Anthony Davidson: Junge Fahrer haben nicht das richtige Handwerkszeug für LMP1
LMP1-Fahrer Anthony Davidson glaubt, dass erfahrene Fahrer besser für Langstreckenrennen geeignet sind als junge Piloten, da sie eher das "Gesamtbild" sehen.
Foto: : Vision Sport Agency
Anthony Davidson ist 37 Jahre alt, nahm acht Mal an den 24 Stunden von Le Mans Teil und war 2014 mit sieben Podiumsplatzierungen in acht Rennen – davon vier Siegen – WEC-Meister.
2016 fährt er mit Teamkollege Kazuki Nakajima für Toyota Gazoo Racing und ist einer von 15 Werksfahrern über 30. Nur Porsche-Fahrer Brendon Hartley und das Toyota-Duo Kamui Kobayashi und Sebastien Buemi sind jünger.
"Junge Fahrer bringen Energie mit, aber auch Unsicherheit, die sie dazu verleitet mit einer Art Verzweiflung zu fahren und das ist nicht unbedingt das richtige Werkzeug für eine Langstreckenserie", sagte Davidson.
"Man muss das Gesamtbild sehen und daher kommen eher ältere Fahrer in diese Serie. Wenn man in dem Auto zu sehr angreift, kann man Probleme bekommen und Fehler machen", erklärte er. "Wenn man jünger ist, hat man noch ein größeres Ego, das einem Trio wirklich im Weg stehen kann. Man muss sein Ego zur Seite schieben, selbstlos sein und bei allem, was man tut, Kompromisse eingehen."
Und das könnten junge Fahrer eben nicht, betonte Davidson. "Sie können sich auf nichts anderes konzentrieren als auf sich selbst. Sie habe sicher gute Eigenschaften, aber ich war auch mal jung und fuhr Sportwagen und ich ging definitiv mehr Risiken ein und machte mehr Fehler als heute – ich glaube, ich bin jetzt ein besserer Sportwagenfahrer."
Für die Teams sei die Fähigkeit der Sportwagenpiloten, lange Zeit konkurrenzfähig zu bleiben, von Vorteil, da sie sich keine Gedanken um Wechsel in der Cockpitbesetzung machen müssten.
"Ich bin jetzt 37, aber für einen Sportwagenfahrer immer noch nicht alt. Man kann fahren, bis man 45 ist, wie Tom Kristensen, über 45 und seine Leistung war so gut wie immer."
Das Gespräch führte Luis Ramirez
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