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Toro-Rosso-Teamchef fordert mehr Action: "Fans wollen wieder Unfälle erleben"

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost fordert Liberty zu radikalen Änderungen in der Formel 1 auf: Neben den sinnlosen Kosten warnt er vor zu wenigen Unfällen

Startcrash: Sebastian Vettel, Ferrari SF70H, Kimi Raikkonen, Ferrari SF70H

Foto: : Andrew Hone / Motorsport Images

Will die Formel 1 in Zukunft wieder an Popularität gewinnen, dann müsse es mehr Unfälle geben, meint Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost im Exklusivinterview mit 'Motorsport.com', das am Mittwoch hier in voller Länge zu lesen sein wird. "Die Leute wollen spannende Unterhaltung erleben", meint der Österreicher. "Sie wollen Überholmanöver, verschiedene Sieger und Unfälle. Sie wünschen sich keine Verletzten, aber sie wollen wieder Crashes erleben."

Dass man die Bedeutung der Unfälle nicht unterschätzen sollte, habe er in seinem persönlichen Umfeld erfahren. "Ich muss nur hören, was meine Freunde sagen", holt er aus. "Hey Franz, früher haben wir uns die ersten zwei Runden angesehen, weil es nach dem Start immer gescheppert hat. Jetzt gibt es keine Unfälle mehr", zitiert er eine Stimme aus seinem Freundeskreis. Und stimmt zu: "So ist es." Entweder man akzeptiere den Status quo, "oder wir greifen auf, was die Fans wollen. Sonst sinkt das Interesse an der Formel 1."

All das liege nun in den Händen von Liberty Media. Für den Toro-Rosso-Teamchef ist eine radikale Änderungen unausweichlich. "Wir können so nicht weitermachen. Klar, die Teams an der Spitze, die das große Geld haben, wollen nicht, dass sich etwas ändert. Das ist ja nicht neu in der Formel 1. Aber wenn Liberty Media jetzt nichts ändert, dann bin ich überzeugt, dass wir spätestens ab 2022, 2023 Probleme bekommen werden", prophezeit Tost.

Er hält die Formel 1 derzeit für zu wenig spektakulär. "Erinnert sich jemand an das Rennen in Abu Dhabi?", verweist Tost auf das Saisonfinale des Vorjahres, als nur im Hinterfeld überholt wurde. "Hey, wenn wir solche Rennen haben, dann interessiert sich bald niemand mehr für die Formel 1. Wir müssen mehr Show bieten."

Dass Mercedes und Ferrari nicht an grundlegenden Änderungen interessiert sind, dürfe die neuen Formel-1-Besitzer nicht abschrecken, meint Tost: "Wenn ich Liberty Media wäre, würde ich alles komplett auf den Kopf stellen." Neben einer besseren Show seien auch eine Kostensenkung und eine faire Geldverteilung dringend notwendig. "Wir sind doch total verrückt, 400 oder 500 Millionen Euro auszugeben! Und wofür? Dass zwei Autos am Sonntagnachmittag eine Show bieten. Meine Güte! Wir können die gleiche Show mit 80 oder 100 Millionen bieten", ist Tost überzeugt.

Als Mahnmal dienen laut Tost die vielen Flügelvarianten, die derzeit in der Formel 1 hergestellt werden. "Ich kann euch Flügel zeigen, die wir in der Fabrik in Faenza aufbewahren", sagt Tost. "In Italien müssen wir die Sachen wegen den Finanzbehörden fünf Jahre lang aufbewahren. Und dann sehe ich die Flügel, bei dem einen ist vielleicht der Radius ein bisschen anders, bei dem anderen unterscheidet sich ein Flap ein wenig... Wir geben Millionen für nichts aus! "

Dass die Topteams davor warnen, eine Budgetobergrenze sei nicht kontrollierbar, hält der Österreicher, der früher bei Williams-BMW arbeitete, für Unsinn. "Was immer sie auch entscheiden, es wird funktionieren. Sei es eine Kostenschranke, oder einfach ein gutes Reglement, das das Wettrüsten einschränkt. Beide Wege sind möglich", meint Tost.

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