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Neue Topklasse 2020/21: Was machen Porsche und BMW?

Weitere Einsätze in der GTE-Szene oder Aufstieg in die neue Topkategorie (GTP) in Le Mans und der WEC? Porsche und BMW sehen wenig Reiz im neuen Regelwerk

#25 BMW Team RLL BMW M8, GTLM: Alexander Sims, Connor de Phillippi

#25 BMW Team RLL BMW M8, GTLM: Alexander Sims, Connor de Phillippi

Jake Galstad / Motorsport Images

Mit einem neuen Reglement für die Topkategorie wollen ACO und FIA dem Kampf um Gesamtsiege in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ab der Saison 2020/21 wieder mehr Würze verleihen. Die Pläne sehen vor, dass man ein kostengünstigeres Modell nach dem Vorbild der ehemaligen GTP-Fahrzeuge etabliert. Das Interesse scheint groß zu sein. FIA-Präsident Jean Todt rechnet mit "fünf bis sieben" Herstellern. "Es könnten bis zu zehn werden", meint der Franzose.

Die Fahrzeuge der neuen Topkategorie sollen ein "Markengesicht" tragen, unter der Haube wird voraussichtlich ein Hybridantrieb arbeiten. Wie ein solches Auto aussehen wird, hat Toyota bereits anhand der Studie GRSuper Sport Concept gezeigt - und sogar bereits in Fuji getestet. McLaren und Aston Martin beschäftigen sich intensiv mit einem Einstieg in die Topklasse, Gerüchten zufolge überlegt man auch im Volkswagen-Konzern, ob eine Marke (Audi?) antreten soll.

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"Wichtig ist, dass es nicht wieder Auswüchse annimmt wie in der LMP1-Klasse der vergangenen Jahre. Es gibt kostengünstige Hybridsysteme, die leicht und zuverlässig sind", erklärt ACO-Präsident Pierre Fillon. Der Franzose arbeitet gemeinsam mit der FIA derzeit daran, die Hersteller aus der nordamerikanischen IMSA-Serie für das Konzept zu begeistern. "Auch in den USA erkennt man langsam, dass man am Thema Hybrid einfach nicht mehr vorbeikommt", sagt Fillon.

GTP ist für BMW und Porsche nur wenig relevant

"Es gibt Hersteller, bei denen das passen kann. Der Andy Palmer von Aston Martin hat seine Valkyrie. Wenn der daraus ein GTP-Rennauto machen kann, dann hat das Relevanz für seinen Markt. Bei uns fehlt das Produkt, wo das passen würde. Meine alten Kollegen von Toyota schauen sich das genau an. Die haben bereits einen Antrieb. Den von einem Prototypen in einen anderen zu bauen - okay", sagt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt gegenüber Motorsport.com.

"Wir sind mit unserem aktuellen Programm sehr glücklich. Man muss sich immer die Frage stellen, wie viel Geld ich in die Hand nehmen muss und was ich dann dafür bekomme. Wie viel Relevanz für den späteren Kunden bringt es? Bei unserem M8 GTE ist sehr viel Serientechnik drin. Wenn ich einen GTP, also einen Prototypen mache, dann ist weniger Serienrelevanz vorhanden", meint Marquardt. Für BMW kommt ein Aufstieg also kaum in Betracht.

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche, Motorsportchef

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche, Motorsportchef

Foto: Porsche Motorsport

"Wir beobachten das, aber fühlen uns in unserer Klasse sehr wohl", will auch Porsche-Motorsportchef Frank-Steffen Walliser von einer Rückkehr seines Arbeitgebers in die Topkategorie nicht viel wissen. "Kleiner Scherz: GTE läuft super, weil sich keiner darum kümmert! Natürlich würden wir gern um Gesamtsiege fahren, aber auf der anderen Seite schaue ich auf die Nennliste von Le Mans und entdecke 17 Autos, die allesamt erstklassig besetzt sind."

GTE funktioniert bestens im Schatten der Topklasse

"Es sind tolle Teams und Topmarken im Sportwagen-Umfeld. So etwas findet man in keiner anderen Rennserie der Welt. Nicht einmal in der Formel 1, wo maximal sechs Autos siegfähig sind. Die Kosten sind vernünftig - und wir haben die Amateurteams der GTE auch noch im Hintergrund. In Le Mans fahren 30 Autos der GTE-Kategorie. Da ist für mich die Welt in Ordnung", sagt Walliser. Bei den deutschen Herstellern aus der GTE-Pro-Klasse ist die Furcht vor einer neuen Kostenexplosion im Kampf um Gesamtsiege groß.

"Die Gefahr besteht tatsächlich immer", erklärt Jens Marquardt. "Was war in der LMP1 denn so immens teuer? Einen Hybridantrieb hätte ich auch in ein normales GT-Auto bauen können. Diese ganzen Aerosachen hätte man sich sparen können, das wäre deutlich günstiger geworden. Das hat man bei ACO und FIA erkannt. Ich finde diesen GTP-Ansatz ganz richtig. Man sagt, dass man die Performance der LMP1 von 2017 anpeilt, aber die Kosten sollen bei maximal 30 oder 35 Millionen Euro liegen. Das ist möglich."

Jens Marquardt, BMW Motorsport Director.

Jens Marquardt, BMW Motorsport Director.

Foto: BMW AG

"Bei allem Respekt vor den Herstellern, die zuletzt LMP1-Autos gebaut haben: Es waren doch realistisch betrachtet eigentlich Formel-1-Autos mit Dächern. Sie hatten eine wahnsinnige Aerodynamik. Interessiert das einen Zuschauer? Für Ingenieure ist es das Tollste der Welt, aber es geht an den Fans vorbei. Heutzutage bestehen die Formel-1-Frontflügel aus 200 Teilen, aerodynamisch ist das ein absolutes Highlight. Aber für welchen Nutzen? Was bringt das? Außer, dass sich die Ingenieure ausleben können, bringt es nichts", stellt Marquardt seine Sicht auf die Topkategorien dar.

Die finalen Eckdaten des Regelwerks für die Zeit ab der WEC-Saison 2020/21 wollen ACO und FIA in zwei Wochen vorstellen. Am Freitag vor dem Start der 24 Stunden von Le Mans 2018 haben die beiden Verbände zu einer Pressekonferenz eingeladen. Ob sich anschließend sofort einige weitere Hersteller zur Teilnahme ab der Saison 2020/21 bekennen werden gilt als fraglich.

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