FIA will Powerstage-Tricks in der Rallye-WM ein Ende setzen
Mit einer Regeländerung will die FIA verhindern, dass Fahrer bei der Powerstage der Rallye-WM-Läufe weiter absichtlich zu spät starten
Ott Tänak, Martin Järveoja, Toyota Gazoo Racing WRT Toyota Yaris WRC
Toyota Racing
Den taktischen Spielereien bei der Powerstage der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) will der Automobil-Weltverband FIA nun durch eine Regeländerungen ein Ende bereiten. Bei den vergangenen beiden WM-Läufen in Schweden und Mexiko waren mit Sebastien Ogier, Thierry Neuville und Ott Tänak insgesamt drei Fahrer absichtlich zu spät in die Powerstage gestartet.
Damit kassierten sie zwar eine Zeitstrafe, fanden aber aufgrund des späteren Starts beim Kampf um die bis zu fünf Bonuspunkte bei der letzten Wertungsprüfung der Rallye bessere Streckenbedingungen vor.
Das soll nun schon ab dem nächsten WM-Lauf in Frankreich (6. bis 8. April) nicht mehr möglich sein. Nach Informationen von 'Motorsport.com' haben sich die Mitglieder der WRC-Kommission bei einer Online-Abstimmung auf eine Regeländerung verständigt, nach der Fahrer, die am letzten Tag einer WM-Rallye eine Zeitstrafe erhalten, keine Punkte für die Powerstage mehr bekommen.
Zuvor hatte die FIA bei der Rallye Mexiko an die Teams appelliert, auf taktische Spielereien bei der Powerstage zu verzichten. Mit dieser Bitte waren die Regelhüter aber abgeblitzt. "Sollte das ein Witz sein?", wunderte sich ein führender WRC-Fahrer gegenüber 'Motorsport.com' über den Appell der FIA.
"Wenn einer damit anfängt, werden es alle machen. Und niemand nimmt es Seb übel. Sie können hier fragen, wen sie wollen, alle hätten das genau so gemacht", so der Fahrer. Bis zur Rallye Schweden galt zwischen den Teams offenbar eine ungeschriebene Abmachung, auf solche Spielereien zu verzichten.
"Unglaublich, dass man dachte, den Sport mit so einer Idee zu regeln", schüttelt der Fahrer über das Gentlemen-Agreement den Kopf. "Das ist eine professionelle Meisterschaft, aber jetzt scheinen wir etwas anständiges zu bekommen."
M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson begrüßt die geplante Regeländerung. "Eine Lösung, die verhindert, dass die Crews Punkte gewonnen, wäre das einfachste und vernünftigste und würde unsere Zustimmung bekommen", sagt Wilson. "Wir haben es in Schweden gemacht, andere in Mexiko. Aber wir haben damit kein Problem."
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