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"Nicht mehr unter Kontrolle": Citroen rechtfertigt Meekes Rauswurf

Die Trennung von Kris Meeke war aus Sicht von Citroen-Teamchef Pierre Budar alternativlos: Unglückliches Timing der Bekanntgabe sorgt für Kritik

Kris Meeke, Citroën World Rally Team

Kris Meeke, Citroën World Rally Team

Citroën Communication

Citroen-Teamchef Pierre Budar hat die Trennung von Kris Meeke und dessen Beifahrer Paul Nagle in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) verteidigt. Die wiederholten schweren Unfälle des Briten hätten Citroen sowohl aus sportlicher Sicht als auch mit Blick auf die Sicherheit der Crew keine andere Wahl gelassen. Der jüngste heftig Abflug bei der Rallye Portugal am vergangenen Wochenende habe lediglich das Fass zum Überlaufen gebracht.

"Weil das ein gefährlicher Sport ist, muss man in der Lage sein, die Gefahr zu kontrollieren", sagt Budar im Interview mit 'Motorsport.com'. "Wenn man auf Portugal zurückblickt, waren wir in einer Situation, in der das Auto für den Fahrer perfekt war. Das belegen Kris' Aussagen während der Rallye."

"Der Aufschrieb sollte perfekt gewesen sein, denn es war derselbe, den sie in den vergangenen Jahren bei dieser Wertungsprüfung verwendet haben. Beim letzten Mal waren sie bei dieser Prüfung soweit ich weiß Dritte, und seitdem wurde der Aufschrieb nicht verändert", fährt Budar fort.

Immer wieder: Unfälle ohne jeden Druck

"Und sie hatten keinen Druck, denn die Gegner gingen als erste auf die Straße, und mit Blick auf das Gesamtresultat konnten sie nicht nichts mehr gewinnen. Wenn man all das in Betracht zieht, sollten man in einer Ausgangsposition sein, aus der man sicher auf der Straße bleibt", so Budar.

 

"Aber das Ergebnis kennen wir - gar nichts war unter Kontrolle. Wir haben die Situation nicht mehr unter Kontrolle, und dann muss man sich überraschen lassen, was als nächstes passiert", übt der Teamchef Kritik an Meekes Abflug in einer Situation, in der er nichts hätte riskieren müssen.

Und solche Zwischenfälle, in denen Meeke ohne Not verunfallte, hätten sich wie ein roter Faden durch dessen WRC-Karriere gezogen. "Ich denke sie kennen die Ergebnisse der Rallyes seit 2014, als Kris begann für Citroen zu fahren, besser als ich. Wenn sie sich das anschauen wissen sie genau, wovon ich spreche", meint Budar.

"Wenn wir uns alleine dieses und das vergangene Jahr anschauen, gibt es zahlreiche Beispiele, in denen Kris ohne jeden Druck heftig abgeflogen ist. Es gab dabei nie einen Grund dafür, so viel Risiko einzugehen, dass er von der Strecke abkommt", so der Teamchef.

Das oft als unberechenbar beschriebene Fahrverhalten des Citroen C3 WRC will der Teamchef nicht als Entschuldigung für die zahlreichen Abflüge gelten lassen. "Wenn man mit diesem Auto gewinnen kann, wird es so schlecht nicht sein", meint Budar.

Auto ist keine Entschuldigung für Unfälle

"Er hat im vergangenen Jahr in Spanien auf einem Mix aus Schotter und Asphalt gewonnen. Und er gewann in Mexiko, wobei er eine Menge Glück hatte", erinnert Budar an den spektakulären Abflug bei der Powerstage der Rallye Mexiko 2017, als Meeke den Sieg weniger Kilometer vor dem Ziel fast noch verspielt hätte.

"Man kann nicht immer dem Auto die Schuld geben. Es gibt genug Beispiele, wo er keinerlei Druck hatte. Und dann muss man auch dann mit dem Auto zurechtkommen, wenn es nicht perfekt ist", findet der Teamchef. "Als Fahrer muss man wissen, wie man das Auto sicher und ohne Risiko nach Hause bringt."

Die Entscheidung, Meeke aus dem WRC-Programm zu werfen, sei dann nach Gesprächen am Montag und Dienstag gefallen. Daran waren nach Aussage von Budar auch PSA-Konzernchef Carlos Tavares und Citroen-Markenchefin Linda Jackson beteiligt gewesen. Für Kritik bei vielen Fans sorgte allerdings die Art und Weise, wie die Kündigung am Donnerstag bekanntgegeben wurde, denn offensichtlich wurde Meeke davon völlig überrascht.

 

Nur 18 Minuten, bevor Citroen die entsprechende Pressemitteilung verschickte, hatte Meeke einen längeren Beitrag auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, in dem er selbstkritisch auf die Rallye Portugal zurückblickte und am Ende die Hoffnung auf ein besseres Ergebnis beim nächsten WM-Lauf auf Sardinien äußerte. Zu diesem Zeitpunkt wusste der Nordire offensichtlich noch nicht, dass keine 20 Minuten später seine Entlassung verkündet wird.

Budar beteuert aber, dass Meeke davon nicht erst aus der Presse erfahren habe. "Sie können sicher sein, dass wir das ordentlich gemacht haben. Ich habe Kris angerufen, bevor wir die Pressemitteilung versendet haben", sagt er. "Ich kann verstehen, dass er sauer ist und diese Entscheidung nur schwer akzeptieren kann", so Budar weiter. "Aus persönlicher Sicht tut es mir sehr leid, denn Kris und Paul sind wirklich nette Jungs, mit denen ich gut ausgekommen bin."

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