Lausitzring: Aus für Zuschauerveranstaltungen!
Der Lausitzring im Süden Brandenburgs verkümmert zur Teststrecke. Die DEKRA übernimmt die Anlage und sperrt sie für Zuschauerveranstaltungen.
Foto: : Elmar Vat
Wie die derzeitigen Betreiber auf einer Pressekonferenz am Montag bekannt gaben, wird das Zepter am Lausitzring am 01. November 2017 an die DEKRA übergeben.
Das bedeutet das Aus für Zuschauerveranstaltungen auf einer der größten Motorsport-Anlagen Europas.
Wie Dekra-Sprecher Clemens Klinke sagte, würde der Lausitzring ab November in eine Test-Anlage für automatisiertes Fahren verwandelt, um tägliche Standard-Situationen im öffentlichen Straßenverkehr zu simulieren.
Die DEKRA ist bereits im Test-Oval, welches auch für Langstrecken-Rennen mit dem standardmäßigen Tri-Oval verbunden ist, ansässig. Sollten "dritte Parteien" Interesse an der Durchführung von Veranstaltungen zeigen, sei man allerdings für Gespräche offen.
Superbike-WM und Red Bull Air Race als letzte Chancen
Als Groß-Events bleiben dieses Jahr noch die Superbike-Weltmeisterschaft (18. – 20. August) und das Red Bull Air Race (16. – 17. September) am Ring in Südbrandenburg. Die letzten Chancen auf Motorsport-Action auf dieser Anlage.
Auch das Reisbrennen (4. – 6. August) und das Hindernis-Lauf-Event „Tough Mudder“ (9. – 10. September) werden noch durchgeführt, ehe mit dem Schipkauer Oktoberfeste (30. September – 1. Oktober) dann so langsam die Pforten schließen.
Einbruch für Strukturschwache Region
Für die Region rund um Klettwitz, Senftenberg und Spremberg, ja, bis hin nach Cottbus, bedeutet dies unglaubliche Einbußen.
Wie eine Studie der BTU Cottbus-Senftenberg für das Jahr 2016 ermittelt hat, spülten die Großveranstaltungen über 31 Millionen Euro Bruttoumsatz in die Region, dies entspräche 604 Vollzeitbeschäftigungsstellen.
Highlights: Champ Car, AC/DC, Air Race, Onkelz & Co.
Seit seiner Eröffnung im Jahre 2000 hat der Lausitzring einige Highlights und auch „ausverkaufte Hütten“ erlebt.
Die erste davon fand im September 2001 statt, nur wenige Tage nach 9-11, dem Terroranschlag auf das World-Trade-Center in New York. Unvergessen die Momente, wie das ganze Fahrerlager in der Boxengasse Aufstellung nahm und mit Tränen in den Augen „Star-Spangled-Banner“ sang.
Unvergessen aber auch, wie Alex Zanardi kurz vor Rennende bei seinem Unfall in Turn 1 beide Beine verlor. Unvergessen auch, dass dieses Rennen live in der ARD gezeigt wurde. Und auch unvergessen, wie Zanardi zwei Jahre später die restlichen Runden, die er noch auf der Uhr gehabt hätte, mit Protesen zu Ende fuhr.
Im Juni 2001 kam die Konzert-Feuertaufe des Lausitzring. Auf der Bühne im Fahrerlager traten nacheinander Megadeth, die Toten Hosen und die australischen Rock-Legenden AC/DC, damals mit der „Stiff upper Lip“ Tour, auf. Fast 100.000 Menschen waren dabei.
Noch größer war das Abschiedskonzert der Band „Böhse Onkelz“, welches am 17. und 18. Juni 120.000 Camper und weitere 20.000 Tagesbesucher anlockte. Bei diesem Abschiedsfestival waren auch legendäre Bands wie Motörhead, Machine Head, J.B.O., In Extremo, Rose Tattoo und weitere dabei.
In den weiteren Jahren zählte sicher das Red Bull Air Race zu den Highlights, eine Motorsport-Veranstaltung, die ansatzweise an die volle Hütte der ersten Champ Car Veranstaltung anknüpfen konnte.
Auch die DTM war immer ein Garant für ein volles Haus, besonders, als die Deutschen Tourenwagen Masters auch mit der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft „IDM“ zusammen auftraten.
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