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Zwei statt drei Tage als Zukunftsmodell? MotoGP-Piloten sind skeptisch

In Argentinien hat man keine andere Wahl, aber könnte die Idee von Zwei-Tages-Event in der MotoGP salonfähig werden? Die Fahrer haben da ihre Zweifel

Dass die MotoGP ihr Rennwochenende in Argentinien von drei auf zwei Tage verkürzen musste, ist aus der Not heraus geboren. Doch der neue Zeitplan könnte auch als Testlauf für die Zukunft dienen, um die Grand-Prix-Wochenenden angesichts eines immer voller werdenden Kalenders effizienter zu gestalten.

Weltmeister Fabio Quartararo scheint von dieser Idee nicht abgeneigt zu sein. "Am Ende ist es immer dasselbe: Wenn dein Motorrad sofort funktioniert, kannst du auch nur einen Tag haben", sagt der Yamaha-Pilot auf die Frage, ob er sich mehr Wochenenden mit nur zwei Tagen auf der Strecke vorstellen könnte.

"Im Moment ist es so, dass, sobald man ein kleines Problem hat, man den Freitagabend und den Morgen hat, um darüber nachzudenken. Es ist schwer zu sagen, aber es wird eine großartige Erfahrung sein, zwei Tage zu haben, denn mit noch mehr GPs im Kalender wird es schwieriger, volle Wochenenden zu haben."

Er für seinen Teil sei zwar gerne unterwegs und reise um die Welt. "Für die Mechaniker und ihre Familien ist es mehr ein Problem. Aber es wird eine tolle Erfahrung sein, mal nur zwei Tage zu haben", freut sich Quartararo auf den verkürzten Argentinien-GP.

Zarco: "Besser für die Show, nicht für den Sport"

Landsmann Johann Zarco verrät, dass er und sein Pramac-Team ob der Frachtprobleme noch am Mittwoch gescherzt hätten, dass zwei Tage vielleicht ausreichen könnten.

"Wenn man Erfahrung hat, kann man auch zwei Tage genießen", meint der Franzose. "Wie Fabio sagt, wenn das Motorrad passt und du alle deine Referenzen auf der Strecke hast, stehen die Chancen gut, ein großartiges Rennen zu fahren. Aber um dich als Fahrer zu verbessern und Fortschritte zu machen, aber auch um technisch mit dem Motorrad zu arbeiten, sind drei Tage immer besser."

"Wenn es in Zukunft nur noch zwei Tage sind, dann spart man natürlich Geld. Man hat dann zum Beispiel eine Nacht weniger in den Hotels. Aber ich denke, es ist nicht wirklich gut für den Sport. Ja, besser für die Show, aber nicht für den Sport", findet Zarco.

Ähnlich bewertet auch Miguel Oliveira, Sieger des letzten Grand Prix in Mandalika, die Situation. "Ich meine, ich habe diesen Vorschlag in der Vergangenheit noch nie gehört", zeigt er sich von der Idee eines Rennwochenendes mit nur zwei Tagen überrascht. "Ich habe noch nie wirklich darüber nachgedacht."

"Es wird eine einmalige Erfahrung sein, und hoffentlich können wir mehr Ideen sammeln, ob das Sinn macht. Aber technisch gesehen sind drei Tage für uns viel besser als zwei", meint auch der KTM-Pilot. Teamkollege Brad Binder schließt sich dem an: "Ich denke, so wie die Dinge sind, sind sie gut."

Binder: Darf kein Sturz oder Problem auftreten

"Es gab schon immer einen Zeitplan mit drei Tagen, zumindest seit ich hier bin, und das funktioniert. So wie der Samstag im Moment aussieht, ist alles ziemlich komprimiert. Wenn man da ein paar kleinere Probleme oder einen Sturz hat, wird das super hektisch für das Team, alles innerhalb der Zeit wieder herzurichten, sodass beide Bikes in jeder Situation immer bereit sind", gibt Binder zu bedenken.

"Aber ja, es ist spannend und es ist anders. Es wird interessant, das zum ersten Mal auszuprobieren. Und es wird anstrengend für die Fahrer, weil wir allein an einem Tag so viel fahren", spricht er den physischen Aspekt an. "Aber alles in allem bin gespannt, wie es läuft. Vielleicht funktioniert es für die Zukunft ja tatsächlich gut."

Auch Alex Marquez, nach Takaaki Nakagamis Corona-Infektion einziger LCR-Pilot in Argentinien, macht sich auf einen "harten Samstag" gefasst. "Dinge auszuprobieren, die Reifen und die Strecke zu verstehen, die Abstimmung vorzunehmen, das alles wird in der Kürze der Zeit schwierig sein", erklärt der Spanier.

Alex Marquez

Alex Marquez bewertet den Zeitplan als zu eng, sieht aber auch eine Chance darin

Foto: Motorsport Images

Da dürfe kein größerer Zwischenfall passieren. Hinzu komme der Kampf um den Q2-Einzug, für den nur zwei statt drei Freie Trainings bleiben. "Der Zeitplan ist eigentlich zu eng. Aber das ließ sich in diesem Fall einfach nicht vermeiden", weiß Marquez.

Verkürztes Rennwochenende als Chance sehen

Gleichzeitig sieht er in den eigenwilligen Umständen eine Gelegenheit: "Wir werden sehen, ob wir daraus Kapital schlagen können. Wenn man schon vom ersten Tag an dieses magische Gefühl mit der Strecke, mit den Reifen hat und schnell ist, dann ist das eine großartige Chance, um ein gutes Ergebnis zu erzielen."

"Wir werden also versuchen, gleich ein gutes Gefühl aufzubauen. Mal abwarten, ob unser Motorrad hier mit der normalen Karkasse, dem normalen Reifen wieder besser funktioniert." In Mandalika hatte Honda mit der steiferen Reifenkonstruktion von Michelin Probleme. Nun hofft man, dass das Gefühl zurückkehrt.

"Aus meiner Sicht ist es ein wahnsinnig straffes Programm. Aber man weiß ja nie. Vielleicht versuchen wir es jetzt und stellen fest, dass es funktioniert. In jedem Problem steckt ein Lernprozess. Also vielleicht lernen wir daraus", meint der Spanier.

Sein Bruder Aleix Espargaro sagt zwar: "Man kann sich immer anpassen, egal, was sie entscheiden. Wenn sie also entscheiden, auf zwei Tage zu verkürzen, werden wir uns anpassen müssen. Aber: Mit der Technik, die wir heutzutage haben, mit der Menge an Dingen, die wir ausprobieren müssen, ist das sehr, sehr schwierig."

Arbeitslast der Mitarbeiter ist ohnehin sehr hoch

"Ihr habt keine Vorstellung davon, wie spät meine Ingenieure die Strecke jede Freitagnacht verlassen. Manchmal sind sie abends um elf Uhr immer noch da", spricht er die ohnehin hohe Arbeitslast der Teammitglieder an. "Und am nächsten Morgen geht es um sieben, acht Uhr wieder los. Wir brauchen also die Zeit."

"Wenn man das alles auf einen einzigen Tag konzentriert, macht es das umso schwieriger. Sie brauchen ja auch von mir viele Daten, um das Motorrad vorzubereiten. In der heutigen MotoGP halte ich es deshalb für schwierig, das Wochenende zu verkürzen. Klar, wenn es so ein Sonderfall ist wie jetzt, versucht man einfach sein Bestes. Aber daraus den neuen Standard zu machen, ist kompliziert."

Pramac-Pilot Jorge Martin zeigt sich zwar aufgeschlossen gegenüber der Idee. "Vielleicht ist es ja sogar besser. Drei Tage können manchmal echt lang sein", gibt er zu. Doch auch er wendet ein: "Das Problem ist, dass man sich viel erarbeiten und verstehen muss, da reichen zwei Tage in der Regel nicht aus."

"Allein die Reifen verlangen viel Training und viele Runden. Dieses Wochenende wird also sehr herausfordernd. Für die Zukunft denke ich, wird es das Beste sein, wieder zu drei Tagen zurückzukehren. Das würde ich bevorzugen", so der Spanier.

Noch klarer positioniert sich Franco Morbidelli in der Frage zwei statt drei Tage. "Ich glaube, ich weiß jetzt schon, dass ich auf zwei Tage verkürzte Wochenenden nicht mag", sagt der Yamaha-Pilot. "So sehe ich diesen Rennsport einfach nicht. Vielleicht ändere ich meine Vorstellung. Aber im Moment klingt das für mich nicht richtig."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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