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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso passt "die DNA" der Yamaha nicht - Nach dem ersten Aprilia-Sieg kann man im Rückblick festhalten, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat

Liebe MotoGP-Fans,

einmal wollte er noch die Chance bekommen, Rennen zu gewinnen und vielleicht sogar um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Ich spreche von Andrea Dovizioso. Die Saison 2022 ist zwar noch jung, aber ich bin mir sicher, dass sich diese Hoffnung für ihn nicht mehr erfüllen wird.

Platz 14 beim Saisonauftakt in Katar ist sein einziges Ergebnis. In Indonesien schied er mit Elektronikdefekt aus. Und in Argentinien stellte "Dovi" vor dem Start das vordere Holeshot-System falsch ein. Nach einem Boxenstopp war das restliche Rennen nur noch ein Test.

Yamaha erlebte insgesamt einen schwierigen Saisonstart. Franco Morbidelli hatte in Argentinien einen Reifenschaden hinten und musste einen Boxenstopp einlegen. Fabio Quartararo ist von der Performance her die klare Messlatte, aber auch seine Stimmung ist derzeit nicht prächtig.

Nur in Indonesien zählte er im Trockenen zu den Siegkandidaten. Im Regen eroberte Quartararo Platz zwei. In Katar und in Argentinien hatte der Weltmeister keine Chance auf ein Spitzenergebnis. Er sprach davon, dass er nicht so einen schwierigen Saisonstart für Yamaha erwartet hätte.

Und auch Dovizioso hätte sich mehr erwartet als zwei WM-Punkte in drei Rennen. Sein Problem ist, dass er von der Performance her weit hinter der Messlatte Quartararo ist. Die Startpositionen 20, 17 und 18 sagen alles über seinen Rückstand.

Dovizioso gibt zu: Mühe mit der DNA der Yamaha

Nach dem Argentinien-Rennen gab Dovizioso offen zu: "Ich habe große Mühe mit der DNA der Yamaha. Es hängt vom Fahrstil ab, ob man sich einstellen kann. Man kann sich aber nicht komplett ändern. Das braucht Zeit. Man weiß nicht, ob man es schaffen kann und wie lange es dauert."

Andrea Dovizioso

Momentan konzentriert sich der Italiener hauptsächlich auf die Bremsphase

Foto: Motorsport Images

Zählt man den vergangenen Herbst dazu, dann hat der 36-Jährige nun acht Rennwochenenden mit der Yamaha bestritten. Dazu kamen die Wintertestfahrten. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass Dovizioso zwar nicht aufgegeben hat, sich aber von seinem ursprünglichen Ziel verabschiedet hat.

Schon vor dem Saisonstart hat er festgehalten, dass es sehr wahrscheinlich seine letzte Saison ist. Ich befürchte, dass es ähnlich wie bei Valentino Rossi im Vorjahr eine sehr lange Saison auf den hinteren Plätzen sein wird. Eigentlich hätte sich Dovizioso sein Comeback sparen können.

Im Rückblick ist das natürlich leicht zu sagen. Wir erinnern uns an 2012, als Dovizioso mit der Tech-3-Yamaha konkurrenzfähig war und WM-Vierter wurde. Damals passte ihm die M1. Und er hat natürlich gehofft, dass er jetzt ein ähnliches Gefühl vorfinden würde.

Aber die MotoGP hat sich in diesen zehn Jahren so sehr weiterentwickelt, dass man auch mit der Yamaha nicht spielerisch einfach schnell ist. Vor allem, wenn man so lange mit einem komplett anderen Motorrad gefahren ist wie Dovizioso.

Hätte Dovizioso besser das Aprilia-Angebot annehmen sollen?

Wie gesagt, im Rückblick ist es natürlich einfach zu sagen, aber im Endeffekt hat Dovizioso auf das falsche Pferd gesetzt. Und das trifft ganz besonders nach Argentinien zu. An dieser Stelle muss ich Aleix Espargaro und Aprilia ganz herzlich gratulieren. Endlich der absolut verdiente erste Sieg!

Aber erinnern wir uns zurück. Espargaro hat sich vor einem Jahr sehr stark dafür gemacht, dass Dovizioso zu Aprilia kommt und sein Teamkollege wird. Schließlich hat Dovizioso im vergangenen Frühling auch einige Testfahrten mit der RS-GP absolviert.

Andrea Dovizioso

Vor einem Jahr absolvierte Dovizioso einige Tests für Aprilia

Foto: Aprilia

Aprilia hat den dreimaligen Vizeweltmeister umschwärmt. Motorsportchef Massimo Rivola wollte Dovizioso unbedingt an Board holen, damit er mit all seiner Erfahrung bei der Entwicklung helfen kann. Aber Dovizioso zögerte lange eine Entscheidung heraus, ob er sich dem Projekt anschließt.

Es sickerte damals durch, dass er mit der RS-GP nicht konkurrenzfähig war und nicht auf die Rundenzeiten von Espargaro kam. Vielleicht passte auch ihm die "DNA" der Aprilia nicht. Jedenfalls hatte er nicht das Vertrauen, dass er mit Aprilia seine Ziele erreichen kann.

Dovizioso wollte in seinem Alter nach den harten Ducati-Jahren nicht wieder ein Projekt mühsam aufbauen. Verständlich. Als es schließlich im Sommer zur Trennung von Maverick Vinales und Yamaha kam, griff Rivola zu. Dovizioso war für Aprilia kein Thema mehr.

Stattdessen ergriff er die plötzliche Chance bei Yamaha. Ob sich Dovizioso manchmal gefragt hat, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er die Rolle als Testfahrer bei Aprilia angenommen hätte? Parallel dazu hätte er Motocross fahren und in Italien am Strand liegen können.

Und nach dem Sieg von Espargaro in Argentinien wäre Aprilia mit Fragen überhäuft worden, welchen Anteil Dovizioso an dem Erfolg hat. Vielleicht hätte er sich als Aprilia-Testfahrer einen Ruf wie Dani Pedrosa (auch nie MotoGP-Weltmeister) als KTM-Testfahrer aufbauen können.

Aber das ist natürlich alles Spekulation. Ich würde mir wünschen, dass Dovizioso doch noch ein paar gute Rennen in diesem Jahr erlebt und seine Karriere mit dem einen oder anderen Highlight ausklingen lassen kann. Aber das wird wohl sehr schwierig.

Ihr,

Gerald Dirnbeck

Wie lautet Ihre Meinung zu Andrea Dovizioso? Sagen Sie es mir doch, auf Facebook unter "Racing inside mit Gerald Dirnbeck". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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