Johannes Scheid über GT3: "Man wollte uns einfach nicht mehr"
Johannes Scheid erinnert sich an die schwere Entscheidung zurück, den BMW M3 E46 GTR S in die Garage zu stellen - Zur Chancenlosigkeit verdammt
Über Jahre hinweg galt er als Institution: Der "Eifelblitz" wird auch heute noch in erster Linie mit den BMW-M3-Modellen von Johannes Scheid in Verbindung gebracht, die um Gesamtsiege fuhren. Erst ein E36, später dann ein E46er-Modell, das er von Grund auf aufbaute. Bei VLN5 2019 drehte er in diesem Gefährt zur Freude der Fans eine Demorunde.
Im Gespräch mit 'Motorsport.com' erinnert er sich an die Zeit zurück, als er sich entschlosss den BMW M3 GTR S der E46-Baureihe endgültig abzustellen. Das war Ende 2009.
"Man wollte diese Autos ja nicht mehr, als die GT3 kamen. Wir sind beschnitten worden. Auf einmal hatten wir keine Chance mehr." Die Klasse SP7, in der der "Eifelblitz" jahrelang unterwegs war, wurde aufgrund immer kleinerer Luftmengenbegrenzer zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Die Zukunft hieß SP9, das hat sich bis heute nicht geändert.
Scheid betont immer wieder, dass es sich beim M3 GTR S um einen Tourenwagen handele und keinen reinrassigen Sportwagen: "Ich habe es früher schon gesagt: Den Porsche trägt man mit zwei Mann über den Tisch und ich habe hier 700 oder 800 Kilogramm. Nur von der Karosse her."
In der Super GT fahren Eigenbauten mit um den Sieg, doch am Ring setzt man voll auf GT3
Foto: Masahide Kamio
Die japanische GT300-Klasse in der Super GT zeigt, dass auch heute noch GT3-Autos gegen Eigenbauten fahren können. Wäre das nicht eine Perspektive für den Nürburgring? "Ja, nur wüsste ich nicht mehr, in welcher Klasse ich damit antreten soll, wenn wir von den schnellen Klassen sprechen", erwidert Scheid.
Möglich sei es noch immer, ein Rennauto von Grund auf aufzubauen. Am Nürburgring gehe das aber momentan nur in den V-Klassen.
Dies ist ein Auszug aus einem größeren Interview mit Johannes, das in den kommenden Tagen auf Motorport.com veröffentlicht wird.
Mit Bildmaterial von Jochen Merkle.
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