

Das gilt auch für Alvaro Bautista, der Rea 2019 im Kampf um den Titel herausforderte. Damals fuhr Bautista noch Ducati, mittlerweile müht er sich auf einer Honda ab. Über das aktuelle WM-Duell sagt er: "Es ist ein toller Kampf, aber ich wäre gerne dabei."

Er weiß um die Erfahrung, die Rea als mehrfacher Superbike-Champion mitbringt, merkt aber an: "Ihm sind in dieser Saison ein paar Fehler passiert. Ich denke, er hat nicht damit gerechnet, dass Toprak so konstant und stark sein würde. Ich weiß wirklich nicht, wer am Ende gewinnen wird. Beide sind sehr stark."

Mit Bildmaterial von Yamaha.

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