Formel 1 in Kanada: Ecclestone droht Montreal – kommt Las Vegas?
Der Grand Prix von Kanada 2016 könnte der vorerst letzte sein. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ist mit den Bedingungen am Circuit Gilles Villeneuve unzufrieden und droht, das Rennen aus dem Kalender zu streichen.
Foto: : XPB Images
Als Montreal seinen Vertrag 2014 für zehn Jahre verlängerte, war eine Bedingung, dass die Boxenanlagen, der Kontrollturm und das Streckenhospital bis zum Rennen 2017 erneuert werden. Geschätzte Kosten: 32,6 Millionen Dollar. Bisher ist in dieser Richtung aber noch nichts passiert und Bernie Ecclestone glaubt auch nicht, dass die Arbeiten bis zum kommenden Jahr getätigt sein werden.
„Ich bezweifle es“, sagte er am Donnerstag in Montreal und meinte auf die Frage, ob der Grand Prix von Kanada 2017 auch ohne die Renovierungen stattfinden würde: „Wir werden sehen. Wenn man einen Vertrag hat, enthält der normalerweise Bedingungen, was die Leute tun müssen – für beide Seiten. Die Stadt hat das ein bisschen vergessen.“
Nicht ganz, sagte dagegen der Bürgermeister der kanadischen Metropole, Denis Coderre. Er gab zwar zu, dass die Arbeiten etwas hinter dem Plan lägen, machte für die Verzögerung aber auch Unstimmigkeiten zwischen Ecclestone und dem Promoter des Grand Prix, François Dumontier, verantwortlich.
„Manchmal führt es zu Verzögerungen, wenn der Promoter und Bernie Ecclestone sich nicht einig sind“, sagte er. Man würde aber alles tun, damit das Rennen 2017 stattfindet. „Wir werden sicherstellen, dass es einen guten Grand Prix gibt und man sehen wird, dass die Stadt ihre Arbeit erledigt hat.“
Las Vegas statt Montreal?
Ein Grand Prix von Las Vegas ist schon lange der Traum von Bernie Ecclestone und bereits im März sagte der 85-Jährige, dass die Spielerstadt in Nevada einen Vertrag habe. Und er sagte auch, dass mit 21 Rennen pro Jahr die Grenze erreicht sei. Könnte Montreal deshalb weichen müssen?
Im März witzelte Ecclestone noch, dass der einzige Grund, wieso der Vertrag mit Las Vegas noch nicht unterschrieben sei, „der Stift“ sei. „Die Organisatoren haben keinen Stift.“
Bildergalerie: Grand Prix von Kanada
Laut Informationen der BBC scheint die Finanzierung des Rennens in Las Vegas jedoch mittlerweile gesichert. Ein chinesisches Konglomerat wolle die knapp 145 Millionen Dollar bereitstellen, die zur Austragung des Rennens nötig sind.
Der bisher einzige Grand Prix in Las Vegas – bei dem übrigens Nico Rosbergs Vater Keke 1982 Weltmeister wurde – wurde auf dem Parkplatz des Caesar's Palace ausgetragen – und postwendend wieder aus dem Kalender gestrichen. Ein potentielles Rennen 2017 soll durch die Stadt führen.
„Wir haben eine Strecke entworfen, die teilweise über den Las Vegas Strip führt und keines der Casinos einschließt“, wird Peter Wahl, der Geschäftspartner von Streckenarchitekt Hermann Tilke, zitiert. „Die Strecke hat definitiv ihren eigenen Charakter und hätte sowohl Hochgeschwindigkeitspassagen als auch enge Kurven. Außerdem wäre Platz für viele Zuschauer und ich kann es kaum erwarten, bis das erste Auto angelassen wird. Ich glaube, dass das Rennen in Las Vegas der Höhepunkt des Formel-1-Kalenders wird.“
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