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Formel 1 2020 in Hockenheim: Die Chancen steigen!

Die britische Regierung hilft möglicherweise dabei mit, dass es 2020 doch einen Grand Prix von Deutschland geben könnte - Nürburgring für die Formel 1 kein Thema

Die Chancen, dass 2020 doch ein Grand Prix von Deutschland in Hockenheim stattfinden wird, steigen. Die Formel 1 sucht während der globalen Coronakrise derzeit nach Veranstaltern, die bereit und dazu in der Lage sind, Events ohne Zuschauer abzuhalten - und da ist der Hockenheimring aufgrund der bestehenden Infrastruktur einer der Kandidaten, die seitens Rechteinhaber Liberty Media kontaktiert wurden.

Hockenheimring-Geschäftsführer Jorn Teske hat den Status der Gespräche mit Liberty Ende April noch als lockeren "Austausch" bezeichnet. Jetzt erklärt er im Interview mit 'motorsport.com': "Es stimmt in der Tat, dass wir noch in laufenden Gesprächen mit der Formel 1 sind. Wir sind aus einem lockeren Gesprächsmodus in einen Modus des Auslotens gekommen."

"Wir loten aus, unter welchen Bedingungen so etwas möglich sein könnte - Genehmigungslage, Infektionssituation, Streckenverfügbarkeit. Solche Themen. Und natürlich auch die Wirtschaftlichkeit. Das sind alles wichtige Punkte."

Hilfreich für die Chancen auf einen Formel-1-Termin in Hockenheim könnte die britische Regierung unter Premierminister Boris Johnson sein. Die hat nach aktuellem Stand der Dinge nämlich nicht vor, für den Formel-1-Zirkus eine Ausnahme bei den strengen Ein- und Ausreisebestimmungen zu machen. Was bedeutet, dass sich die Mitarbeiter der Teams und der Organisation vor und nach dem Event zwei Wochen in Quarantäne begeben müssten. Ein nahezu undenkbares Szenario.

Hockenheim: Schlecht für Silverstone, gut für Deutschland

Teske bestätigt: "Es sieht tatsächlich so aus, dass die politische Entscheidung zum Thema Quarantäne-Ausnahmeregelungen in England Auswirkungen auf den europäischen Rennkalender und damit auch auf uns haben kann. In Umkehrschluss heißt das aber nicht zwangsläufig, dass wir bei Stattfinden der Grands Prix in England automatisch aus dem Rennen sind."

Aus dem Rennen ist hingegen der Nürburgring. Die Idee, den Formel-1-Tross innerhalb ihrer "Biosphäre" (Ross Brawn) isoliert vom Hockenheim- an den Nürburgring zu bringen und binnen acht Tagen gleich zwei deutsche Grands Prix auf unterschiedlichen Strecken abzuhalten, hat Charme. Offenbar ist das aber für Liberty kein Thema.

"Theoretisch würde das Sinn machen", sagt Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort gegenüber 'motorsport.com'. Es habe aber diesbezüglich "keinen Kontakt" zu Liberty gegeben, "und es würde auch nicht mehr in unseren Kalender reinpassen".

Was Hockenheim betrifft, hat sich eine Grundbedingung für die Formel 1 nicht geändert: "Wir können bei der Austragung der Formel 1 nicht ins wirtschaftliche Risiko gehen. Dabei bleiben wir", unterstreicht Teske. "Und ich gehe einen Schritt weiter und sage: In einem Jahr wie diesem müssen wir Geld verdienen. Das geht nicht anders."

 

"Wir konnten hier monatelang keinen vernünftigen Betrieb verrichten, keine Veranstaltung abhalten. Das müssen wir einigermaßen kompensieren. Aber für einen Zeitraum, an dem die Formel 1 dann hier wäre, bräuchten wir natürlich ein Mindestmaß an Umsätzen, damit das für uns überhaupt Sinn ergibt."

Das Liberty-Modell mit den Veranstaltern hat in der Vergangenheit stets so funktioniert, dass der Promoter eine Grand-Prix-Gebühr überweisen musste - und sich auf der Einnahmenseite zum größten Teil nur über Ticketeinnahmen refinanzieren konnte. Von diesem Modell muss sich die Formel 1 "vollkommen trennen", sagt Teske: "Das funktioniert ohne Publikum nicht. Das ist jedem klar."

Für die beiden Grands Prix von Österreich in Spielberg am 5. und 12. Juli ist bereits eine kommerzielle Vereinbarung getroffen. Der Saisonauftakt hängt nur noch an der Zustimmung der österreichischen Bundesregierung unter Kanzler Sebastian Kurz. Promoter Red Bull und Liberty sind sich über die Finanzierungsmodalitäten einig.

Red Bull: Finanzielle Details sind bereits geklärt

Ein wichtiger Schritt war, "dass die bestehenden Verträge adaptiert werden mussten", erklärt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im 'ORF'. "Jetzt hat es eine Lösung gegeben, die ist beispielgebend für all die nächsten Veranstaltungen, die auch ohne Zuschauer sein werden." Das Ergebnis der Verhandlungen sei "für beide Parteien zufriedenstellend", so Marko.

Welche finanzielle Vereinbarung gerade zwischen dem Hockenheimring und Liberty verhandelt wird, "da möchte ich nicht ins Detail gehen", sagt Teske. Und auch im Hinblick auf einen konkreten Termin gibt es derzeit noch keine akuten News: "Bestätigt ist der Termin für Österreich. Danach ist alles ziemlich offen."

"Im Moment kann ich Spekulationen über den Rennkalender im Allgemeinen und über Termine für ein Rennen auf dem Hockenheimring im Speziellen weder bestätigen noch dementieren. Wenn, dann werden wir im europäischen Block sein."

Sollte es zu einer Einigung mit Liberty kommen, könnte alles ganz schnell gehen. Die sonst üblichen Vorlaufzeiten für einen Grand Prix von Deutschland sind bei einem "Geisterrennen" dramatisch verkürzt, weil der Ticketvorverkauf entfällt und ohne Publikum auch organisatorische Themen wie etwa das Verkehrskonzept oder die Campingplätze irrelevant sind.

Teske ergänzt: "Ich kann mir vorstellen, dass es einen provisorischen Kalender mit einigen Sternchen geben wird. Zumal in einigen Ländern die rechtliche Lage noch gar nicht seriös abschätzbar ist. Das Thema Coronavirus mit diversen Verordnungen ist sehr im Fluss. Das, was heute Bestand hat, muss morgen keine Gültigkeit mehr haben."

In trockenen Tüchern sei der Grand Prix von Deutschland noch lange nicht. Teske unterstreicht: "Es ist offensichtlich, dass diese besonderen Zeiten eine Reihe neuer Herausforderungen für ein globales Sportereignis dieser Bedeutung mit sich bringen und dass bei der Vorbereitung verschiedenste Hürden zu nehmen sind."

Mit Bildmaterial von Sutton.

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