Marc Marquez beim Katar-Test: Save bei 66 Grad Schräglage!

Marc Marquez hat auch 2018 nichts von seiner spektakulären Fahrweise abgelegt. Am zweiten Tag der Katar-Tests fing der MotoGP-Weltmeister einen Sturz ab und verblüffte auch Pramac-Pilot Jack Miller, der direkt dahinter fuhr. "Ich dachte, er ist am Boden, er ist am Boden, er ist am Boden – und dann stand er auf und fuhr weiter!", berichtet der Australier verblüfft. Marquez kann darüber nur lachen: "Er war hinter mir. Ich habe die Daten gecheckt. Die Schräglage betrug mehr als 66 Grad, also mehr als in Valencia. Aber ich konnte den Crash retten!"

"Es war unglaublich, das von dahinter zu beobachten", ist Miller beeindruckt. "Es rauchte und Teile flogen weg. Es hatte den Anschein, dass er wirklich große Mühe hat. Ich hatte auch solche Momente, habe aber nicht so gepusht. Er hat voll attackiert. In der Runde davor ist ihm in den drei schnellen Kurven immer das Vorderrad weggerutscht." Marquez konnte es immer abfangen. Nur am Abend stürzte er dann in Kurve 2, blieb aber unverletzt.

Vorderreifen für Honda auf dieser Strecke kritisch

"Wir haben beim Turning große Probleme", betont Cal Crutchlow. "Ein Vorderreifen ist zu weich, damit ist Turning aber nicht so schlecht. Es geht darum, wie lange der Reifen hält. Der andere Reifen ist für die Bremsphase gut, aber damit kann man nicht lenken. In diesem Bereich haben wir mit unserem Motorrad bei diesem Reifenkontingent Schwierigkeiten." Mit dem Hinterreifen war der Brite beim Longrun zufrieden. "Der Vorderreifen ist die Einschränkung. Er fällt zwar nicht auseinander, aber er funktioniert einfach nicht."

Honda hat auf dem Losail-Kurs Probleme mit dem Vorderreifen und dem Turning. Die Fahrer sind am Limit, obwohl Marquez am Freitag die drittschnellste Zeit fuhr. "Ich hatte große Mühe mit dem Vorderreifen. Dann habe ich gepusht und es wurde etwas besser. Aber trotzdem habe ich Mühe, wir müssen das Set-up verbessern", so Marquez. Dass er so extrem ans Limit gehen kann, findet er nicht bedenklich. "Natürlich ist es nicht gut, wenn man so ein Problem hat, aber schließlich ist das mein Fahrstil."

"Die Strecke ist für uns recht schwierig, für Honda und für meinen Fahrstil. Vielleicht ist es der für uns schlechteste Kurs im Kalender. Aber trotzdem arbeiten wir und ich gehe ans Limit", sagt der Weltmeister. "Wir müssen noch die Balance des Motorrades verändern. Nach dem Sturz habe ich das zweite Motorrad ausprobiert, das ganz anders eingestellt war. Dabei haben wir etwas gefunden. Einige Bereiche sind vielleicht besser, um konstanter und schneller zu fahren."

Repsol-Teamkollege Dani Pedrosa hat seit seinem schweren Sturz am Donnerstag Schmerzen in der linken Hand. Deswegen ließ er es am Freitag ruhig angehen. "Ich wollte nicht zu viele Runden fahren und nicht voll attackieren. Wir kümmerten uns um Einstellungen. Der letzte Tag wird wichtig, denn wir wollen noch so viel wie möglich ausprobieren." Sein Rundenpensum hängt auch am Samstag von den Schmerzen in der Hand ab.