Marcel Steiner: "So will man kein Rennen gewinnen"
Als Führender im Gesamtklassement nach zwei Läufen wurde der Berner zum Tagessieger des Bergrennens von Oberhallau erklärt. Nun kann er schon am Gurnigel Meister werden.
"Das Resultat ist gut, aber nicht, wie es zustande kam." Natürlich konnte Marcel Steiner, wie niemand auf dem Rennplatz, nach Abbruch der Veranstaltung in Oberhallau Freude empfinden. Leider kennt er dieses traurige Gefühl in solch einem Moment gut.
Schon 2004, als ein Fahrer mit einem VW Polo aufgrund eines technischen Defekts in Oberhallau zu Tode kam, und 2010 beim tödlichen Unfall von Lionel Régal in St-Ursanne, wurde er aufgrund des Klassements bei Rennabbruch zum Tagessieger erklärt.
Verdient ist dieser neuerliche Erfolg trotzdem, wenngleich Steiner mit seinen beiden Laufzeiten im LobArt-Sportwagen nicht ganz zufrieden war. "Mit 1:09,5 statt 1:09,8 wäre ich zufrieden gewesen. Ich müsste einfach in den ersten Kurven nach dem Start voll stehen lassen..."
Eric Berguerand macht dies mit seinem Lola-Cosworth, war mit sich aber noch weniger zufrieden. "Im ersten Lauf mit neuen Reifen bin ich nicht gut gefahren, der zweite war noch schlimmer. Am Reservoir habe ich den Gang nicht reingebracht und so den ganzen Schwung bis zur Tarzankurve verloren."
Mit einem perfekten dritten Rennlauf hätte der Titelverteidiger das Ding noch umdrehen können. Nach Abzug eines Streichresultats von Steiner, das Berguerand durch die Absenz in St-Ursanne schon bezogen hat, liegt er 27,5 Punkte zurück. Steiner kann am 10. September am Gurnigel also im Schongang fahren, um den Meistertitel wunschgemäss bei seinem Heimrennen vorzeitig sicherzustellen.
Den dritten Gesamtrang holte der Vorarlberger Christoph Lampert in seinem erst fünften Rennen mit dem Osella PA2000 Evo, einem Zweiliter-Sportwagen mit Honda-Motor. Seinen Vorsprung auf die weiteren Formel-3000-Rennwagen fuhr der Österreicher mit der drittbesten Zeit im ersten Lauf heraus (1:13,37), den er wegen einer Laufwiederholung mit vorgewärmten Reifen in Angriff nehmen konnte und dies gekonnt umsetzte.
Simon Hugentobler kam im Reynard 97D Mugen nicht an seine letztjährigen Zeiten heran. Mit beinahe neun Sekunden Rückstand auf das Duo Steiner/Berguerand wurde er Gesamtvierter und Zweiter der aus sechs Rennwagen bestehende E2-3000.
Erst mit rund 50 Liter Benzin im Tank konnte Thomas Amweg nach Motoraussetzern im Training zwei saubere Läufe mit dem übergewichtigen Lola B99/50 hinlegen. So beendete er sein erstes richtiges Bergrennen (in Reitnau kam er kaum zum Fahren) mit einem Topresultat.
Robin Faustini, in Anzère noch grandioser Dritter hinter Steiner und Berguerand, musste sich im deutlich älteren Reynard 92D mit Rang 7 begnügen. "Auto und Reifen gaben nicht mehr her."
Ungeschlagen in der Zweiliter-Rennwagenklasse bleibt Christian Balmer. Jahrelang fuhr der Berner mit der originalen Fahrwerkseinstellung am ehemaligen Tatuus-Honda Formula Master von Jenzer Motorsport.
"Seit ich dieses Jahr die Dämpfer leicht verstelle, bin ich überall etwas schneller." So auch in Oberhallau, wo er Joel Grand und Christophe Weber auf die Plätze verwies. Wie in St-Ursanne kämpfte Marcel Maurer mit Motoraussetzern am Tatuus-Renault mit dem Rücken zur Wand.
Bergrennen Oberhallau - Scratch (Gesamtklassement)
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