Ex-Meister Jimmy Vasser: IndyCar hat Talsohle überwunden
Zehn Jahre nach der Wiedervereinigung spürt Jimmy Vasser, dass es mit IndyCar aufwärts geht - Noch aber scheint sich das nicht so recht zu manifestieren
Foto: : Art Fleischmann
Eine ganze Dekade ist bereits vergangen, seit sich ChampCar und IRL wieder zusammengeschlossen haben - beziehungsweise die zu diesem Zeitpunkt schon auf den Namen "IndyCar-Serie" hörende Meisterschaft die ChampCars übernommen hat. Ein wirklicher Fortschritt war in diesen zehn Jahren aber nicht zu spüren - bis jetzt. Jimmy Vasser, der die Szene in- und auswendig kennt, sieht IndyCar endlich wieder auf dem Weg nach oben - nicht nur bei der Anzahl der Fahrzeuge.
"Ich denke, wir haben die Talsohle überwunden und sind wieder im Aufwind", sagt der CART-Meister von 1996. Vasser war bis 2016 Teambesitzer bei KV und stieg für die Saison 2018 bei Dale Coyne ein. "Wir haben einige Lektionen gelernt", sagt er im Hinblick auf die Hersteller-Aerokits, die sich im Nachhinein als Fehlschlag erwiesen haben, oder den Anfangs zu teuren Dallara DW12.
Alles Vergangenheit. Ab jetzt geht es nach vorn, findet der 52-Jährige: Nach dem neuen Aero-Paket, das für die nächsten Jahre Stabilität bei geringen Kosten garantiert, kam nun einer neuer TV-Vertrag, in dem der letzte Split (NBC und ABC teilten sich die Übertragungen) aufgehoben wurde. NBC wird künftig alleiniger TV-Partner. "Ich denke, Mark Miles, Jay Frye und die Teams haben eine gemeinsame Vision, dass IndyCar bedeuten sollte, dass jeder um den Sieg kämpfen kann", sagt er. Ob wirklich alle Teams dahinter stehen, sei angesichts der Penske-Statements nach St. Petersburg einmal dahingestellt…
Das nächste Lob geht an die Reifen- und Motorenpartner: "Honda, Chevrolet und Firestone sind einzigartig. Sie lassen einen niemals hängen. Man kann ihnen vertrauen - anders als bei NASCAR, wo Teams mit ihren Sorgen alleine gelassen werden." Dabei spricht Vasser auf die Probleme mit dem neuen Standard-Equipment bei Boxenstopps in der NASCAR-Cup-Serie an. Er kommt zu einem positiven Schluss: "Die Zukunft sieht glänzend aus und alles ist im Aufwind. Die Zahl der Fahrzeuge ist gut. Zum ersten Mal seit Jahren werden wir beim Indy 500 Bumping erleben."
Auch US-Motorsportlegende Mario Andretti sieht "seine" Meisterschaft wieder auf dem Weg nach oben: "Ich denke, die Meisterschaft hat wirklich begonnen, unsere neuen Stars in Szene zu setzen. Ich habe das selbst gesehen, wie Josef Newgarden von Termin zu Termin geeilt ist und so in der Winterpause lange im Licht der Öffentlichkeit stand. So etwas muss man tun, damit sich die Fans mit ihrem Lieblingsfahrer identifizieren können. So baut man eine solide Fan-Basis auf. IndyCar musste einen mächtigen Wiederaufbau seit dem Desaster der 90er-Jahre betreiben. Jetzt sind sie auf dem richtigen Weg."
Wie lang dieser Weg noch sein wird, zeigte sich in Phoenix, einer einstigen IndyCar-Hochburg: Die Tribünen wiesen beim dritten Rennen nach einer zehnjährigen Pause noch immer enormen Leerstand auf, manche waren nicht einmal offen. Der kriselnde NASCAR-Cup zieht noch immer weitaus mehr Zuschauer an. Zumindest solche Sorgen wird IndyCar beim nächsten Lauf in Long Beach nicht mehr haben, wenn das traditionsreichste Straßenrennen der Meisterschaft auf dem Programm steht.
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