Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland

Unglaublich: Mikkelsen verunfallt auf Wertungsprüfung wegen Traktor

Hyundai-Werksfahrer Andreas Mikkelsen schied bei der Rallye Australien 2018 wegen eines auf der Strecke herumirrenden Traktors aus

Screen Shot Andreas Mikkelsen, Anders Jæger, Hyundai Motorsport Hyundai i20 Coupe WRC

Screen Shot Andreas Mikkelsen, Anders Jæger, Hyundai Motorsport Hyundai i20 Coupe WRC

WRC.com

Was für eine unglaubliche Szene: Andreas Mikkelsen rast mit seinem 380 PS starken Hyundai i20 Coupe WRC durch die Wertungsprüfung "Sherwood". Alles scheint auf der abgesperrten Schotterpiste normal zu laufen, zielsicher folgt der routinierte Norweger den Ansagen seines Beifahrers Anders Jäger. Doch dann taucht mitten auf der Wertungsprüfung urplötzlich ein Traktor vor dem Auto auf - nicht bei einer kleinen Provinzrallye, sondern beim Finale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)!  

Zum Thema:

Damit nimmt das Desaster seinen Lauf: Zwar kann Mikkselsen den Trecker umschiffen, doch Unsicherheit macht sich im Cockpit breit. Statt Pacenoten für die nächsten Kurven vorzulesen, diskutiert Jäger mit Mikkelsen, ob die Prüfung abgebrochen wurde und was sie tun sollen. Es kommt, was kommen musste: Der Hyundai endet im Zuge der Diskussion im Graben. Mikkelsen ist aus der Rallye Australien 2018 ausgeschieden, kann aber am Samstag wieder unter Rally2-Bedingungen starten, also die Rallye mit einem gewaltigen Rückstand ohne Aussicht auf ein gutes Resultat fortsetzen.

Organisatoren: Traktor-Fahrer hatte keine Erlaubnis

Die Szene ist für die Organisatoren der Rallye eine Blamage. Adrian Stafford, Sportchef der Rallye Australien, bemüht sich um Schadensbegrenzung. "Fahrzeug Nummer 7 [Toyota-Pilot Jari-Matti Latvala] hat in der dritten Wertungsprüfung eine Heuballen-Schikane abgeräumt, was dafür sorgte, dass die Strecke durch die Heuballen teilweise blockiert war", sagt er in einem offiziellen Statement. "Ein in der Nähe abgestellter Traktor fuhr ohne Anweisung der Organisatoren in die Prüfung hinein und stellte die Heuballen wieder auf."

"Nachdem der Traktor-Fahrer die Schikane repariert hatte, fuhr er am Straßenrand zurück, als Fahrzeug Nummer 4 [Mikkelsen] durch die Schikane fuhr. Der Trecker befand sich zum Teil auf der Strecke, als Fahrzeug Nummer 4 überholte, ohne dass es eine Kollision zwischen den beiden Fahrzeugen gab. Fahrzeug Nummer 4 fuhr noch etwa 1,2 Kilometer weiter und erwischte dort in einer schnellen Linkskurve auf der Innenseite einen Graben. Wenig später hielt das Fahrzeug wegen der Beschädigungen an. Die Organisatoren haben den Traktor beschlagnahmt, damit es keine weitere Intervention gibt."

 

Während das Statement also versucht, den Traktor-Vorfall gänzlich vom Unfall zu trennen, sieht man das im Hyundai-Werksteam natürlich ganz anders. Die Szene ist ein riesiges Ärgernis, da der koreanische Hersteller gegen Toyota um die Hersteller-Weltmeisterschaft kämpft und nun einen heftigen Rückschlag hinnehmen musste.

Riesiger Frust im Hyundai-Team

Mikkelsen ist außer sich: "Ich bin echt sauer. Diese Sache hat eine wirklich wichtige Rallye für uns zerstört. Das hätte nie passieren dürfen! Eine Schande - es ist bis zu diesem Punkt wirklich gut gelaufen. Wir sind über eine Kuppe gekommen und ein Streckenposten hat uns ein Zeichen gegeben, langsam zu machen. Anders sagte mir, ich solle anhalten und dann sah ich den Traktor aus der Schikane rausfahren. Wir sind weitergefahren, aber ich war nicht mehr bei der Sache."  

Weiterlesen:

Hyundai-Teammanager Alain Penasse ist im Gespräch mit 'Motorsport.com' ebenso angefressen: "Sie waren völlig abgelenkt und haben miteinander gesprochen: 'Ist die Wertungsprüfung abgesagt? Ist es überhaupt noch sicher? Was sollen wir tun?' Deshalb sind sie einen Kilometer später verunfallt. Vielleicht hätten sie anhalten und sich kurz sammeln sollen. Aber es ist klar, dass so etwas einfach nicht passieren darf. Wir kämpfen hier um die Weltmeisterschaft und jetzt haben wir wegen so etwas nur noch zwei Autos im Rennen. Andreas war 5,3 Sekunden schneller als der bis dahin Schnellste und ist auf dieser Prüfung immer stark. Aber was sollen wir tun?"

 

Er hat auch weitere Informationen, wie es dazu kam, dass der Trecker auf die Strecke fuhr: "Die Streckenposten vor Ort haben entschieden, dass drei Minuten [der Abstand, in dem die Autos auf die Strecke gehen] genug sind, um mit dem Traktor in die Prüfung zu fahren, die Heuballen aufzustellen und die Strecke wieder zu verlassen. Uns wurde von der Rallyeleitung gesagt, dass so etwas vor Ort entschieden wird." Was wiederum ein Fragezeichen auf die Äußerungen Staffords wirft.

Für Hyundai gab es am ersten Tag der Rallye Australien weitere schlechte Nachrichten: Thierry Neuville, der gegen Ford-Pilot Sebastien Ogier um den Fahrertitel kämpft, touchierte ebenfalls eine Heuballen-Schikane und fing sich in der Folge einen Reifenschaden ein. Er verlor dadurch 40 Sekunden auf seinen Titelrivalen - aus knapp zehn Sekunden Vorsprung wurden 33 Sekunden Rückstand. Zielankunft bei der Rallye Australien 2018 ist am Sonntag. 

 

Be part of Motorsport community

Join the conversation
Vorheriger Artikel WRC Rallye Australien 2018: Neuville rammt Schikane - Reifenschaden!
Nächster Artikel WRC Rallye Australien 2018: Tänak an der Spitze, Ogier auf Titelkurs

Top Comments

Es sind noch keine Kommentare vorhanden. Warum schreiben Sie nicht einen?

Sign up for free

  • Get quick access to your favorite articles

  • Manage alerts on breaking news and favorite drivers

  • Make your voice heard with article commenting.

Motorsport prime

Discover premium content
Anmelden

Edition

Switzerland