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WEC Schanghai 2017: Toyota dominiert, Porsche holt beide WM-Titel

Toyota hat bei den 6 Stunden von Schanghai einen Kantersieg herausgefahren und Porsche sogar überrundet. Porsche wird es egal sein: Bernhard/Bamber/Hartley sind Weltmeister 2017! Und Jose-Maria Lopez vergeigt den Doppelerfolg für Toyota.

#8 Toyota Gazoo Racing Toyota TS050-Hybrid: Sébastien Buemi, Anthony Davidson, Kazuki Nakajima

#8 Toyota Gazoo Racing Toyota TS050-Hybrid: Sébastien Buemi, Anthony Davidson, Kazuki Nakajima

JEP / Motorsport Images

Nach der zähen Angelegenheit auf dem Fuji Speedway hat sich die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit einem sportlich hochwertigen Rennen auf dem Shanghai International Circuit zurückgemeldet. Toyota fuhr einen überlegenen Sieg in Stile der 2014er-Saison heraus, nutzte seine Chancen aber wieder nicht vollkommen aus. Das Porsche-Trio Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley darf sich nach Rang zwei über den Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft 2017 freuen, womit Porsche auch die Herstellerwertung gewann.

Nur einmal konnte Porsche Toyota wirklich herausfordern. Das war beim Start: Earl Bamber konnte Sebastien Buemi in den ersten Kurven überholen. Doch schon bald stellte dieser klar, dass Porsche hier nur zweite Geige spielen würde: Er ließ Bamber schnell wieder stehen und konnte noch in der ersten halben Stunde auch an Nick Tandy im Porsche #1 (Jani/Lotterer/Tandy) vorbeiziehen. (Rennergebnis der WEC 2017 in Schanghai)

Lopez patzt gleich zweimal

An der Spitze hatte sich zu diesem Zeitpunkt Jose-Maria Lopez im von Pole gestarteten Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) eingenistet. Doch der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister wurde aus allen Träumen gerissen, als er nach 30 Minuten beim Überrunden einem LMP2 in die Seite fuhr und sich drehte. "Ich habe den Speed falsch eingeschätzt, das ist nicht seine Schuld", gibt Pechito Lopez zu. Es sollte nicht lange dauern, bis der Toyota #7 wieder auf Rang zwei lag. Nun war die von Toyota ohnehin bevorzugte Reihenfolge ohne jegliche Teamorder hergestellt.

 

Auch Porsche brachte das gewünschte Auto auf unkonventionelle Weise auf den dritten Platz: Nach nur 34 Minuten war Nick Tandy plötzlich im Schritttempo auf der Gegengeraden unterwegs. Der Gaspedalsensor funktionierte nicht richtig. Ein Reset konnte das Problem beheben, doch der Prozess dauerte mehr als eine Minute. Von nun an lagen Bernhard/Bamber/Hartley auf Titelkurs.

 

Die Gemüter sollten im Rennen noch einmal kurz hochkochen, als es zu einer Kollision zwischen Kamui Kobayashi und Neel Jani nach zwei Stunden in der ersten Kurve kam. Boxenstopps hatten die Reihenfolge kurzzeitig durcheinandergewürfelt. Beide Fahrzeuge konnten weiterfahren und trugen keine größeren Schäden davon. Von da an schienen die Positionen bezogen. Porsche musste sich beim Herstellertitel wohl bis Bahrain gedulden.

Doch eine halbe Stunde vor Schluss wendete sich das Blatt radikal: Jose-Maria Lopez fuhr beim Überrunden erneut ein zu aggressives Manöver und kollidierte mit dem GT-Porsche #91 (Lietz/Makowiecki) eingangs der Gegengeraden. Das beschädigte die Aufhängung; die anschließende Reparatur kostete sieben Runden. Damit rückten die beiden Porsche auf die Plätze zwei und drei nach vorn, womit auch die Hersteller-WM in China entschieden wurde.

 

Rebellion-Trio übernimmt LMP2-Spitze

Rebellion behielt im Rennen wie schon im Qualifying die Nase vorn. Bruno Senna, Nicolas Prost und Julien Canal gewannen mit cleverer Strategie und schwerem Gasfuß. Vom Speed her waren die Meisterschafts-Herausforderer im DC-Oreca #38 (Tung/Jarvis/Laurent) ebenbürtig, doch zwei Kollisionen waren zu viel für den erhofften Heimsieg des Teams von Jackie Chan, das nur auf Rang vier ins Ziel kam.

 

Dabei deutete zwischenzeitlich sogar einiges auf einen möglichen Sieg von Ho-Pin Tung, Oliver Jarvis und Thomas Laurent hin. Nach einem schwachen Start, bei dem es bis auf Rang sechs zurückging, arbeitete sich die Mannschaft der Hollywood-Legende sukzessive bis an die Spitze der LMP2 nach vorn. Allerdings war das Bild durch unterschiedliche Strategien verzerrt. Der Rebellion-Oreca #31 lag boxenstoppbereinigt jederzeit an der Spitze.

Dass es für DC Racing nicht einmal zum Podium reichte, ist einem unsauberen Rennen mit zwei Kollisionen geschuldet: Bei der anfänglichen Aufholjagd stieß Ho-Pin Tung mit dem Manor-Oreca #24 (Rao/Hanley/Vergne) von Ben Hanley zusammen. Später geriet er sich nach einem Boxenstopp mit Nico Müller im G-Drive-Oreca #26 (Russinow/Roussel/Müller) ins Gehege. Müller wollte auf alten Reifen den Platz nicht kampflos hergeben, als beide Fahrzeuge auf Kurve 1 zuhielten. Es kam zur Berührung, die G-Drive einen Reifenschaden und DC Racing einen Dreher einbrachte.

 

So freuten sich Nicolas Lapierre, Gustavo Menezes und Andre Negrao im Signatech-Alpine #36 über einen zweiten Platz. In der Schlussphase gelang es auch noch Nelson Piquet jun., Lokalmatador Tung zu überholen, womit der Rebellion-Oreca #13 (Beche/Heinemeier Hansson/Piquet) den letzten Podiumsplatz belegte. Somit wechselte die Führung in der Meisterschaft: Senna /Canal (Prost setzte am Nürburgring wegen der Formel E aus) führen nun mit drei Punkten Vorsprung vor Tung/Jarvis/Laurent. Wer das letzte Rennen gewinnt, holt automatisch den Titel.

Ferrari feiert GT-Herstellertitel

Auch in der GT-Szene ist die erste Meisterschaftsentscheidung gefallen: Ferrari hat sich zum zweiten Mal in Folge den Titel in der Herstellerwertung gesichert. Ein dritter Platz von James Calado und Alessandro Pier Guidi sowie Rang sechs für Davide Rigon und Sam Bird reichten zum Titelgewinn aus. Im Rennen spielten die roten Renner kaum eine Rolle - Schanghai ist und bleibt keine Ferrari-Strecke. Mit Rang drei nach einer taktisch cleveren Fahrt holten Calado/Pier Guidi sogar mehr heraus als vom Speed her eigentlich drin war.

 

Der Rennsieg ging nach einem harten Kampf an Andy Priaulx und Harry Tincknell im Ganassi-Ford #67. Ein Triumph, der gerade noch rechtzeitig kam, um in Bahrain noch um den Fahrertitel kämpfen zu können. Es war schnell klar, dass Aston Martin die Pole-Position mangels Rennspeed nicht in einen Sieg würde umsetzen können. Zunächst ging der Porsche #92 (Estre/Christensen) in Führung, dieser schied jedoch nach 140 Minuten mit einem Motorschaden aus. Das löste die einzige Full Course Yellow des Rennens aus.

Nun übernahm das Schwesterfahrzeug #91 von Richard Lietz und Fred Mako die Spitze. In der mittleren Phase des Rennens gewann dann allerdings Ford die Oberhand. Porsche fuhr zu dieser Phase des Rennens auf älteren Reifen, um hinten heraus angreifen zu können. Die Schlussattacke von Lietz hatte es dann auch in sich: Er ging an Olivier Pla im Ganassi-Ford #66 (Mücke/Pla) vorbei und machte daraufhin Jagd auf Spitzenreiter Tincknell, den er bereits heftig bedrängte.

 

Doch der Lopez-Torpedo beendete den Kampf auf der Stelle. Lietz konnte den angeschlagenen 911 RSR nur noch ins Ziel schleppen. Dahinter schnappte sich derweil die AF-Corse-Mannschaft heimlich den dritten Platz, Mücke/Pla mussten sich mit Rang vier begnügen. Somit bleiben Lietz/Makowiecki in der Weltmeisterschaft zwei Punkte hinter Calado/Pier Guidi; Priaulx/Tincknell folgen mit einem Rückstand von 7,5 Punkten auf die Tabellenspitze.

Gar nichts zu holen gab es für Aston Martin: Die Plätze fünf und sieben waren nicht das, was sich das Prodrive-Lager nach der Pole-Position erhofft haben dürfte. Trost gab es immerhin in der GTE Am, wo es einen Sieg zu feiern gab.

Vorentscheidung in der GTE Am

Eine Kollision mit dem DC-Oreca #37 (Cheng/Brundle/Gommendy) war der aufsehenerregendste Moment in einem sonst zähen Rennen in der Amateurklasse. Beide Ferraris wurden Opfer eines übermotiviertes Überrundungsmanövers von Tristan Gommendy. Am Sieg von Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda änderte wohl aber auch dieser Unfall nichts - zu dominant war die Vorstellung des Aston Martins #98, der einen überlegenen Start-Ziel-Sieg einfuhr.

 

Damit geht das Trio als Tabellenführer nach Bahrain, denn Christian Ried, Matteo Cairoli und Marvin Dienst mussten sich im Proton-Porsche #77 dem Gulf-Porsche von Khaled Al Qubaisi, Ben Barker und Nick Foster im Kampf um Rang zwei beugen. Damit müssen sie beim Saisonfinale auf Schützenhilfe hoffen, soll es mit dem Titel noch klappen.

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