Ericsson nach IndyCar-Wechsel: Ohne DRS gibt es besseres Racing
Seit seinem IndyCar-Wechsel ist Marcus Ericsson gegen den Einsatz von DRS - In der IndyCar gibt es laut dem Schweden ohne DRS bessere Kämpfe
Während in der Formel 1 die Überholhilfe DRS fest im Renngeschehen verankert ist, wird in der IndyCar-Serie auf den Klappflügel verzichtet. Für Ericsson, der von der Königsklasse in die amerikanische Formelserie gewechselt ist, hat DRS ausgedient. Er zweifelt das System an, da es keine ordentlichen Zweikämpfe auf der Strecke zulassen würde.
Ericsson muss es wissen, weil er vor seinem Wechsel in die IndyCar-Serie fünf Jahre lang in der Formel 1 unterwegs war. Im Jahr 2019 hat der Schwede sein Debüt in Amerika gegeben und seitdem ist er einer der vielversprechendsten Rookies in der IndyCar.
"Ich habe in der Serie gelernt, wie schön es ohne DRS ist", sagt der 28-Jährige, der in Austin auf Platz 15 landete. "So gibt es viel mehr vernünftige Zweikämpfe auf der Strecke. Hier warten wir nicht bis zur DRS-Zone zum Überholen." In Amerika würde Ericsson jede Chance nutzen, die sich bietet, um einen Konkurrenten hinter sich zu lassen.
Genau das sei auch das, was die Fans sehen wollen, ist sich der Ex-Formel-1-Pilot sicher. "Es gibt mit DRS zwar mehr Überholmanöver, aber wir wollen doch richtige Kämpfe auf der Strecke erleben, oder?", so die Meinung des Schweden. "Ich sage nicht, dass ich eine Patentlösung habe, aber das ist meine Meinung."
Marcus Ericsson spricht sich gegen das DRS-System aus
Auch als Fahrer seien die Rennen deutlich anspruchsvoller: "Wir müssen hier viel aggressiver zu Werke gehen", analysiert Ericsson seine neue Arbeitsumgebung. "Wir nutzen die Chancen, egal wo wir auf der Strecke sind." Mit dem DRS-System würden die Fahrer hingegen bis zur Aktivierung des Klappflügels warten, um ein "sicheres" Manöver setzen zu können.
Eine Lösung könnte das sogenannte "Push-to-Pass-System" sein. Hier spielt auch die Taktik eine Rolle, weil ein Fahrer eine maximale Anzahl an Schüssen erhält, um mehr Leistung abzurufen. Diese Schüsse dürfen die Fahrer außerdem nutzen, wann sie wollen. Das DRS-System in der Formel 1 wird hingegen nur aktiviert, wenn der Hintermann beim Überqueren der Ziellinie weniger als eine Sekunde Rückstand auf den Vordermann hat. Der vorausfahrende Fahrer hat damit immer einen Nachteil gegenüber dem Verfolger.
Bei einer Push-to-Pass-Lösung würde es diesen Nachteil für den Vordermann nicht mehr geben. Hier müssen die Fahrer ihre Schüsse einteilen, um sie zu taktisch richtigen Zeitpunkten zu nutzen. Wer in den letzten Runden die Extraleistung nicht mehr nutzen kann, ist gegen Fahrer, die sich noch Push-to-Pass-Schüsse aufgehoben haben, im Nachteil. Dieses taktische Element bieten die aktuellen DRS-Regeln nicht.
Mit Bildmaterial von LAT.
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