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"Mit F1 kooperiert": Wer hinter DTM-Hygienekonzept steckt

Wie sich die DTM bei der Erstellung des Corona-Hygienekonzepts von der Formel 1 Hilfe holte, wie die Umsetzung funktioniert und was bei einem Coronafall passiert

Die Motorsportwelt blickt dieser Tage mit Spannung nach Spielberg, wo der Formel-1-Saisonauftakt ohne Zuschauer und unter strengen Corona-Sicherheitsmaßnahmen stattfindet. Was nur wenige wissen: Die DTM-Dachorganisation ITR hat sich beim eigenen Corona-Hygienekonzept für die Saison 2020 eng mit der Königsklasse des Motorsports abgestimmt.

"Wir haben sehr eng mit der Formel 1 zusammengearbeitet, die ja die gleichen Konzepte in Österreich anwendet", bestätigt DTM-Boss Gerhard Berger, der beste Kontakte zu Formel-1-Entscheidungsträgern hat.

"Wir haben wirklich alle möglichen Erfahrungswerte in dieses Konzept einfließen lassen", sagt der Österreicher - und verweist dabei auf den Austausch mit Ärzten und den jeweiligen Behörden. "Und das Ergebnis ist großartig. Dieses Konzept hat die Formel 1 nach Österreich gebracht."

DTM setzt auf Know-how von Formula Medicine

Doch wer steckt wirklich hinter dem DTM-Hygienekonzept? Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' vertraut die ITR auf das Know-how des italienischen Unternehmens Formula Medicine.

Die von Sportmediziner Riccardo Ceccarelli aufgebaute Firma aus Viareggio ist seit über 30 Jahren in der Formel 1 tätig. Inzwischen betreut man abgesehen von Ferrari alle Formel-1-Rennställe und gilt diesbezüglich als Referenz. Vor allem Charles Leclercs Reife wird immer wieder auf seine langjährige Zusammenarbeit mit den italienischen Experten zurückgeführt.

Riccardo Ceccarelli

Formel-1-Arzt Riccardo Ceccarelli steckt hinter dem DTM-Hygienekonzept

Foto: Formula Medicine

In der DTM ist man seit dem Einstieg im Jahr 2012 für BMW zuständig, während Audi auf eigene Sportmediziner setzt. "Die Regeln mögen in der DTM weniger komplex sein als in der Formel 1, aber sie wurden sorgfältig und kompromisslos an die Anforderungen der World Health Organization abgestimmt", heißt es aus dem Lager von Formula Medicine.

So funktioniert das DTM-Hygienekonzept

Die Zusammenarbeit hat sich bezahlt gemacht: Abgesehen vom ursprünglich geplanten Saisonauftakt Mitte Juli auf dem Norisring, der als Stadtrennen eine Sonderstellung hat, erhielt der gesamte DTM-Kalender - und damit neun Wochenenden - grünes Licht.

Das war alles andere als einfach: "Selbst in Deutschland gibt es regionale Unterschiede", erklärt Berger. "Und wenn man dann auch noch über die Grenze nach Belgien oder in die Niederlande geht, dann sind die Gesetze und die Probleme wieder anders."

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Doch wie funktioniert das DTM-Infektionsschutzkonzept, das bereits beim ITR-Test auf dem Nürburgring im Juni erstmals zum Einsatz kam? Die oberste Regel ist es, vermeidbare Begegnungen so weit wie möglich zu unterbinden. Dazu werden den beteiligten Organisationen Zonen zugewiesen, etwa den Herstellern Audi und BMW oder dem Reifenlieferanten Hankook.

Das passiert bei einem Coronafall

Doch damit nicht genug: In der nächsten Ebene greifen Unterzonen, etwa für die Teams. Hierfür sind die Hersteller und deren Hygienebeauftragten zuständig. In jeder Zone gelten die üblichen Hygiene-Regeln, OP-Masken müssen permanent getragen werden.

Sollten jemand seine Zone verlassen und in einer anderen Zone tätig werden müssen, erhöht sich automatisch sein Risikostatus und somit die Schutzmaßnahmen - etwa Fahrer, die die Zone ihres Herstellers verlassen und für Interviews und Medientermine in die ITR-Zone kommen. Für die betreffende Person gilt dann: Eine FFP-2-Maske ist Pflicht, Schutzhandschuhe ebenfalls.

 

Rene Rast

Rene Rast im Corona-Look: Auch die Piloten müssen Masken tragen

Foto: ITR

Doch wie sorgt man dafür, dass Coronavirus-Infektionen rasch geortet werden können? Die Hygienebeauftragten der Teams sind dafür zuständig, dass bei den anwesenden Personen täglich die Körpertemperatur gemessen wird. Zeigt jemand Anzeichen von Fieber oder andere typische Symptome, wird er isoliert und ein in ganz Europa zugelassener Schnelltest durchgeführt.

 

So reagieren die Teams auf die Maßnahmen

Dieser kann Antikörper der ersten Immunreaktion des Körpers unmittelbar nach der Inkubationszeit nachweisen und solche, die zum "Immungedächtnis" des Körpers zählen. Anhand der ermittelten Werte lässt sich beurteilen, ob eine COVID-19-Erkrankung akut oder schon Wochen zuvor aufgetreten ist. Das Ergebnis des Tests liegt nach acht Minuten vor.

Für die Arbeitsweise der Teams bedeuten diese Maßnahmen eine deutliche Umstellung. "Natürlich haben sich unsere Arbeitsprozesse durch die Hygieneauflagen verändert, aber diese Auflagen waren notwendig und gut", zeigt Stefan Reinhold, Teamchef des BMW-Teams RMG, aber mit dem Daumen nach oben. "Wir haben uns bereits im Vorfeld gut auf diese neuen Maßnahmen vorbereitet, unter anderem durch andere Sitzordnungen in den LKW und in der Garage."

Mit Bildmaterial von ITR.

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