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Kontroverse um Powerstage-Tricksereien in der WRC spitzt sich zu

Das Powerstage-Konzept der Rallye-WM droht zur Farce zu werden, nachdem auch bei der Rallye Mexiko zwei Fahrer absichtlich zu spät starteten

Jari-Matti Latvala, Miikka Anttila, Toyota Gazoo Racing WRT Toyota Yaris WRC

Foto: : Toyota Racing

Sebastien Ogier und M-Sport haben in der Rallye-WM (WRC) die Büchse der Pandora geöffnet, denn die Entscheidung des Franzosen und seines Teams, bei der Rallye Schweden absichtlich zu spät in die Powerstage zu starten und sich so im Kampf um die Zusatzpunkte einen Vorteil zu verschaffen, fand in Mexiko direkt Nachahmer. Und dem Automobil-Weltverband FIA fällt bisher nicht mehr als ein hilfloser Appell an die Teams ein.

Am Sonntag waren es beim dritten Lauf der WRC-Saison 2018 mit Thierry Neuville (Hyundai) und Ott Tänak (Toyota) gleich zwei Fahrer, die nicht zur für sie vorgesehenen Zeit in die letzte Wertungsprüfung starteten, sondern abwarteten, bis alle anderen WRC-Autos gefahren waren und die Strecke in besserem Zustand war.

Die Zeitstrafe für den verspäteten Start konnten beide Fahrer aufgrund ihrer Position im Gesamtklassement wie Ogier in Schweden in Kauf nehmen, und wie im Fall von Ogier, der in Schweden so auf Platz zwei gefahren war, ging auch die Rechnung von Tänak und Neuville in Mexiko auf. Der Este gewann die Powerstage und sicherte sich damit fünf Zusatzpunkte. Neuville wurde Vierter, rückte nach einer Strafe gegen Ogier dann sogar auf Rang drei nach vorne.

Appell der FIA verhallt bei den Teams

Diese Trickserei ist jedoch vielen Beteiligten ein Dorn im Auge. Fahrer, die wie Tänak wenige Meter neben der Startlinie parken und durch ihren verspäteten Start den Ablauf des finalen Spektakels einer WM-Rallye durcheinander bringen, werfen kein gutes Licht auf die WRC. Doch der FIA sind offenbar die Hände gebunden.

 

 

Verboten ist ein verspäteter Start nicht, die Fahrer erhalten lediglich eine Zeitstrafe, die sich nach der Höhe der Verspätung richtet. Doch das war für Neuville, der ausreichend Vorsprung nach hinten hatte oder Tänak, der nach seinem Ausfall vom Samstag ohnehin außerhalb der Punkteränge lag, keine wirkliche Strafe.

Deshalb wendete sich die FIA während der Rallye Mexiko an die Teams, appellierte an sie, taktische Spielereien dieser Art zu unterlassen und bat um Lösungsvorschläge. Doch damit blitzten die Regelhüter wie zu erwarten ab. "Warum sollte das unsere Aufgaben sein? Jedes Team macht das, was es für sich selbst am besten hält", sagt ein hochrangiger Teamvertreter zu 'Motorsport.com'. "Das ist Aufgabe der FIA."

Kris Meekes Vorschlag: Keine Punkte bei Verspätung

Hyundai-Teammanager Alain Penasse sagt im Gespräch mit 'Motorsport.com': "Durch Ogier wurde ein Präzedenzfall geschaffen. Wir hatten in Portugal (2017; Anm. d. Red.) mit Paddon auch darüber nachgedacht, haben es aus ethischen Gründen und wegen der Live-Übertragung aber nicht gemacht. Wenn aber einer damit anfängt, werden wir nachziehen. Etwas anderes bleibt uns gar nicht übrig."

Was bei der Rallye Mexiko im Fall von Hyundai bei Neuville gleich der Fall war. Verurteilen will Penasse Ogier und M-Sport wegen der Schaffung dieses Präzedenzfalls daher auch nicht. "Ich sage nicht, dass es falsch von Ogier war. Die Regeln sind so. Mann muss ihnen im Gegenteil eher Respekt erweisen. Man braucht Eier, um eine solche Entscheidung zu treffen."

In gleiche Horn stößt auch Citroen-Pilot Kris Meeke: "Man kann Seb wegen dem, was er in Schweden gemacht hat, keinen Vorwurf machen. Aber anschließend wäre nur eine kleine Regeländerung notwendig gewesen: Wer zu spät in die Powerstage startet, bekommt keine Punkte, wenn er unter den Top 5 landet", schlägt der Nordire vor. "Damit wäre das Thema ein für alle mal erledigt gewesen. So riskieren wir, dass bei der Powerstage 20 Minuten lang nicht passiert. Das wird im Live-TV sicher großartig rüberkommen", meint Meeke mit sarkastischem Unterton.

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