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Unglaublich: VLN-Titelanwärter protestieren sich gegenseitig raus!

Der VLN-Titelkampf erlebt eine unfassbare Wende: Beide Titelkandidaten aus der V4 disqualifiziert - Berufung eingelegt - Wird jetzt ein Cayman-Team Meister?

#490 BMW 325i e90: Christopher Rink, Danny Brink, Phillipp Leisen

#490 BMW 325i e90: Christopher Rink, Danny Brink, Phillipp Leisen

Jan Brucke/VLN

Der Titelkampf in der VLN Langstreckenmeisterschaft 2018 ist mit einem Schlag völlig auf den Kopf gestellt: Manheller Racing und Adrenalin Motorsport haben gegeneinander Protest eingelegt. Der Protest von Adrenalin gegen Manheller ist erfolgreich - Manheller Racing wird disqualifiziert. Der Protest von Manheller gegen Adrenalin wird aufgrund eines Formfehlers zurückgewiesen - Adrenalin Motorsport wird trotzdem disqualifiziert. Da Adrenalin Motorsport in Berufung geht, ist nun alles komplett vorläufig.

Die Geschichte kann man sich kaum ausdenken. Eigentlich war klar, dass der Titel nur noch zwischen Christopher Rink, Danny Brink und Philipp Leisen (Adrenalin-BMW #490) und Marcel Manheller und Carsten Knechtges (Manheller-BMW #492) entschieden wird. Doch die Doppel-Disqualifikation ändert alles. 

Zugehörige Veranstaltung:

Urplötzlich haben ganz andere Fahrer den Titel auf dem Fuße: Christian Konnerth, Daniel Zils und Norbert Fischer auf einem Porsche Cayman aus der Klasse V5 (Serienwagen bis drei Liter Hubraum) stünden kurz vor dem Titel, sollte die Disqualifikation gegen Rink/Brink/Leisen bestehen bleiben. Ironie des Schicksals: Sie fahren ebenfalls für Adrenalin Motorsport.

Unterschutz beendet Titelträume von Manheller Racing

Im Fokus: Die Serienwagenklasse V4 bis 2,5 Liter Hubraum, dominiert von BMW 325i E90, die beide Protestler zum Einsatz bringen. Die Klasse ist regelmäßig die vollste in der VLN-Saison 2018, weshalb teilweise zweite Plätze mehr Wert sein können als ein Klassensieg in einer dünn besetzten Klasse. So kommt es, dass beide Teams, obwohl sie im Gegensatz zu beispielsweise Stephan Köhler und Christian Kohlhaas aus der SP8 keine "weiße Weste", also sieben Klassensiege, vorweisen können, in der Gesamtwertung mehr Punkte auf dem Konto haben.

Nachdem Marcel Manheller und Carsten Knechtges beim achten Lauf siegreich waren (Adrenalin Motorsport hatte einen Boxenstopp vermasselt), sah es eigentlich so aus, als würde die Meisterschaftsentscheidung vertagt werden. Doch beide Teams suchten die Entscheidung sofort: Adrenalin Motorsport legte einen Protest gegen Manheller Racing ein - wohlwissend, dass ein Klassensieg den sicheren Meistertitel bedeuten würde.

#492 BMW 325i e90: Marcel Manheller, Carsten Knechtges

#492 BMW 325i e90: Marcel Manheller, Carsten Knechtges

Foto: Jan Brucke/VLN

Der Protest richtete sich gegen den Motorunterschutz des Manheller-BMWs. Tatsächlich fanden die Technischen Kommissare eine Ungereimtheit in der Motorraumabschirmung; Manheller und Knechtges wurden disqualifiziert. Diese hatten nun die Wahl: Akzeptieren und den Protest bezahlen (der Unterlegene im Protestverfahren muss stets die Kosten tragen) oder in Berufung gehen und damit ein noch höheres finanzielles Risiko auf sich nehmen.

Man akzeptierte den Wertungsausschluss. Da eine Disqualifikation nicht als Streichresultat in der VLN Langstreckenmeisterschaft herangezogen werden kann, haben Manheller/Knechtges keine Chance mehr auf den Titel.

Adrenalin Motorsport trotz unzulässigen Protests disqualifiziert

Gleichzeitig aber legte auch Manheller Racing einen Protest gegen Adrenalin Motorsport ein. Im Fokus stand hier das Fahrwerk, das bereits zu Beginn des Jahres für reichlich Ärger gesorgt hat. (Details: Darum ging es im VLN-Fahrwerksstreit zu Beginn des Jahres) Dem Protest wurde aufgrund eines Formfehlers nicht stattgegeben. "Bei der Prüfung des Protests wurde festgestellt, dass dieser unzulässiger Weise von einem der beiden Fahrer [Knechtges] unterschrieben war. Sportrechtlich ist jedoch nur der Bewerber zur Abgabe eines solchen Protests berechtigt. Aus diesem Grund musste der Protest als unzulässig zurückgewiesen werden“, sagt Andreas Witkowski, Vorsitzender der Sportkommissare.

Zum selben Zeitpunkt jedoch hatte die technische Untersuchung am Fahrwerk des Andrenalin-BMWs schon begonnen. Das erfolgt aus zeitlichen Gründen: Würden formale Korrektheit des Protests und die technische Untersuchung in einzelnen Schritten unternommen werden, würde es zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Bereits mit simultaner Untersuchung zog sich das Verfahren bis in den Spätabend hin.

#444 Porsche Cayman: Norbert Fischer, Christian Konnerth, Daniel Zils

#444 Porsche Cayman: Norbert Fischer, Christian Konnerth, Daniel Zils

Foto: Jan Brucke/VLN

Und bei der Untersuchung wurden die Technischen Kommissare fündig: Das Fahrwerk entsprach tatsächlich nicht dem strengen Produktionswagenreglement der VLN. Damit wurden auch Rink/Brink/Leisen aus der Wertung genommen. Obschon also der Protest von Manheller Racing abgewiesen wurde, erfüllte er trotzdem sein Ziel. Doch der Sieg ist teuer: Da der Protest selbst nicht erfolgreich war, muss Manheller Racing nun beide Proteste bezahlen.

Adrenalin Motorsport will sich mit dem Ergebnis nicht abfinden und hat Berufung eingelegt. Die VLN versucht beim Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) zu erwirken, dass das Berufungsgericht in Frankfurt noch vor dem Saisonfinale am 20. Oktober zu einer Entscheidung kommt, damit der Meister sauber beim Finale gekrönt werden kann (sofern dann nicht wieder protestiert und Berufung eingelegt wird). Normalerweise dauern Berufungsverfahren beim DMSB Wochen bis Monate.

Sollte die Disqualifikation bestehen bleiben, hätte das eine der kuriosesten Anekdoten in der Geschichte der VLN Langstreckenmeisterschaft und vermutlich sogar der gesamten deutschen Motorsportgeschichte zur Folge: Keiner der beiden Rivalen würde den Titel holen, stattdessen würden sich Dritte freuen. Noch ist aber nichts entschieden, fest steht nur: Manheller Racing ist aus der Entscheidung raus. Welche weitreichenderen Konsequenzen diese Situation für die generelle Stimmung im VLN-Fahrerlager hat, bleibt abzuwarten. 

 

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