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Ducati warnt: Superbike-WM-Einheitselektronik hat nicht nur Vorteile

Die Einführung der Einheitselektronik in der Superbike-WM dürfte nicht aufzuhalten sein, doch die dadurch gewonnene Chancengleichheit hat besorgniserregende Nebenwirkungen.

Chaz Davies, Ducati Team

Foto: : Toni Börner

1. Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team, Jonathan Rea, Kawasaki Racing
Marco Melandri, Ducati Team, Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team, Jonathan Rea, Kawasaki Racing
Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team, Jonathan Rea, Kawasaki Racing
Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team, Jonathan Rea, Kawasaki Racing
Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team, Jonathan Rea, Kawasaki Racing
Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team
Chaz Davies, Ducati Team

Es ist nur noch Formsache, dass in der Saison 2019 die Einheitselektronik auch in der Superbike-WM eingeführt wird. Nach den positiven Erfahrungen in der MotoGP möchte Rechteinhaber Dorna die Vorzüge in Zukunft auch in der WSBK nutzen.

Neben den langfristig gesehen geringeren Kosten versprechen sich die Befürworter der Einheitselektronik vor allem mehr Chancengleichheit. Werksteams, wie die von Kawasaki und Ducati, können ihre Ressourcen dann nicht mehr so gut ausspielen und kleinere Teams sollen den Anschluss finden. Doch laut Ducati-Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli hat die Idee auch einige Nachteile.

Die Einführung ist laut Marinelli noch keine beschlossene Sache: "Es wird noch entschieden. In der MotoGP war die Einheitselektronik ein Erfolg. Einerseits ist es positiv, genau so wie die Verwendung von Einheitsreifen gut für den Sport ist. Andererseits kann man nicht so einfach einen wichtigen Grund für das Rennsport-Engagement eines Herstellers auslöschen", warnt der Italiener im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

"Die Entwicklung der Elektronik ist wichtig für die Hersteller", betont Marinelli und fürchtet, dass die Hersteller das Interesse an der Superbike-WM verlieren: "Rennsport ist für einen Hersteller interessant, weil man die Marke bewirbt und die Entwicklung vorantreibt, um die Straßenmaschinen zu verbessern. Im Moment wird eifrig an der Elektronik gearbeitet. Mit einer Einheits-ECU und einer einheitlichen Software würde man keine weitere Entwicklungsarbeit leisten können."

Marinelli kann die Beweggründe der Serienpromoter durchaus nachvollziehen: "Aus Sicht der Veranstalter wünscht man sich ausgeglichene Rennen. Im Idealfall sind alle Hersteller gleich stark. Dann können viele Fahrer gegeneinander kämpfen. Man vereinbart die Verwendung einer Einheitselektronik. Danach wird beschlossen, dass einheitliche Federelemente verwendet werden. Dann landet man irgendwann bei einheitlichen Motorrädern", befürchtet der langjährige Ducati-Mitarbeiter. 

Für Ducati war die Superbike-WM in den vergangenen Jahren extrem wichtig, denn die Entwicklung der Elektronik fand hier statt. "Wir können aktuell keine Erfahrungen aus der Superbike-WM in der MotoGP verwenden. Doch wir können hier Dinge entwickeln, die wir später bei den Straßenmaschinen einsetzen. Wir haben hier eine eigene Software und entsprechende Fachleute, die sich damit beschäftigen", berichtet Marinelli.

Bildergalerie: Ducati-Pilot Chaz Davies am Lausitzring

Ist der Ducati-Superbike-Projektleiter also ein Gegner der Einheitselektronik? "Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Ich stimme zu 50 Prozent zu und lehne es zu 50 Prozent ab", stellt er klar und fügt hinzu: "Für die Hersteller ist es ein Rückschritt, weil man durch die dann fehlende Entwicklung einen der Gründe aufgibt, Rennsport zu betreiben. Für die Promoter ist es aber gut, denn die Rennen werden vermutlich ausgeglichener. Es werden weniger Ressourcen nötig sein, um die Elektronik abzustimmen."

Einheitsregeln haben stets das Ziel, die Rennen spannender zu gestalten, damit die Fans auf ihre Kosten kommen. Doch für die Teams sind Einheitsreifen oder eine Einheitselektronik nicht zwingend eine Erleichterung.

Im Gegenteil: "Reifen sind jetzt für mein Team eine Ausgabe, die es früher nicht gab. Damals war der Reifenlieferant ein Sponsor des Teams und hat uns mit Material versorgt und uns finanziell unterstützt. Aus einer Einnahme wurde eine Ausgabe. Aber natürlich ist es besser für die Spannung in den Rennen, wenn es nur einen Hersteller gibt und die Performance ausgeglichen ist", kommentiert Marinelli.

Hinzu kommt, dass das Einheitsreifen-Modell ständig Diskussionen provoziert, denn bestimmte Reifen funktionieren mit bestimmten Maschinen besser. Die Motorräder werden nicht mehr auf ultimative Performance getrimmt sondern sollen sich bestmöglich den in der jeweiligen Serie vorgeschriebenen Reifen anpassen. In der MotoGP entscheiden aktuell die Michelin-Reifen über Sieg oder Niederlage.

In der Superbike-WM gibt es ähnliche Probleme. "Mit Blick auf die Reifen spielen die Gewichtsverteilung und die Abstimmung eine Rolle. Es gibt einige Reifen, die von anderen Herstellern bevorzugt werden, die wir gar nicht erst verwenden brauchen, weil sie nicht mit unserem Motorrad harmonieren", erklärt Marinelli. 

Waren in der Vergangenheit Reifen nicht mehr vorrätig, die gut mit der Ducati harmonierten? "Es kam bereits vor. Nicht nur ein Mal", erinnert sich der Ducati-Manager und bemerkt: "Der Reifenhersteller muss dafür sorgen, dass alle mit den angebotenen Reifen zurechtkommen. Bei der Entwicklung folgt man den Stimmen der Mehrheit. Wir können uns im Moment aber gut auf die Situation einstellen."

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