DTM-Teamchef: Eigenständiges DTM-Projekt nicht realisierbar
Ein Einsatz eines Kundenteams in der DTM ist aus Sicht von DTM-Teamchef Ulrich Fritz nicht realisierbar: "Lässt sich kaum privat finanzieren"
Foto: : ITR eV
Gerhard Bergers Wunsch der Rückkehr von Kundenteams in der DTM spaltet die Motorsportszene. Während BMW sich gut vorstellen kann, Teams mit Kundenautos und dem entsprechenden Support zu unterstützen, steht Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz dem skeptisch gegenüber. "Wären wir dazu technisch und personell in der Lage? Ja, sicher. Ist es zielführend als Privatteam gegen Werkseinsätze der Hersteller anzutreten? Eher nicht", sagt der DTM-Verantwortliche der Stuttgarter.
HWA ist seit vielen Jahren zuständig für den Renneinsatz der sechs Mercedes-Autos in der DTM und Fritz der verantwortliche Rennleiter bei den Schwaben. Auch, wenn eine Teilnahme als Kundenteam möglich wäre und Mercedes HWA die Fahrzeuge zur Verfügung stellen würde, ist man in Affalterbach nicht überzeugt, mit den anderen Werksteams mithalten zu können. "Abgesehen davon denke ich, dass sich ein solches Projekt seriös und wettbewerbsfähig durchgeführt, kaum privat finanzieren lässt", sagt Fritz.
DTM-Chef Berger äußerte vor Kurzem, dass es eine "schöne Lösung" sei, wenn HWA 2019 die Autos von Mercedes aus privater Hand einsetzen würde. Der Österreicher erklärte, dass man offen dafür ist, dass HWA als unabhängiges Team weitermachen könne, und fügte hinzu, dass "ein vollständig auf dem Hersteller basierendes System nicht gut" für die Serie ist.
Nach dem Mercedes-Ausstieg am Ende des Jahres bleiben für 2019 aktuell nur Audi und BMW übrig. Man könne sich ein Übergangsjahr mit zwei Herstellern vorstellen, wenn es die Perspektive auf einen Einstieg neuer Hersteller in der DTM gebe, heißt es aus Herstellerkreisen.
Audi setzte der DTM eine Frist bis Mitte Juni, um für die Zukunft planen zu können. Sollte bis dahin kein neuer Hersteller in Sicht sein, wird man in Ingolstadt ein weiteres Engagement in der deutschen Tourenwagenserie wohl überdenken.
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