Chaos in Adelaide wirft Fragen zum Regelwerk auf
Am Ende noch einmal Benzin fassen oder nicht? Bei den V8-Supercars steht die "Fuel-Drop-Regel" im Fokus, die Nick Percat den Sieg brachte.
Nick Percat, Lucas Dumbrell Motorsport Holden
Edge Photographics
Das chaotische, weil komplett verregnete Hauptrennen von Adelaide könnte regeltechnische Konsequenzen haben.
Zumindest kündigte V8-Supercar-Boss James Warburton eine sofortige Überprüfung an.
Hier die besten zehn Bilder aus Adelaide
"Das Sonntagsrennen war ein Event unter extremen Wetterbedingungen", ließ Warburton verlauten. "Unser Fokus lag darauf, für unsere Piloten und Teams, sowie für unsere Offiziellen und Fans ein sicheres Rennen durchzuführen."
Safety First natürlich. Trotzdem bestätigte Warburton, "das wir bereits damit begonnen haben, zu überprüfen, wie die Startprozedur unter den Verhältnissen auszusehen hat, die wir am Sonntag erlebt haben."
Im Fokus dabei steht die Fuel-Drop-Regel. Danach muss jedes Team im Rennverlauf minimum 140 Liter Benzin aufnehmen, um in diesem Rennverlauf minimum zwei Boxenstopps unternehmen zu müssen.
Einige Teams, darunter der spätere Überraschungssieger Nick Percat (Lucas-Dumbrell-Holden), gingen erstmals in den Runden unter Gelber Flagge an die Box zum Nachtanken, als das Rennen noch gar nicht gestartet war.
Weil das Rennen dann aufgrund der extremen Wetterbedingungen nicht über die normale Rundenzahl von 78 Umläufen ging, sondern unter Einbeziehung der Zeitregel nach nur 50 Runden abgewunken wurde, kam es am Ende zum Chaos.
Denn dies hatte zur Folge, dass die frühen Nachtanker wie Percat und Co. am Rennende keinen weiteren Stopp mehr einlegen mussten, während die Konkurrenz noch einmal Benzin zu fassen hatte.
Geschah dies nicht, bekam unter anderem das DJR/Penske-Duo Fabian Coulthard und Scott Pye eine 30-Sekunden-Strafe. Diese beiden Piloten sparten sich den Stopp und überquerten die Ziellinie auf den Positionen zwei und drei.
Nun gab etwa Triple-Eight-Boss Roland Dane gegenüber der AAP zu Protokoll: "Wir interpretieren die Regeln so, dass der Start dann erfolgt, wenn das Safety-Car an die Boxen kommt. Die Offiziellen haben das anders gesehen und das hat eine unfaire Situation geschaffen."
Prodrive-Teamchef Tim Edwards sag dies ganz ähnlich und sprach von "einer Lücke im Regelwerk."
Dane hatte auch einen Lösungsvorschlag parat: "Es war ja ein unterhaltsames Rennen, aber die Fuel-Drop-Regel sorgte für Chaos. Wenn das Rennen zum Regenrennen erklärt wurde, dann sollte man diese Regel einfach außer Kraft setzen."
Abgesehen von allen regeltechnischen Fragen war das Clipsal 500 von Adelaide auch in dieser Saison wieder ein kommerzieller Erfolg: Zum Saisonauftakt 2016 kamen am gesamten Wochenende 263.500 Zuschauer an die Strecke.
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