Sébastien Buemi: „Wir hatten eigentlich nicht den Speed zum Sieg“
Vor einem Jahr war der Toyota des Schweizers bis zum Motorschaden das klar schnellste Auto. Diesmal hatte er das Glück auf seiner Seite. „Nach unserem Pech im Vorjahr nehme ich diesen Sieg gerne an. Doch Le Mans ist eine andere Geschichte.“
Foto: : Lucien Harmegnies
Sowohl auf dem Podium, als auch bei der Pressekonferenz danach gab sich Sébastien Buemi etwas nachdenklich. Dabei hatte er zusammen mit Kazuki Nakajima und Anthony Davidson soeben das zweite von bisher zwei Rennen zur Langstrecken-WM 2017 vor dem Schwesterauto von Mike Conway und Kamui Kobayashi gewonnen.
Vielleicht drehten sich seine Gedanken bereits um Le Mans? Wenn auch dort alles so gut läuft wie in Belgien, dann kommt er endlich zum ersehnten Triumph beim wichtigsten Sportwagenrennen der Welt.
Wir fühlt man sich nach dem bereits zweiten Saisonsieg?
„Ich habe etwas gemischte Gefühle. Wir hatten heute viel Glück, denn wir waren nicht die Schnellsten. Nachdem wir jedoch vor einem Jahr zwei Stunden vor Schluss klar in Führung ausgeschieden sind, stellt mich dieser Sieg nun zufrieden.“
Worin bestand das Glück...
„Wir haben rund 50 Sekunden während zwei voller Gelbphasen rund um die Strecke gewonnen, weil wir genau zu diesem Zeitpunkt beim Reifenwechsel waren. Realistisch wären wir also 40 bis 50 Sekunden hinter unserem Schwesterauto ins Ziel gekommen. Zudem trafen wir für unser Auto die falsche Reifenwahl. Ich hatte bei meinen zwei letzten Stints die härteren Reifen drauf, das andere Team aber die weicheren, und die funktionierten besser, als es in den frühen Abendstunden deutlich kühler wurde. Dadurch rückten sie wieder auf. Für die letzten fünf Runden liess das Team dann die Positionen blockieren, zudem kam ich etwas besser durch den Verkehr. Der Nummer-7-Toyota hätte den Sieg verdient gehabt, aber wir hatten letztes Jahr in mehreren Rennen so viel Pech, dass wir ihn nun gerne annehmen.“
Worin lag das Problem, dass ihr nicht so schnell wie das andere Auto wart?
„Schon gestern im Training bemerkten wir ein Problem, fanden aber den Grund dafür nicht heraus. Diese Autos sind derart komplex, dass es schwierig ist, immer alles zu verstehen. Wir haben am Abend nach dem Training diskutiert, ob wir etwas austauschen sollen, den Motor oder das Hybridsystem. Aber wir wollten nicht allzu viel ändern, das Risiko erschien uns zu gross. Daher sind wir mit der Gewissheit ins Rennen gegangen, dass wir eigentlich nicht schnell genug für den Sieg sind. Nun hatten wir halt Glück.“
Was bedeuten diese beiden Siege für Le Mans?
„Nach zwei Siegen dort hinzugehen, ist immer besser als nach technischen Problemen wie im Vorjahr. Aber wir müssen verstehen, was hier in Spa mit unserem Auto los war. In Le Mans werden wir jedoch bis auf das Monocoque ein völlig neues Auto erhalten. Ich bin sehr zuversichtlich. Doch das Rennen in Le Mans ist so lang, dass dort alles von null beginnt.“
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