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Ende der LMP1-Kategorie: Was wird aus Ginetta?

Ginetta kämpft um einen Verbleib in der WEC-Topklasse: LMDh aktuell nicht möglich, LMP1-"Grandfathered" nur für ein Jahr - Findet sich ein LMH-Partner?

Kaum ein Motorsportkonzern ist von der Revolution der Topklasse in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) so betroffen wie Ginetta. Die zum LNT-Konzern gehörende Marke sucht nach einem Nachfolgeprogramm. In Frage kommt momentan nur ein Hypercar.

Ginetta-Chef Lawrence Tomlinson zufolge befindet man sich in Gesprächen mit zwei potenziellen Herstellern für ein Projekt mit einem Le Mans Hypercar (LMH), wie er gegenüber 'Sportscar365' sagt. Dieser Weg ist momentan die einzige Option, da Ginetta nicht zu den vier offiziell designierten LMP2-Herstellern gehört.

"Wir waren total schockiert, dass wir nicht zu den Gesprächen um LMP2 und LMDh eingeladen wurden", sagt Tomlinson. "Es ist ja nicht so, dass es bei der Topkategorie keine Luft mehr nach oben gibt. Als solider Partner des ACO wären wir gerne in den Prozess eingebunden worden und ich sehe keinen Grund, warum das nicht so hätte sein sollen."

Tomlinson fühlt sich übergangen

Ursprünglich hätte die Ausschreibung für neue LMP2-Fahrzeuge ab der WEC-Saison 2021/22 im Winter 2019/20 stattfinden sollen, jetzt findet wohl gar keine mehr statt. "Jemand kam dann während eines WEC-Meetings zu mir und sagte mir, dass die LMP2-Regularien ein weiteres Jahr verlängert werden und wir beim nächsten Prozess in einem Jahr dabei sein würden."

"Also habe ich mich zurückgelehnt und habe mir gedacht, dass ich bald ein Formular bekommen würde. Aber dann gab es eine Bekanntmachung, die auf mich einfach nur bizarr wirkte. Man hat uns übergangen."

In allen Kommuniques des ACO bezüglich LMDh war bislang stets von den vier bisherigen LMP2-Hersstellern Oreca, Ligier, Dallara und Multimatic die Rede. Dass diese auch die neue Generation ab 2022 stellen, ist aber noch nicht offiziell bestätigt worden. Doch ohne Ausschreibung eines Wettbewerbs würde es bei den vier bisherigen Herstellern bleiben, außer einer steigt aus.

Dass Ginetta übergangen wird, könnte ein Nachspiel der Vorkommnisse in der "Supersaison" 2018/19 sein. Damals hatte sich TRSM (Manor) mit zwei G60-LT-P1 für die LMP1 eingeschrieben. Doch schon bei Auftakt in Spa flossen keine Sponsorengelder aus China, angeblich wegen Korruptionsermittlungen.

TRSM ging pleite und Ginetta wäre bereit gewesen, die Autos in Eigenregie einzusetzen. Das tat man auch bei den 24 Stunden von Le Mans. Doch Tomlinson war nicht bereit, Entschädigungen an den ACO für das Nichtantreten bei anderen WEC-Läufen zahlen, da man TRSM als Kunden betrachtete, für den man nicht hafte. So blieb Ginetta dauerhaft fern.

Reinrassiges LMH-Chassis als LMDh-Alternative

Der Markt für unabhängige Hersteller ohne ACO-Segen wie Ginetta wird immer dünner. Denn die LMP2-Konstrukteure bekommen nun auch Teile der künftigen WEC-Topklasse zugesprochen. Und Stand jetzt ist die LMDh-Philosophie attraktiver als Hypercar - obschon die LMH-Regeln wieder einmal einer Revision unterworfen werden, um sie günstiger zu machen.

Hypercar ist daher Stand jetzt die einzige langfristige Möglichkeit für Ginetta. Tomlinson träumt davon, Herstellern eine Chassisbasis außerhalb des LMDh-Reglements zur Verfügung zu stellen: "Wir wollen eine Plattform anbieten, die die Antriebseinheit eines Herstellers aufnehmen kann."

Er nennt das Beispiel Ferrari, die der Nutzung eines Spec-Chassis wie in der LMDh skeptisch gegenüberstehen: "Warum sollen sie ein ganz eigenes Chassis entwickeln? Wir hätten bereits eines auf der Stange und sie könnten es zu einem Ferrari machen."

Charlie Robertson, Michael Simpson, Guy Smith

Der aktuelle LMP1 dürfte noch ein weiteres Jahr zum Einsatz kommen

Foto: LAT

Eine ähnliche Plattform auf LMH-Basis als LMDh-Alternative schlägt übrigens auch Glickenhaus vor. Reine LMH-Konstrukteure müssten keine Kompromisse eingehen wie bei LMP2-Chassis, die sich auch an Herrenfahrer wenden und kosteneffizient sein müssen. Was wiederum das Balancing zwischen LMH und LMDh erschwert, doch in diesen sauren Apfel müssen ACO und IMSA ohnehin beißen.

LMP1-Weiterverwendung 2021 wahrscheinlich

Da die Zeit für ein Hypercar zur Saison 2021 mittlerweile knapp ist, arbeitet Ginetta an einem Übergangsjahr mit dem aktuellen LMP1-Boliden G60-LT-P1 unter "Grandfathered"-Bestimmungen.

"Man sagt mir, dass LMP1 und Hypercar [von der Performance her] gleich sein sollen", sagt er. "Es ist für ein Jahr. Sind wir ehrlich, wir werden keine Tausend Hypercars sehen. Wenn es vier werden, wären wir erneut bei sechs Fahrzeugen."

Allerdings müsste der jetzige LMP1 gewaltig zuladen, um auf das Soll von 670 PS und 1.030 Kilogramm zu kommen: "Unser Ziel bei der Konstruktion waren 750 Kilogramm, derzeit fahren wir mit 833. Wir müssten 200 Kilogramm Ballast einladen und haben auch sicher mehr als 670 PS. Vielleicht benutzen wir einfach nur die ersten drei Gänge."

Mit Bildmaterial von LAT.

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