Rückzieher: Doch keine Joker-Laps bei WTCC-Auftakt 2017 in Marrakech
Die Verantwortlichen der Tourenwagen-WM (WTCC) 2017 nehmen Abstand davon, beim Auftakt der neuen Rennsaison in Marrakech auf Joker-Laps zu setzen.
Foto: : FIA WTCC
Unter einer Joker-Lap versteht man eine alternative Streckenführung in einem Abschnitt, wo die Fahrzeuge mindestens 2 Sekunden länger unterwegs sind als auf der normalen Route.
Im Motorsport wird dieses Konzept bereits erfolgreich von der Rallycross-WM (WRX) in Szene gesetzt, wo jeder Fahrer einmal pro Rennen eine Joker-Lap absolvieren muss.
Die Tourenwagen-WM wollte nachziehen und ihrerseits mit Joker-Laps für zusätzliche Spannung und Überholmanöver sorgen. Zumindest beim WTCC-Auftakt 2017 in Marokko wird aber nichts daraus, obwohl das Reglement der Rennserie dergleichen inzwischen sogar zuließe.
"Wir haben gemeinsam mit dem Automobil-Weltverband die Entscheidung getroffen, keine Joker-Laps zu nutzen", erklärt WTCC-Boss Francois Ribeiro. "Marrakech hat eine sehr enge Strecke. Wir wollten nicht das Risiko eingehen, gleich bei der Premiere einige Unfälle zu sehen."
Außerdem hätte für die Einrichtung der Joker-Lap-Route ein Teil der eigentlichen Rennstrecke umgebaut werden müssen. Dafür hätten die Verantwortlichen jedoch die Hilfe der marokkanischen Regierung gebraucht.
"Doch seit der letzten Parlamentswahl gibt es eine eben solche gewissermaßen nicht", meint Ribeiro. "Und wenn es keinen Minister gibt, wie kriegst du dann deine Unterschrift?"
Die Tourenwagen-WM hält allerdings an ihrem Konzept fest und will Joker-Laps zu einem späteren Zeitpunkt der WTCC-Saison 2017 erstmals in ihre Rennen einbauen – auf dem Stadtkurs in Vila Real.
"Wir wollen es dort ausprobieren, aber es muss dann vor allem sicher sein", sagt Ribeiro. "Ich bin überzeugt davon, bei Straßenrennen funktioniert es und bringt eine ganz neue Dynamik in das Renngeschehen."
In Marrakech werden die WTCC-Fahrer jedoch ihre Positionskämpfe ganz normal austragen – auf der Strecke, im direkten Zweikampf.
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